HYPErLYNX.di.gi.arium 00.06.01

kühle schwüle. nacht.geräusch auf dem balkon. leise streichender wind. dunst. tropfen von niesel.regen, fast unmerklich auf der haut.

die 10 noch fehlenden kommissar.folgen (entliehen von g.g.) kopieren. läuft nebenher. sitze also an den tasten und höre die ungemein beruhigende stimme von kommissar erik ode. psycho.dramen, aber am ende ist die welt immer wieder ein bisschen in ordnung, weil der mörder gefunden ist. altes schwarz.weiß, also immer deutlich, dass es nicht wirklich ist, sondern nur bild von möglicher wirklichkeit.

nachmittags wieder konzert.einsatz für kn. diesmal gab's die noten dazu. perfekte presse.arbeit. wie man musik ganz anders hört, wenn man die noten mitlesen kann (tanejew: johannes damascenus). vor dem konzert stehen die chor.sänger in grüppchen vor der kirche. eine frau im langen schwarzen kleid steht mit nackten füßen, die sandalen.pumps baumeln ihr am hand.gelenk. betörende riemchen. in der kirche gedanken daran. als der chor einzieht, geht sie an mir vorbei, jetzt die riemchen.pumps an den füßen. große füße mit kleinen fältchen und sichtbarem ader.bau. aber nur leicht sichtbar, erahnbar. vorstellung, wie es unter der haut fließt. stoff.wechsel. aber im konzert geht es um himmlisches. denke beim anblick der füße (sie stehen in der ersten chor.reihe, kaum 3 meter entfernt) seltsamerweise folgendes: dass himmel und hölle sich insofern ähnlich sind, als es von beiden UNWIRKLICHE bildliche vorstellungen gibt. und dass bosch die hölle malt, während michelangelo den himmel malt. wann macht sich einer ein bild von der hölle und wann einer ein bild vom himmel?

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was muss also geschehen? beginnender pollen.rausch.

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lege eine sammlung von bildern von füßen an. früher hätte dies der i.v. gemacht. jetzt mach' ich es. dass der i.v. gar nicht mehr vorkommt. und das fern.glas, das seit wochen auf der fenster.bank liegt, hat staub auf den linsen. wo sind die staub.schutz.deckel? herum.gehen zwischen fenstern. blick richtung straße und blick richtung hof. der riesige hof. so groß, dass wind hinein fahren kann. dunkel sind fenster blind. das suchende licht verschlucken sie, geleiten es ins innere. bitte eintreten. ja. danke. dort schlüpft es über die gesichter (und abgelegten schlüpfer) der schlafenden. und über die füße der frau, die sich unter der bett.decke hervor.geschoben haben. wie sie nebeneinander liegen? unbewegt. und scheinen wahrhaftig auch zu schlafen (riecht wie eingeschlafene füße). wenn sie lebendig stehen vor dem haus, von wo angeblich direkt ein weg zum himmel geht, dann sind sie aktiv. man sieht das zucken, das vorsichtige beben (das alte atem.spiel: heben und senken) der muskeln und müskelchen, die ihrem tonus folgen. im stand.by.betrieb scheinen sie am lebendigsten, weil sie gieren nach einer bewegung oder einer BERÜHRUNG von meinen (meinen zum beispiel) lippen. das licht, das darüber streicht, ist mein verlängerter arm. der tastet in dem fremden zimmer mit der fremden frau, die so fremdartig schläft (nämlich bar.füßig), nach der frau. die frau zuckt, als ich sie berühre. sie schreckt auf und beginnt zu schreien. unten stehen schon die grünen teufel (und schwarzen täufer mit bäffchen) und leuchten mit taschen.lampen empor. rapunzel, lass deinen fuß herunter. ich will ihn sehen.

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pollen.rausch auf seinem höhe.punkt.



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