HYPErLYNX.di.gi.arium 00.02.21

di.gi.arium ist selbst auferlegte pflicht und damit eine der text.notwendigkeiten am.abend.in.der.nacht. das muss noch geschrieben werden, eine drohung die über der müdigkeit des tv hängt, das fröhlich durchsurrt und einflüstert: bleib hier in meinen armen. die kalte wohnung ab 11, wenn die heizung nicht heruntergeregelt, sondern definitiv abgeschaltet wird. ich sitze mit pullovern und decken herum. aufforderung der heizung: du hast jetzt ins bett zu gehen, damit du morgen wieder funktionierst. di.gi.arium als pflicht, nicht kür. schreiben ist mühsam.

oder doch hoffnung, auf die man sich freuen könnte? wenn was einfiele in das unterkühlte hirn. wenn was einfiele an einem montag, der nach dem wochen.end.work.overkill müde vorbei schleicht. mit schwerem kopf vom wein am sonntag.abend. flasche für den kurzen euphorischen rausch, das und das könne wirklich hoffnungsvoll noch geschrieben werden. die einzige hoffnung ist nur die kontinuität. darin bin ich gut, im fertig machen. die un.lust wird nur von der un.lust besiegt, die ich ahne, falls ein tag leer bleibt. kater.stimmung in erwartung des katers.

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zu konvertierendes (und z.t. schon leicht konvertiertes) wort.material aus dem psalm 74 (klage vor dem entweihten heiligtum, eine unterweisung asaphs):

 

deine widersacher brüllen in deinem hause

und stellen ihre zeichen darin auf.

hoch sieht man äxte sich heben

wie im dickicht des waldes.

 

unsere zeichen sehen wir nicht,

kein prophet ist mehr da,

und keiner ist bei uns, der etwas weiß.

 

nimm deine linke aus dem gewand und mach ein ende!

 

du hast dem leviathan die köpfe zerschlagen

und ihn zum fraß gegeben dem wilden getier.

 

DU WOLLEST DEM FEINDE NICHT GEBEN DIE SEELE DEINER TURTELTAUBEN.

 

mach dich auf und führe deine sache.

denk an die schmach, die dir täglich von den toren widerfährt.

vergiss nicht das geschrei deiner feinde;

das toben deiner widersacher wird je länger, je größer.

 

/

 

psalm 74.1 (1. konversions.versuch)

 

du wollest dem feinde nicht geben

die seele deiner turtel.tauben.

du wollest dem feinde nicht geben

die seele einer turtel.taube!

denn sie brüllen nicht in deinem hause

sie gurren und geben dir brot und wein.

hoch sieht man die äxte sich heben

die schneiden den zopf dir ab

verwirren dein dickicht.

mit gurren gouillotiniert sind die bärte der propheten.

marketender mit raketen und moneten

sind bei dir und wissen alles,

was dir gefiel und was dir gefällt.

so liegst du gefällt vom geschrei der äxte

aus seide und myrrhe

aus tauben tuben,

die sich anbieten zum fraß dir,

dem leviathan und groben getier.

so gurren, die tauben,

die verstellten an seele und leib,

die versteller von seele und leib,

die leiber der seele,

und stellen ihre zeichen in dein haus:

die ruten.bündel aus verheißung,

darin die äxte,

die dich nicht schneiden,

nur deinen bart am morgen mit heilsam scharfer klinge.

damit du ruhest, dich aufmachst und führest ihre sache.

damit deine seele ertaube.

du aber wollest dem feinde nicht lassen

die seele einer turtel.taube!

/

psalm 74.2 (2. konversions.versuch)

 

hoch sieht man äxte sich heben

wie im dickicht des waldes.

zeichen, die wir nicht sehen,

weil mit äxten geschlagen

und selbst die führer der äxte.

zu turteltauben verhexte

sind wir die kugeln, die geladen,

die winde, die ihnen die segel blähen,

ihre schiffchen wie schäfchen durchtrennten halses

treiben im nehmen, um uns hinzugeben.

 

wir haben unsrem leviathan die köpfe zerschlagen

und ihn zum fraß gegeben dem gurrenden getier.

nun ist kein prophet mehr,

und keiner ist bei uns, der etwas weiß,

wie man die linke aus dem gewand nimmt

und wie es, wenn die äxte erhoben sind, klingt.

wir stehen am feuer in artigem kreis

und kommen nicht hin, noch her.

unser toben wird je länger, je geringer, und hier

ist keiner mehr, dem wir die köpfe entgegen wagen.

 

wir sitzen unter süßen hauben,

machen uns auf, die äxte nicht zu heben,

nicht zu denken an die schmach,

die uns toren täglich widerfährt,

und lauschen voll andacht dem geschrei unserer feinde.

wir hocken im trauten turtelheime

der herren glückspropheten unbeschwert

und folgen den nest.hockern nach.

du aber wollest dem feinde nicht geben

die seele solcher turtel.tauben.




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