HYPErLYNX.di.gi.arium 00.07.01

und schon wieder fängt ein eintrag mit diesem "für die kn da und da gewesen" an. ist aber so. heute: christopher.street.day. das den ganzen tag. wohl.fühl.gefühl unter schwulen und lesben. irgendwie entspannt, weil sexuelle attraktion dabei nur untereinander eine rolle spielt. ich gucke also nicht begehrlich. das ist nett. und alle lieben sich trotzdem. so ein umfassendes umarmungs.gefühl. ferner: überlege lange herum an der camouflage von tunten. ob das nicht was ähnliches ist, wie ich es mit der figur i.v. betreibe (aside.gedanke: wie "pervers" mein voyeurismus gegen das bisschen homo ist). die seltsame mischung aus (selbst) inszenierter FIGUR und wirklichem ICH, das der figur ähnelt, aber doch EIN ANDERER ist. überhaupt: der modus, ein anderer zu sein, als modus von kunst. falsche fährten legen, die auf den richtigen weg führen. die notwendig sind, damit überhaupt ein weg da ist. und: dass nur aus der repression die größte freiheit wächst, weil nur ((ehemals)) unterdrückte wissen, was freiheit ist. was ist überhaupt freiheit? so zu sein, wie man ist. aber wie ist man? und warum frage ich mich all das. ferner: der schlüssel.reiz pump wirkt bei mir auch, wenn ein männer.fuß drin steckt, vorausgesetzt die "verstellung" ist so gut wie bei den tunten. das ist dann auch schon wieder seltsam, weil man ja weiß, dass es ein mann ist (es nur anders fühlt). denke: dass die ganze chose mit geschlecht doch völlig im argen liegt, total undefiniert, wechselhaft und daher eine überflüssige kategorie (wogegen feministinnen sprechen würden - ok, weiß ja, dass sex und gender zu unterscheiden sind).

abend.nacht im büro papenkamp. monats.ende.anfang löst bei mir immer aufräum- und daraus folgenden archiv.wahn aus. die stapel des letzten monats durchsehen. was kann weg, was muss dringend aufbewahrt werden? natürlich schwachsinn, das an einer willkürlichen datums.marke festzumachen. dennoch dieses geordne. ständiges auf und ab in der wohnung. dies ausschneiden. reste zum alt.papier.korb in der küche. also ständig auf achse zwischen küche und so genanntem wohn.zimmer, wo die archiv.maschinen stehen. und: man macht die haufen immer nur kleiner. mindestens die hälfte der jetzt für archiv vorgesehenen haufen finden nächsten monat den weg in die alt.papier.küche. ein letztlich hoffnungs.loses unterfangen. der platz auf den regalen wird immer enger. und auf dem dach.boden ist auch längst schon alles überfüllt von zeug, das ich nie wieder ansehe - weil es ja auf dem dach.boden sowieso out of sight ist, also vergessen, also ohnehin nicht zugänglich für die ganzen ausgemalten recherche.eventuell.fälle, bei denen ich das und das nochmal brauchen könnte. zwischen den wanderschaften in der wohnung verglimmen zahl.lose zigaretten nur viertel geraucht, die bier.dosen türmen sich, alle halb getrunken, weil ich aus der küche eine neue mitbringe, obwohl die alte doch noch halb voll ist. der schreib.tisch füllt sich mit ab.raum aus diversen räumen. damit gehen geschlagene zwei stunden hin. alles sollte mal schnell und nebenbei geschehen. aber das geht eben nicht. archiv ist ARBEIT. leiser anflug, alles zu digitalisieren, weil das dann weniger platz braucht. aber dafür natürlich die 10.fache zeit. raum und zeit hier auf fatale weise verbunden. und bitte: warum archiviere ich eigentlich meine ganzen artikel? die habe ich doch digital! nein, es müssen auch noch ordner damit gefüllt werden, den aufwand mit ausschnitt und klebe.stift inklusive.

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juni.mond ist abgebrannt, der juli noch neu.möndisch. die nachbarin ist im urlaub, scheint's, kein licht im fenster seit drei tagen. wirrnis hier, geordnetes leben draußen. die halbwegs.philosophie des gesunden halb- und achtel.wissens. immer nur vorläufig und provisorisch in die federn. zusammen mit dem schwanz, der fragt, nach welcher vorlage er heute voraussichtlich gerieben wird.



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