01 02

fraglos werden

es gibt diesen spruch, der sagt: „wer mit der zeit geht, geht mit der zeit.“ genauso, nur umgekehrt, ist „fraglos werden“ zu lesen: wer fraglos wird, wird fraglos. die tautologie ist ein fänomen des in seinem fortschreiten bewegungslos gewordenen zeit.geists, der ohne fragen, fraglos, das wird, was sein wirtstier schon ist. und der ohne fragen weiter werden wird. es gilt daher, kopflos zu werden. tauen wir auf!

die enthauptung der moderne, „und wenn der kopf fällt, sage ich hoppla“, schafft schimären. deren hobby ist nicht mehr denken, sondern machen, denn die hände sind noch dran, um an sich selbst oder anderen zeit.bomben rum zu spielen. und mit den füßen wird abgestimmt in die richtung, in die die zeit geht. und wo nur noch machen ist, ist macht nicht weit.

deren spiele heißen tarif – immer nur mit – und fantasielose eintags.flieger an hochhaus.fassaden – ohne bungee.seil. auch der main hätte sein manhattan schon längst erlebt und nicht nur einen kaufhaus.brand vor ü.30.party.jahren, wüssten die knall.chargen in den etagen der bank.de nicht, wie man die kopflosen mit knall.köm bei laune hält. es heißt jetzt, jeder könne mit.prosten (statt zu protesten) auf dem parkett.bankett, demokratie im rentierlichen depot. doch die kurse fallen, das puff.buffet ist unerwartet schnell leer gefressen. und der wurm, der drin ist, streckt sein haupt.

so der status.quo. vorder.hand. denn in der hinter.hand haben einige noch fragen. sie bemühen sich sie los zu werden. frage um frage explosiv zu beantworten, heißt die losung.

eine tür klirrt und ein schau.fenster knallt. mehr ist derzeit auf der arena der straße nicht zu erwarten. und in denker.innen.stuben? dort herrscht rationalisierung und arbeitskräfte.(r)a(u)bbau wie in den fabriken. denk.fabriken sind eben auch nur fabriken, in denen das fließband den fluss (nicht um)lenkt.

„frosch liebt wilden kerl ganz viel“ steht am fundament ganz in der nähe. dort wo, mittlerweile ganz verschossen, „der ganze fisch stinkt nach fisch“ an einer hauswand stand. die grüne kröte ist ausgerottet, weil die leichen.gründe überfisch(er)t en masse geschluckt sind. (wovon auch nichts zu halten ist, mag sich der hobby.denker selber denken.) und der wilde kerl? liebt er zurück die letzte seiner gattinnen?

bevor er mit eingeschlafenen füßen wiedermal auf die straße geht, womit nur in vereinzelung zu rechnen ist, könnten die noch nicht geküssten frösche aufbrechen zu den längst vergessenen laich.plätzen des fraglos werdens. sind sie en masse und aux armes, wird dort getretener qua(r)k tatsächlich einmal stark.

wandern wir mit? stimmen wir in die andere richtung ab? fraglos wären wir dann nicht mehr stimm- und kopflose.



down.load als pdf (zum ansehen, ausdrucken und verbreiten)