HYPErLYNX.di.gi.arium 00.02.27

wahl.tag. nach der abgabe der stimme habe ich die stimme verloren. heiser, adoleszenten.stimm.bruch.kreischen. pds: 1,4% oder so. die fällige abreibung für einen größenwahn.wahlkampf mit vielen plakaten aber keinen alternativen, die sich lohnen würden zu wählen. in irgendeiner 3.sat.doku vor dem kommissar ("sturz aus großer höhe") schnappte ich dazu passenden satz auf: "wie frösche nach dem wasser sehen warteten wir auf den sozialismus."

vormittags zwischen zwei texten im tv eine doku über die panamericana, straße von alaska bis feuerland. 2. teil. von peru bis feuerland. fremde länder und menschen. dass man mal nach patagonien (dem land derer mit den großen füßen) fahren müsste. weil das so weit weg ist. ein fahrradfahrer durch patagonien wird interviewt. warum er da durch die einöde radle. er antwortet, er suche. dafür habe er sich so weit wie möglich weg vom bisherigen begeben müssen. um dort festzustellen, dass die suche nicht in der landschaft stattfindet, sondern nur und ausschließlich "in einem selbst". bisschen kitschig, aber trotzdem weise.

text über den geplanten multimedia.campus. dass man den nicht haben will ­ als anti.kapitalist. hass auf die ganze branche, auf diese jubel.mentalität und aufgekrempelte hemds.ärmel und maus.artisten und das dauernde geklicker. hass deshalb, weil man da selbst mit drin hängt. der täglich produzierte müll von werbe.blättchen. anzeigen für ANAL.TAMPONS (gegen stuhl.inkontinenz). dagegen anschreiben in der feisten pose alt.link.anti.kapitalistisch: "die jobs am bodensatz der multimedia.industrie sind in der regel schlecht bezahlt. und wer sich hoffnungsvoll und dem gedöhns aus KITZ und TTZ glauben schenkend mit dem neuen medium selbstständig gemacht hat, befindet sich, wenn er oder sie nicht gerade irgendeinen hype am zipfel packen konnte, in jenem teufelskreis von selbstausbeutung und preisdumping seitens der auftraggeber." öde berechenbare argumentation, aber eben zutreffend. teil des multimedialen proletariats.

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lob des hackers

 

(anfang februar 2000 legten hacker e.commerce.riesen wie amazon.com und yahoo.com tagelang lahm, indem sie die server mit regulären, aber unsinnigen anfragen bombardierten, die die systeme zusammenbrechen ließen. es wurde spekuliert, dass es sich bei diesen neuartigen hack.angriffen um eine demonstration gegen die sich ausbreitende kommerzielle nutzung des netzes handelt.)

(nach brecht: lob der illegalen arbeit und lob der partei)

 

schön ist sie

die schöne heile welt

wo alles möglich

aber nur scheint

nur VIRTUELL auf den schirmen

scheint herab auf

die scheinbar beschirmten

 

im netz hast du tausend augen

und tausend augen gieren

nach deinen beiden

und was sie sehen

nach quoten

nach GELD

 

auszumerzen die kommenden kassen

des ekommerz

zähes und heimliches knüpfen

des netzes dagegen

direkt vor den

spinn.maschinen der weber.knechte

 

hacken aber

zu verbergen den hacker

eindringen aber

zu verbergen den eindringling

unterminieren aber

zu verbergen sich unter den minen

bombe bereit zur explosion

 

ihre tore versperren

durch die ihr gift sich

ergießt auf die toren

ihre sendung ihnen

millionen.fach zurücksenden

 

lob dir hacker

lob euch die ihr

den gates den

roten faden einspinnt

tretet vor

für einen klick

unbekannte verdeckter adressen und empfangt

unseren dank




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