HYPErLYNX.di.gi.arium 00.04.03

da ich ja sonst nichts zu tun habe (nachts), versuche ich seit tagen, auf der neuen 486.50.8.200@home.mühle netscape zu installieren. (z.b. damit der i.v. sich nachts porno.bildchen aus dem netz RUNTER.HOLEN kann). erster versuch: aus der toppoint n16e304p.exe (netscape 3.04 für 16.bit.win3.1 english.version public.domain, selbst.entpackendes executable) per mac heruntergeladen. klappt prima. nur ist das ding dann 5.5.mb groß und passt nicht auf eine diskette. also zippe ich die chose (auf dem mac) in mehrere fragmente, die auf einzelne disketten passen. die trage ich in der verschissenen umhänge.tasche nachhause, dort überspielt und wieder zusammen gesetzt. doch das entstehende file verursacht beim münchhausischen selbst.entpacken nur system.abstürze. zweiter versuch: das teil nochmal mit ftp von der toppoint direkt auf den 486 down.loaden. leider funktioniert das dazu installierte ftp.programm auch nicht, raunt nur lapidar "connection to requested server failed". dritter versuch: das teil, das auf dem mac ruht, per e.mail an den heimischen rechner senden. das klappt (7.mb - ächz!). munter lässt es sich in 15 schmalen minütchen aus der mail mit decode64 extrahieren. aber dann entpackt es sich nicht selbst. macht einfach gar nix. mit diversen utilities aus der berühmten trick.kiste mache ich daran herum. auch vergeblich. vierter versuch: online in die toppoint, um das monstrum direkt down.zu.loaden. aber da ist man plötzlich mitten in linux. und wie da download geht, wissen nur linuxe. nach drei nächten habe ich den versuch nunmehr aufgegeben (erst.mal).

STEINZEIT DER TECHNIK (goetz)

so vergeht einem die zeit. anstatt sich einfach einen i.mac zu ziehen (nur noch 3.400.dm bei schaulandt) und ein für alle mal auch zuhause im büro zu sitzen, doktort man an diesen steinzeit.systemen herum. die haben von allem zu wenig, sind mangel.wesen. zu wenig speicher, zu wenig fest.platte. und sie rauschen den ventilator.wind an die beine unterm pseudo.schreibtisch, die dadurch auskühlen und sich alsbald taub anfühlen.

und dann auch noch: all diese experimente dienen nur zu einem: auch im so genannten zuhause, diesem biwak aus bier.dosen und vollem ascher, noch die maschine gegenwärtig zu haben. damit man nicht TRÄUMEN muss, sondern online GEHEN kann. damit man nachts alles verfügbar hat, alle files und htmls, damit man hier genauso versinken kann wie im büro.

STEINZEIT DES GEFÜHLS

trunken wird die widerwillige kiste irgendwann abgeschaltet. und morgen würge ich wieder daran herum. weil ich nicht weiß, was TRAUER über diesen zustand ist. weil ich nicht WEINEN kann, sondern nur WEIN trinken. weil ich nicht weiß, wie ich aus der ei/n\zelle meiner ein.samkeit raus soll ohne maschinen. die fressen - auch ohne netscape - nächtlich meine tipp.orgien, von denen ich wünschte, ich könnte sie immer gleich, im suff & nachts, ins void des netzes stellen, nicht erst am nüchternen und erschöpften nächsten morgen. meine wünsche sind nicht mehr vielgestaltig. ich will nur noch schreien, hinein in das world.wide.web.all. unendliche weiten will ich, wo meine weite auf NULL zusammengeschnurrt ist. ohne netscape aber verstumme ich wild.&.wund mit worten um mich schlagend hier in der pretty.public.privacy.tastatur. einsamer am terminal, dessen draht kühl bleibt, unangeschlossen an welt wie ich selbst.

STEINZEIT DER EINSAMKEIT

(nicht mal einsam kann ich auf moderne weise sein, sondern nur so vorzeitig, so ehedem, wie es STEINE sind, die vergessen irgendwo herumliegen, unter ihnen DAS EMSIGE GRABEN der asseln. derweil reißen sich die sucker um die neue t.online.aktie)

 

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netz.schaft

 

"ich bin nichts mehr",

sagte der DICHTER IM TURM.

er war verlassen

vom außen

und nur noch innen.

 

regelmäßig rieb er sich nur noch

den schaft.

und nahm nahrung auf.

und schiss sie wieder heraus.

die säfte nur noch flossen

aus ihm.

 

"ich bin nichts mehr",

gestand DER DICHTER IM TURM.

erhöht war er

über den horizont,

der im fenster glomm.

und beklommen & ängstlich davon.

 

im zimmer lief er

auf & ab.

ein irrer.

irre geworden vom

ziel.losen gehen

und immer weiter gehen

und wieder weg.gehen.

 

"ich bin nichts mehr",

wusste DER DICHTER IM TURM.

und ließ sein haar

nicht herunter wie rapunzel,

damit eine danach griffe,

sondern ließ es

wirr

werden.

 

am morgen stand es wild ab

von ihm,

das haar wie der schwanz.

und beides juckte ihn,

den kranken,

den nichts mehr seier.

 

"ich bin nichts mehr",

weinte nicht der DICHTER IM TURM,

vermeldete dies nur.

lakonisch.

weil dies, das nicht.mehr.dasein,

eine weite war.

und ein sein.

verloren darin zwar,

doch dennoch am ziel angekommen.

 

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traum des i.v. als einfach.4.vers.füßiger.reim

 

o, wenn diese ihre trübe

lippe küsste in die nacht,

was wär' das für eine frühe

und was für eine schöne schlacht.

 

ach, wenn meine finger an ihr

webten netz um netz um sie.

wie wenn ich im überschwang hier

zöge sie aufs bett und nie

 

mehr wäre ich ein staubig falter,

sondern ein kapaun mit cum

shot! - und artiger gewalt'ger,

der sie mit jagd beritte dann.

 

wie, wenn solche fantasien

wirklich wären und nicht traum?

rot wär ich an meinen knien

und weiß vorm leckend maul der schaum.

 

das wär' eine frühlingsfeier

und ein fest der winter.gaumen.

es wäre mehr als weißer schleier,

es wär' ein fraglos frau.vertrauen.

 

doch so, wie das nur träume sind,

ist das ein schoß im frauen.fleisch.

die zuckersüße reue rinnt

sofort aus mir und ein gekreisch,

 

dass so nur einer dichten soll,

der seinen kopf ins kissen legt

und darin immer wieder schwoll,

wie einer, den nur blut bewegt.

 

so ziehe ich die nöt'ge bremse

und stumme solchen ader.laut.

denn das ist wahr - nur wenn'se

mich liebt, wächst mir ein züchtig kraut.

 

/

 

andererseits

 

ich mit meinen trauer.klößen,

die jetzt garen in dem sud,

der fließt aus finstren mutter.schößen,

bin untröstlicher mit mut.

 

mut sprießt aus verzweiflungs.blüten,

ein nektar ist's, ein giftiger.

wie sollte solcher mich behüten

und sein des schreis beschwichtiger?

 

kann ein mut das mütchen kühlen

und ein wolf ein hündchen sein?

wer gewittert mich in schwülen

nächten, schweigt mein schlündchen rein?

 

niemand schweigt und niemand redet,

denn das schweigen ist ein reden.

wer zu keinem gott gebetet,

spricht nicht mehr von jetzt und eben.




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