HYPErLYNX.di.gi.arium 00.03.29

müde arbeit. müde arbeit. müde arbeit. müde arbeit. müde arbeit. müde arbeit. müde arbeit. müde arbeit. müde arbeit. müde arbeit.

macht 2.zeilen.mantra im ollen word.5.1.dos. jeden tag kommt neue müde.arbeit dazu. inzwischen unübersichtliche stapel, auf die ich immer nur oben drauf lege, weil alles gleich wichtig ist, sprich unbedingt sofort erledigt werden muss. dadurch wird der sofort.erledigen.stapel so groß, dass er nicht mehr sofort erledigt wird. im stapel grummelt es. es kommen anrufe, wann das und das endlich fertig sei. aber ich habe noch nicht mal damit angefangen. der stapel wird auch gar nicht mehr gesichtet. was auf dem stapel liegt, ist verloren. so arbeite ich von der hand der täglich neu kommenden auftrags.tüten in den mund des rechners. die entstandene scheiße wird in die ärsche von brief.tüten gestopft, frankiert und zurückgeschickt. die schicken das dann wieder zurück, weil die anzeige so und so jetzt doch anders soll. so geht die scheiße um und um durch meine hände und zerrinnt dabei. etwa die hälfte der neuen sachen kommt auf den stapel des verlorenen. morgen sofort zu erledigen. so bleibt der anschein, was geschafft zu haben.

immer müder dabei werdend werde ich auch immer langsamer. so wächst der stapel. an einer 8tel.seiten.anzeige, die also 25.dm vor steuern einbringt, werkle ich 2 stunden (insgesamt, weil sie bereits das dritte mal zur noch.mal.bitte.anders.machen.korrektur zurück.kommt). 12,50 stunden.lohn. der dann nochmal durch 2 geht. das setzt sich fort. es wird mir dringend empfohlen (u.a. von koll.k.), damit, mit solcher arbeit, sofort aufzuhören. aber dazu fehlt die kraft. noch ein to.do: das aufhören damit organisieren.

wie lange das noch gut geht? fühle mich im büro wie in einem rotten kraft.werk, wo jeden moment eine von den mit heft.pflastern abgedichteten dampf.leitungen platzen könnte und das ganze ding geht in einem BIG.BANG hoch.

wahrscheinlich arbeite ich falsch. zu genau, zu aufwendig. aber es wäre wieder ein to.do, das zu ändern. das mache ich dann, wenn die to.do.s abgebaut sind. also nie.

die klagen darüber will keiner mehr hören. mach es doch anders, heißt's. aber ich kann nicht.

nachts die wenigen momente, wo die arbeit plötzlich fern ist. gedanken an NEUE projekte, die man mal machen müsste. dutzende ideen. die werden hastig auf zettel gekritzelt, die sich dann auch türmen. dann alexander kluge: "die patriotin" gucken. ein film über die utopische protestation aller kunst. das ENTZIEHEN von kunst aus jeglicher verwertbarkeit, und also ein eigener kosmos. eine parallel.welt, der die so genannte wirkliche welt nichts mehr anhaben kann. unverletzbarkeit durch rückzug. leider auch vice versa: die kunst habt der so genannten wirklichen welt nichts mehr an. dennoch: es ist zeit des rückzugs, des voids, der wirkungslosigkeit. es ist dazwischen.zeit. in kluges film kommt dauernd DAS KNIE vor. ist aus dem morgenstern.gedicht: "ein knie geht um die welt, es ist ein knie, sonst nichts." kluge plädiert: nicht unterschenkel sein, nicht oberschenkel. die können zerschossen werden. man muss knie sein, DAS DAZWISCHEN. ein dazwischen kann nicht zerschossen werden. also knie sein, dazwischen sein. dazwischen.zeit. dazwischen.existenz.




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