HYPErLYNX.di.gi.arium 00.06.12

großer bahn.hof. der kaiser kömmbt aber trotzdem nicht. rückfahrt aus der kaiser.pfalz. großer bahn.hof, den man verpasst, weil man schon wieder PENNT. an jedem bahn.hof neue fahr.gäste. und alte gehen, auf nimmer.wieder.sehen. oder doch und vielleicht? weil sich's ja reimt. zum beispiel die da mit dem super.kurzen rock, unter dem man - ja! in echt! - den slip sieht, als sie sich zum koffer.griff bückt. und die heißt CARINA (und vieles mehr), wie man später beiläufig mit.hört. die vorstellung damals in der studien.anfangs.zeit, als ich täglich mit dem bus zur uni und zurück fuhr, dass man ja vielleicht irgendwann mal ALLE, die hier wohnen, wenigstens gesehen haben wird. die schläfer im zug. völlig entrückte, in deren offen gefallene münder vielleicht fahrt.wind weht. oder sowas. wie das austrocknet. schlucken mit einem pelz.atavismus auf der zunge. wie sich im schlaf die evolution immer noch mal ganz wiederholt. ich komme im traum aber nie über das pleistozän hinaus. solche gedanken. und dass man die nur auf zug.fahrten hat, in diesem zustand aus nutzlosem warten, nutzlos, weil es ja einen fahr.plan gibt, also das warten nicht unbestimmt ist, sondern ihm ein time.schedule inhärent ist.

muss heute abend das di.gi.arium AUS DEM GEDÄCHTNIS nach.schreiben. schwere sache. also erstmal im goetz (a.f.a) lesen. wo goetz schreibt (98.04.29): "je mehr wirklichkeit anfällt, desto weniger schrift ist da. desto mehr schweigt der text." im zug ist wenig wirklichkeit da, also TEXTET man innerlich sogleich. alles, was man sieht, formuliert sich sofort erbarmungslos als text. etwa die lange frau (stelle fest: große frauen faszinieren mich, weiß nicht warum, noch mehr) mit diesen schuhen, die aussehen wie turnschuhe mit monströsen trecker.sohlen, aber hinten diese latschen.öffnung haben, so dass man die fessel und die ferse sieht. wie heißen diese schuhe noch? hatte ich doch neulich mit aha in einem prospekt gesehen. ach ja: bufallos. wird also alles gleich BENANNT und be.SCHRIEBEN. bei goetz steht lakonisch "okay". wie hieß noch die frau, die ich mal kannte, die immer "ok.ei" sagte, also auf EI auslautend, statt der englischen pronounciation? ist mir entfallen. und weil TEXT ist, ist das total nervig, wenn da so gedanken unbenannt übrig bleiben.

im zug.klo. wasche mir die hände und werfe das papier.handtuch in den großen eimer namens müll. da liegt ein benutzter tampon (allerdings nicht blutig, sondern so leicht gelblich, also von kurz davor oder kurz danach) oben auf und duftet mir beim öffnen nach MÖSE entgegen. der unbeschreibliche duft der frauen, angenehm selbst, wenn es sich um EXKREMENTE handelt. soll ich den jetzt also archivieren? nee, wäre doch zu abgefahren. obwohl man ja im zug virtuell, also von außen gesehen, relativ immer abgefahren ist. ha.ha. ja, also, was nun? nee, doch lieber nich'. aber wenigstens als text wird das teil konserviert. na also. maßnahmen gegen die vergänglichkeit.

wieder zuhause. der anruf.beantworter voll mit alarm.meldungen, die aber alle VERJÄHRT sind. war ich also SO lange weg? einladung zu einer party am samstag. ad hoc komm.doch.noch.vorbei. bin aber nicht da GEWESEN. so ist das total vergangen und ich ZU SPÄT. dass man sich auf DER party, wo zu erwarten gewesen wäre, dass die und die frauen auch da sind (z.b. lovely G.), wegen deren unerreichbarkeit sowieso nur wieder mutwillig ganz schlimm betrunken hätte, in der hoffnung, dass dann die frauen einen irgendwie sympathischer fänden und womöglich mit.gingen, um mal eben - dass man also den hinderlichen GEIST und das ganze getexte weg hätte weg machen müssen, um zu SEIN. bei sich und IN den und den frauen. insofern gut, dass man nicht da war, weil man DA tot.sicher hin gegangen wäre. so ganz spontan und mit ein paar würsten noch schnell von der tanke, weil es ein GRILL.ABEND sei.

