HYPErLYNX.di.gi.arium 00.09.28

wetter: sub.tropische wärme. auf einmal. mittel.meer.luft vermischt mit faulig.feuchtem herbst. erster blätter.fall mitten in einer spät.sommrigen gewitter.watte.

in solcher atmo hat man unruhigen schlaf und seltsamen traum:

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intro. beginn: wache im traum auf vom anruf.beantworter. da spielt jemand sehnende musik drauf und den satz, frauen.stimme: "ich liebe ihn." ich taste im dunkeln auf dem apparat herum, um das nochmal zu hören, wer das ist. lösche dabei versehentlich die datei. sehr wichtiges verloren. unmut.

plötzlich strom.schwankungen, die birnen brennen nur noch ganz schwach und flackern. nahende katastrofe?

warum ist das fenster auf? stelle die pflanzen von der fenster.bank nach draußen auf den balkon. dabei kippt eine um, wasser läuft hinter die heizung. mache das weg, wische das auf, den schwall mit tempo.tüchern. dabei bemerke ich, dass die dielen erdig riechen und feucht sind, über eine große fläche, viel mehr als der wasser.schaden, wie humus. feudle, aber die feuchtigkeit scheint wie schweiß immer neu aus dem holz zu schwitzen. beim wischen auf den knien bemerke ich, dass aus der wand, aus dem spalt der fuß.leiste eine kleine rauch.ader kommt. es britzelt. strom.schwankungen. nahender kurz.schluss. dann kommt da, an der stelle, wo es jetzt immer heftiger raucht, ein kabel raus.gewachsen, wurmartig, wie eine lunte, die beim abbrennen immer länger wird. aschen.wurm. horror. schmort. ich schneide das an der wurzel ab. aber das wächst immer weiter. immer noch strom.schwankungen, denen ich jetzt auf den grund gehen will. woran das liegt. schalte den tv.bild.schirm ein. der flackert auch, bild drauf, irgendeine nachricht, unlesbar, bricht immer wieder zusammen. farbig um einander stürzende psychedelo.buchstaben, font: sun.flower.

auf dem balkon jetzt wetter.leuchten. elms.feuer. die luft ist elektrisch geladen. sehe, wie langsam ein roter hydranten.schlauch über die brüstung kommt. wankend, dann wieder weg, wieder da. vorne mit rohr.kupplung, die klafft wie ein gebiss. egal jetzt. später klären, was das ist. erstmal die kabel, die schmoren.

messe das zuckende lunten.kabel mit einem phasen.prüfer durch. das glimmende oder nicht glimmende rote licht im prüf.apparat. phase, null, schutz.kontakt. wieder sicherheit durch messung. das lässt sich ermitteln. entwirre die drähte. isoliere die. ein elektriker kommt, liegt plötzlich neben mir am boden, hantiert mechaniker.mäßig mit zange und mess.geräten. bewundert meinen phasen.prüfer. das sei ja noch ein altes modell. mit glimm.lampe. er hat einen mit pieper, die seien noch praktischer. die strom.schwankungen kann er sich aber auch nicht erklären.

gehe ins wohn.zimmer, um da was zu holen. jetzt sehr dringend. da sitzen plötzlich leute. hippies. irgendwie bedrohlich. wie seid ihr hier rein gekommen? über den schlauch! ihr müsst jetzt gehen, sage ich, problem.überlastet. wir klären hier gerade was ziemlich bedrohliches mit elektrizität. der laden könne jeden moment in die luft fliegen. einige von den hippies mit oliv.parkas gehen träge, aber es kommen mehr rein, über den balkon, am schlauch hoch geklettert, als herunter springen. wir gehen, wenn wir diese wohnung bisschen anders gemacht haben, sagt eine frau mit nackten schultern. ich kann die pocken.impf.narben darauf sehen. an den beinen unter dem mini.rock hat sie tatoos. jemand beginnt, mit einer axt das parkett aufzureißen. dadrunter sei kabel.brand, den müsse man löschen. aha. es ist eine feuer.wehr.axt. rotes blatt. der hackt wie wild. die anderen schaben mit den finger.nägeln und schauen erstaunt, dass der ganze boden jetzt nur noch aus erde besteht, rasant faulend, sich auflösend. sie sind alle barfuß und haben, wie sie da hocken und graben, schwarze sohlen von dem humus.boden, der daran klebt.

suche meine brille. am video finde ich ganz viele, zerschlagene, kaputte, verbogene brillen. hippie.nickel.brillen. wie von kindern, sehr klein. meine ist nicht dabei, aber ich finde eine, durch die ich ganz gut sehen kann. obwohl ein glas zersprungen ist. problem nummer drei.

