HYPErLYNX.di.gi.arium 00.02.23

erste früh.links: meckernde vögel und am frühen abend ein merkwürdig erdiger geruch. assoziation von logos aus den album.sendungen im zdf ende letzten jahres, jahres.rückblicke, in denen die monate durch gezeichnete jahreszeiten.logos eingeleitet werden. jetzt ist das schon wie das märz.logo, das windige knospen zeigt, sowas fies aufkeimendes. dabei ist in wirklichkeit noch tiefster winter mitsamt der heizungs.misere in der nacht, wenn es an der tastatur spürbar kalt wird.

überhaupt: in den letzten tagen ausflüchte vor dem di.gi.arium. sehnsüchtige erinnerung an früher, wo man einfach eingepennt ist und nicht jeden abend was in das lap zu tickern hatte, nur jeden dritten die kn.chosen. ungeheure überwindung, sich hinzusetzen. wein, zigaretten. dann geht es noch einen moment.

bessere beschäftigung, weil willigere, in den letzten tagen ist DOMIAN gucken. immer nachts um 1 auf wdr.3. jürgen domian, der nacht.prediger und vertrauter mit all den gebrechen, die sich nachts in seinen telefon.talk verirren. wirklich gebeutelte und nur scheinbar gebeutelte. telefon.seelsorge suchende, die sich nicht anders zu helfen wissen, aber doch die attmosphäre von vertrautheit. immer wieder der gedanke, wie sehr MENSCHLICH das alles ist, wie zerbrechlich dieses mensch.sein ist und angefeindet von tausend gefahren, möglichkeiten und irrungen. dass man halbwegs stabil ist, ist ein wunder. noch kein herz.infarkt, kein schlaganfall, nicht positiv. allenfalls die diversen sex.probleme kann ich mir zu eigen machen. was alles nicht geht. meer an unerfüllten wünschen und scheitern.

 

im "pur", dem ipuri.magazin, das gerade mit der post kam, diesmal der themen.schwerpunkt "sex - über das höchste der gefühle". natürlich werden da keine ingenieur.voyeure beschrieben, die unter diesem ganzen komplex eher leiden. aber man lässt durchblicken, dass diese SACHE enervierend, weil immer irgendwie schwierig ist. "nun, da es bald wieder frühling wird, möchte PUR dem sex ein bisschen was von seinem geheimnis zurück geben." wie schön. liest sich auch alles sehr nett und spannend. aber: ich will hier keine geheimnisse, sondern die mühsame bewusst.werdung des ingenieurs.voyeurs, der LEIDET, was der ständer hergibt, und es eher mit thomas mann hält. nämlich, dass sex eine dantesche vorahnung ist. also kein hübsches frühlings.spiel, sondern eine harte nummer an den grenzen des mensch.seins und am abgrund. dass dieser ganze apparat, der zum ausstoß von körper.sekret dient (und also dem konvulsivischen husten nicht unähnlich), eine herausforderung für das gesamte konstrukt menschen.bild ist. was sollen wir, ich und der i.v., also mit ästhetisierenden fotos im PUR von vom sex erschlafften ARMEN, vor dem sex vom FUSS verwaisten schuhen und slips in großaufnahme anfangen? wir wollen nicht "ein bisschen was von seinem geheimnis zurückgeben", wir arbeiten - ganz in der verschissenen tradition der ober.beschissenen AUFKLÄRUNG - an der ENT.RÄTSELUNG dieses phänomens. und das bislang einigermaßen erfolglos. also weg mit PUR und hinein in die cum.shots der sex.arbeiterInnen. besudelt, nicht beblümt können wir lernen, was es mit dieser "schönsten hauptsache der welt" auf sich hat. nämlich, dass sie ein NEBEN.WIDERSPRUCH ist und somit nur durch dialektische betrachtung AUFZUHEBEN.

ejakulat der strammen worte. weiß und weise.




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