statt.dessen (und statt nicht mitgenommenen duft.tampons als wichs.vorlage) jetzt bach.motetten parallel zum schreiben. "um des willen, dass ein geist in euch wohne". endend im sonst c.moll auf dur natürlich. weil's ja geist ist, also hoffnung, also fröhlichkeit. und keine wurst, keine frau und nicht rest von frauen.flüssigkeit.

die FEST.STOFF.rakete text zündet mal eben. und schon ist man wieder enorm SCHWERE.LOS. mitten in der dämmerung, die sich nach starker bewölkung doch noch für komplett wolkenlosen sommer.abend.himmel entschieden hat und von jaaaa.fuß.ball.tor.schreien aus den tv.flimmer.fenstern BELEBT wird. der geist aber ist das leben ... usw.

//

kleine etude mit den frauen, die man nur mit dem schwanz berühren darf. hier anfassen, ja. aber da bitte nicht. NEIN, wie man es sehr bestimmt kindern sagt, die der knopf von dem und dem elektro.gerät MAGISCH anzieht. die unberührbaren stellen des frauen.leibes als residuum der ferne und damit der würde. die schwingung, der rhythmus nur im relativ unempfindlichen teil der inneren scheide, dazwischen noch die heilsame mauer aus gummi. das gummi beschichtet mit gleit.mittel. die perfekte trennung des körpers von dem GEIST.SEELE.POL, weil die körper sich nicht eigentlich berühren. maßnahmen gegen die bestürzung. das ungleichgewicht der attraktion: schöne frau versus beliebiger, also hässlicher mann, frisch.geduscht.geruch versus verwesung. wie aber die verwesung sich unbedingt VER.SENDEN will mittels emanation von fruchtbarer flüssigkeit. und wie all das verhindert wird, weil es darum AUCH NICHT geht. so steht man inmitten hinterher, streift sich das gummi ab, das das durchdringen der verwesung verhindert, und ist doppel.seitig EINSAM. weil jetzt auch das teasing der frau verstirbt, weil nicht mehr notwendig. geschäftiger und geschäftlicher als der vorgang selbst ist somit das WIEDER ANZIEHEN. beim reichs.verweser dient es der rück.kehr in den teil der realität, wo man über sowas nicht spricht (selbstredend auch NOCH NIE DA gewesen ist), mit dem trüben blick der befriedigung. bei der frau, bei der sehr schönen frau, dient es der rück.kehr in den anbahnungs.prozess, also die wiederholung des ganzen an anderem schwanz.träger. und also sind ihre augen nach wie vor von über.irdischer schönheit. der mann also bewegt sich linear, während die sehr schöne frau ihren zyklus fort.setzt.

so geht der rhythmus dahin, das herz.klopfen nur noch eine zittrige aufregung, weil man(n) sich doch nicht so richtig traut und weil alles im verborgenen einer sichtbaren privacy.illusion stattfindet. wie beim arzt, wo nach der untersuchung des nackten leibes auf einer LIEGE das darunter liegende tuch desinfiziert wird (damit die verwesung nicht übergehe auf den nächsten leib), werfen die sehr schönen frauen auch das hand.tuch auf ihrer bahre, auf die ich mich ZUM STERBEN legte, hinterher in einen wäsche.sack und legen für den nächsten toten.schein bereits das papier aufs bett. bitte eintreten. hier wird woll.lust.voll das leben ein- und aus.gehaucht.

all das, weil wir in wahrheit nicht fähig sind, einander (und nicht mal uns selbst) zu lieben.



<---->

-> HYPErLYNX.contents