der elektriker misst immer noch die leitungen. das habe er gleich. jetzt müsse er aber dringend los. ob ich noch seine karte haben kann, wer er denn sei - gehört er zu den hippies? er hat keine karte, schreibt mir aber name und adresse in drogen.verschnörkelter schrift und quälend zeit.loopig gedehnt auf einen zettel. SCHADEMANN heiße er. aber das sei nur sein bürgerlicher deck.name. ich solle es niemandem verraten, vor allem den hippies nicht: in wirklichkeit heiße er SHADE.MAN. ein hippie kriegt das trotzdem mit, begrüßt ihn höhnisch: hallo,
SCHATTEN.MANN!

ob er, wenn er gegangen ist, die polizei schicken könnte, bitte ich noch. ja, klar, mache er. er geht. gleich kommt polizei, schön. überlege mir, was ich denen von der polizei sage. hier sei kabel.brand. hier seien welche eingedrungen, so hippies, die hackten den boden auf. oder vielmehr grüben darin. und ob die das dann glauben? das glauben die nicht. die meinen eher, ich sei besoffen.

ins wohnzimmer. fenster auf.machen, weil es bestialisch nach verwesung stinkt. aber das fenster ist plötzlich viel kleiner als sonst. eine art bull.auge. und lässt sich nicht öffnen. ist in dem galoppierenden verfall völlig zu.gerostet. der griff ist ein triefender tampon.

bemerke: auf einem braunen, abgewetzten ledersofa - aber ich habe doch gar kein sofa - da, wo sonst der computer steht, sitzt ein mädchen mit blumen.shirt. alles im drei.viertel.dunkel. die lava.lampe ist an. schwacher roter schein der sich aber neon.blau an den wänden spiegelt, von denen kondensierter nebel tropft. das mädchen: willst n jolly rauchen? äh, gern, aber nicht jetzt. habe hier gerade probleme. dann aber frage: wie habt ihr das gemacht, die wohnung ist ja ganz anders? außerdem sind wir im 2. statt im 3. stock. andere perspektive aus dem fenster, das jetzt auf das loch einer camera.obscura geschrumpft ist, rosetten.förmig bekränzt und pumpend wie ein anus.loch. es sind tapeten mit 70er.muster an der wand. wie habt ihr das gemacht? so schnell? oder sind wir gar nicht mehr in meiner wohnung? in anderer wohnung? mädchen: wir haben die wohnung von unten und früher hier her gebracht. ach so. eine schrank.wand auch, dunkel.braun, scheußlich rustikal. nichts zu machen, das ist jetzt so, denke ich. lasse mich neben sie auf das sofa fallen. vielleicht jolly noch schnell rauchen, bis die polizei kommt.

das mädchen dreht die tüte. die ist aus braunem, feuchten leder. oder großes tabak.blatt? jedenfalls riesig groß. sie schüttet ganz viel rein. der joint ist so groß wie eine schul.tüte. die anderen hämmern und sägen im schlaf.zimmer. wir sind allein. du musst meine hand fühlen, flüstert sie, sonst wirkt das nicht. okay. ich nehme ihre hand, die kalt ist. irgendwie leichen.haft. verwest die auch schon? gammelt die hier jetzt weg? horror. und feucht auch, nasskalt. dann wird sie aber warm. die hand. ich sinke hin, berühre die hand mit den lippen. sie raucht. ich ziehe nicht an dem riesen.joint, die dampf.schwade, die sie mir zu.bläst, reicht mir. dann ziehe ich doch. jetzt wie in einer sauna hier. sehr heiß. ohren.betäubend heiß. mir läuft der schweiß. werde sekunden.fix mächtig bekifft.

und werde feder.leicht. ich ziehe das shirt von dem mädchen bisschen hoch. da ist ihr nabel. ich küsse den. der bauch ist warm und bebend. dann geht meine hand zu der blauen frottee.hose, die keinen bund hat. da, wo der bund sein müsste, sind fransen. ich schiebe sie leicht zur seite, wie eine gardine. darunter, ohne slip, das enge.kleine fell, am rand rasiert. mein finger geht weiter. ich tauche ein, da hinab. da ist alles ganz nass und schleimig. sie stöhnt. und raucht. wie auf ein zeichen kommen die anderen, setzen sich aufeinander, ziehen am joint. auf matratzen, die da liegen, machen die hippies gruppen.sex. von den wänden kommt rauch und schleim in großen mengen. plötzlich alles total peacig, gar nicht mehr horror.mäßig. große verbrüderung. die polizei soll nicht mehr kommen, denke ich. bitte nicht! die polizei kommt auch nicht. wir können machen. das mädchen.leonie bewegt sich unter meinen fingern, dann meiner zunge rhythmisch und leckt mich auch, obwohl das in der position gar nicht geht. ich versinke in ihr. bin voll drauf, von ihren riesenhaft, haus.hoch vergrößerten scham.lippen weich wie in ein tuch gehüllt, gänzlich umgeben. wie GEBURT RÜCKWÄRTS.

dann wird alles schwarz um mich. höre nur noch, wie aus dem rohr einer rohr.post.anlage ver.echot, das sehr starke und sich steigernde stöhnen des mädchens.leonie und gleich.zeitig der anderen hippies. ich wache auf.

