HYPErLYNX.di.gi.arium 00.08.12

worte zum samstag (fortgesetzt vom donnerstag):

 

7. hack.fleisch

das alte bild, die furche, pflug vom hack.fleisch
ackert noch in meinen silben nieder
und weiß wie immer neu von nichts vom lack.kreisch,
auch nicht was dieses sein soll nun und wieder.

der schnitt in jedes wort und jede zeile,
das karussell, in das ich kurble wrack.zeich',
zermalmen mich, der macht schon alle beile
fest an des fersen.henkers langer weile.

frage nicht von zeit, schon eher von raum,
nicht bier im glas, vielmehr der weiße schaum
am rand der augen.gläser und im zaum

der schwert.geschirre ist das dürre dichten.
den schneid' des beils korrekter zu belichten
ist dort, im alten bild, der sinn der schichten.

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8. rauch.zeichen.räucherei

ein gramm verrucht' gekröse eingeatmet
geh' ich auf in rauch und rock.gezeiten.
den skirt up! sagt der gier'ge mann, das schad't net,
mir nicht so wie dir nicht, wenn die pleiten

anderswo als rand von licht erscheinen.
dies sei schwarz und herz, so sagt jeanette,
die weiß vom licht und seinen blonden hainen
nicht mehr als von dem schüttel.schmerz am bett.

der ferst sich ein in füßige girlanden,
der fährt hinab mit mir ins frauen.reich,
als alle sinne dir wie mir entschwanden.

ein gramm von dir, ein leichtes und noch bleich,
hängt schatten.gleich wie 'n schwarzer büstenhalter
um meinen hals, um jugend wie um alter.

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9. back.fisch

hallo, hier gibt's back.fisch in der haft,
gibt's eintracht hinter fest geschloss'nen toren
zwischen fleisch.salat und meinem schaft.
als ich geküsst, war'n lippen am verschmoren.

der grill, auf dem die meeres.leiber liegen,
der heiße ofen, wo in enger zwietracht
gart fleisch an fleisch entgegen rosa lieben,
so wie erst wort um wort in später vor.nacht -

dort umarmt' ich dich, den blonden back.fisch,
der eben vorher doch noch war so nackicht,
so bloß von aller furcht an meinen steinen.

dort liebt' ich dich als fisch an fiesen schweinen,
als süße bohne, die mich später blähte
mit dem, was ich ihr aus den ritzen flehte.

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10. opto.süßes grauen

ich bin so sehr verliebt in alles schauen,
ins rote ringel.reih'n der güt'gen frauen,
erröte noch am duft von söckchen, blauen,
bin ingenieur.yoyeur, am puppen bauen.

du frauen.kleid, das faltert tag um tag,
als ich dir gierig auf den fersen lag
und legte wort um wörter auf die waag'
der goldnen haut.gepränge einer frag':

bist du das kind noch oder eine frau,
bist du der tiefe abend in der schau,
bist du, die steine wirft im glas.verhau?

und end', und end', und end' ist hier fortan.
im fremden bett der frau regt sich ein mann,
den ich noch nie geseh'n, und schmiegt sich an.


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