HYPErLYNX.di.gi.arium 00.02.24

eiskalte wohnung um 10.vor.2. zurück aus der tanzdiele (bernd.begemann). dann döner und domians katastrophen.revue.

in der diele n., der das konzert natürlich doof findet (was ich später dann auch bemerke und so finde). aber ich solle erst mal schreiben, er wolle mich nicht beeinflussen. self fullfilling prophecy natürlich. n. wie immer mit der arroganz des wissenden. komme mir reziprok vor, sprich dumm, naiv und unwissend. der sinn der sache. die diele ist so voll, dass man kaum den notiz.block vor sich halten kann, weil da schon der nächste rücken ist. drängelei. n. steht dann mit f. direkt vor mir und unterhält sich, dreht mir den rücken zu, dass ich fast an die wand gepresst werde. dass ich bei konzerten immer an irgendeiner wand lehne. abstand, angst vor mitte. später treffe ich den poeten a., der wie immer voller überschwenglicher pläne ist und sie zielgerichtet umsetzt, so scheint es wenigstens. oder er will diesen eindruck erwecken. reziproke reflexion: ich habe überhaupt keine pläne, nur routinen. woran ich gerade schreibe, fragt a. was längeres? ich habe keine antwort, nur dass sich meine sachen vernetzen, also das kurze, gelegentliche sich immer gleich in den gesamt.kontext ein.linkt und also somit auch irgendwie lang ist.

aus dem pulk tritt plötzlich eine frau vor uns hin, die mit immenser höflichkeit um eine zigarette bittet. wie selbst.verständlich bitte sie a., obwohl er nicht, ich aber gerade rauche. a. gibt ihr eine, hat aber kein feuer. ich habe feuer, reiche ihr die flamme. aber sie schwankt plötzlich so stark, dass die eichel der zigarette das feuer nicht findet. schließlich greift sie meine hände mit so einer überhitzten geste von mütterlich ertrinkenden, drückt sie viel zu fest, offenbar in dem eindruck, nicht sie, sondern meine flamme schwanke. als die zig an ist, ziehe ich die hände erschrocken und zu schnell zurück. die frau dankt wiederum immens höflich und verschwindet im gewühl. die plötzliche panik des ingenieur.voyeurs vor dieser ebenso plötzlichen nähe von händen, die nach seinen griffen wie nach einem stroh.halm.

weiter im text, inzwischen gelangweilt von begemann da vorn, der sein konzert nicht enden lassen will und den klassen.kasper macht. es wird etwas leerer. lehne an der wand, rauche und schreibe. irgendwas wirft einen schatten von oben in den augenwinkel. ich sehe mich um. an der wand direkt über mir hängt ein porträt von THÄLMANN.

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noch nachtrag zur PUR.SEX.debatte von gestern. unter der überschrift "die heilige nacht" berichten mann (uwe kopf) und frau (stefanie hellge) über "die erste nacht mit der neuen frau / dem neuen mann". hat sich wieder so'n redakteur, wahrscheinlich noch eher eine redakteurin ausgedacht und in auftrag gegeben. schönes.thema.mäßig. der mann.text ist macho.mäßig voll blöd. natürlich schreibt die frau viel besser, was daran liegt, dass frauen einfach besser über sowas anti.aufklärerisches wie GEFÜHL schreiben können. ganz rollen.klischee.haft sind frauen nämlich meistens keine aufklärer.ärsche.

hellge: "(er) steht stumm vor meinem bett und sieht zum ersten mal an diesem abend unsicher aus."

i.v.: die stärke der souveränen ist, im richtigen moment unsicher zu WIRKEN. die schwäche der knechte ist, in jedem moment unsicher zu SEIN.

hellge: "seine bewegungen sind selbstsicher und intensiv. es fühlt sich gleichzeitig fremd und seltsam vertraut an."

i.v.: meine bewegungen sind unsicher und defensiv. das ist für sie gleichzeitig seltsam vertraut und ABSTOSSEND.

marginalien in wein.seligem kugelschreiber.blau: welche frau, fragt der i.v., würde schon sagen? im bett ist er eine null, aber seine SCHRIFT zeugt von großer tiefe des GEFÜHLS.

die schrift ist das einzige gefühl!

licht aus und überflutet von brennendem neid auf die selbstsicheren souveränen, die wissen, wie man DAS macht. der i.v. fühlt über seinen bauch.wulst hinab zur stinkenden eichel, die sich schlaff und LEDRIG anfühlt. er spürt das grau der eichel.

hellge: "schlaf schön, sagt er. mach ich, sage ich und bin schon fast weg.

HASS auf solche schluss.sätze! und dümmlich GEIST.volles aufbegehren dagegen: schlaf statt sex, sagt der i.v. schlaf ist der schlaffe tod, und der kommt nur und sehr ALL.EIN.




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