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erste dämmerung. geräusche von arbeit. autos surren. hell.wach. verdammt wach. setze mich torkelnd an die maschine und schreibe den traum in schnell gehackten stich.worten auf. (ausformulierung erst jetzt, 19 stunden später.) unter meinen füßen wirkt der kühle boden federnd. immer noch. wie watt oder wald.boden. es riecht nach urin und schweiß und bier. als habe hier wirklich eben, ganz in echt, eine mächtige orgie statt.gefunden.

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weil ich den traum in situ notierte, völlig schwankend und nur mühsam die tasten findend, weil kein licht gemacht, nur der schein vom schirm (dutzende tipp.fehler eben, bei der rein.schrift, beseitigt), geht er mir den ganzen tag nicht aus dem kopf. empfinde das dunstig.warme wetter bedrohlich. als könnte gleich blitz.schlag kommen, mitten aus dieser elektrisierung der luft.

auf dem rad abends, nach einer entsprechend psychedelisch geratenen montage für kn.WORT.REICH, in die räucherei, um tango.argentino zu besprechen. vorbei an den industrie.brachen am hafen. stehe an der ampel hinter der gablenz.brücke. aus dem gebüsch gegenüber kommt ein mädchen, das sich die hose zurecht rückt. hat da wohl gepinkelt. sieht mich nicht. geht weiter. ampel immer noch rot. ich kann nicht rüber. autos kreuzen in endlos.schlange. das war das mädchen.leonie aus dem traum. blaue frottee.hose, blumen.shirt, nabel.frei. bin völlig perplex. kann doch nicht sein, ist doch gar nicht möglich. ist doch unfassbar. schiebe das rad, kann nicht mehr fahren. das mädchen ist weg. ist in den bus gestiegen, der hielt. im kopf konvulsion. die wärme, die mich anweht. wie eine hand. oder die lippen, die mich umgaben. völlig irre.

wasser.fall, wellen.bruch von überflutenden gefühlen. fantasie, tag.traum. wie ich mit dem mädchen.leonie noch mal ins gebüsch gehe. wie sie da steht. regungslos, abwartend, was passiert. man hört von hinten werft.lärm, hämmer, stahl, der auf stahl schlägt. rhythmisch die verlassene industrie.landschaft. wir lehnen an der wand unter der brücke. gebüsch. verborgenheit. und nochmal macht meine hand, was sie im traum machte, fährt hinein, über den zärtlichen pelz in die jetzt augenblicklich noch irrer heftig flutende feuchtigkeit. wie die axt fuhr in die feuchten humus.dielen. jetzt in fleisch, nur viel vorsichtiger. kein wort. sie biegt sich wie ein flitze.bogen, streckt mir ihr dünn.häutiges fleisch hin, unter dem adern blut durch.lassen. es fließt alles an ihr. sie greift mich an. ich greife sie an. hat auf einmal kurz das gesicht von der druckerin a., die mit dem mund, den, wenn er spricht, ich küssen möchte. dann wieder weg, diese schimäre. nur noch der sich sehr weit öffnende lippen.saum, der pulst. die hämmer von drüben. der duft des laubs und ihres leibs. wir sind völlig durch.nässt vom regen.rest, der von den pflanzen um uns tropft. und von der mauer.wand ein strömen. der glanz von tropfen auf ihrer stirn, zuckend reflektierend das schein.werfer.licht der autos. wir besudeln uns sehr doll. eine memo.moment.verhaftete gier. zwei sekunden der einheits.verschmelzung. die leonie.ei.zelle und meine weit ausgesandten zell.kerne, die an sie gelangen. gen.material aus traum gemacht. für uns. mit uns. in uns.

dann geht sie, gähnt sie, weit die anderen lippen, auf denen mein kuss noch salven feuert, auseinander zerrend, steigt aus dem gebüsch, immer noch wort.los, männer.fantasie.zerfressen sich die nasse blaue hose ein.rückend zwischen den engen beinen. der griff ins weiche, der be.griff. ich schiebe weiter das rad tief in die nacht hinein. ich rauche. in hastigen zügen rauche ich.

dann der tango. kann mich kaum konzentrieren. verschwimmend das geträumte, das ausgedachte, das weiter.denken der traumatischen obsession. und das, was jetzt hier ist. ganz wirklich: der tanz, die lieder. das große, viskose, biegsame gefühl.


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