HYPErLYNX.di.gi.arium 00.10.25

partei.des.demokratischen.sozialismus. mitglieds.karte. mitglied seit 17.06.1993. auf die rück.seite hatten wir mal nach vielen bieren aus spaß geschrieben: 12.7.94: gerügt vom landes.vorstand wegen sektiererischer umtriebe. unterschrift a.l. und am 31.8.94: rehabilitiert. unterschrift a.l. jetzt sind wir, darunter auch a.l., zu 6t bei der unterschrift eines 5.seitigen papiers mit dem titel "die pds ist nicht mehr unsere partei". WIR TRETEN AUS.

kein mantel der geschichte weht. woher auch? 6 genossen machen das licht aus. unspektakulär. das fehlen von gefühl. armlos liegt man sich nicht in den armen, denn kein rad steht still, wenn unser starker arm es will. nichts von dem neulich in der doku "leben unter roten fahnen", wo eine 92.jährige sagt, sie sehe die ganzen fehler und versäumnisse, bringe es aber jetzt einfach nicht mehr fertig auszutreten. eben jenes heimat.gefühl in der partei hatten wir beim hiesigen kreis.verband kritisiert, die verhinderung von diskussion aus dem bedürfnis und geist des vereins.lebens.

und was machen wir jetzt? die erfahrenen alt.kommis haben gleich wieder sucht auf neue struktur, organisation der kämpfe &c, sind schwer auf dem affen, wenn man nicht jetzt zumindest einen termin für das nächste treffen der 6er.bande organisiert. dafür spricht die erfahrung. das gefühl spricht dagegen. das gefühl sagt: ich hab' keine lust.

die rationalität der gründe, das kühle denken, die analyse, die dialektische differenzial.gleichung, deren ergebnis lautet: aus.tritt, quod erat demonstrandum. aber weil der kampf weiter geht, muss der kampf weiter organisiert werden, rational, kühl, denkend, analysierend. die mathematik geht sozusagen weiter.

beobachte mich, wie ich aus dieser mathematik gleichungen zimmere, versuche rational zu begründen, warum ich keine lust mehr habe auf rationale begründung. möchte lieber kunst machen, organisation von kräften im symbolischen raum, da, wo eindeutigkeit und klarheit keine tugenden sind und schon gar keine notwendigkeiten. der raum des gefühls. politik neu erfinden in den kategorien des ingenieur.voyeurs, der pretty.public.privacy. es gehe um die benennung der "konkreten interessen". und dabei merke ich, wie konkret unkonkret meine interessen sind.

im ikea.swing.sessel bei der therapie ging es auch um die benennung von interessen. die droh.droh.frage: was willst du? tja, wenn ich das wüsste. jetzt will ich eigentlich nur so basales, bisschen mehr ruhe haben, weniger stress und so. die utopie schnurrt zusammen auf sehr konkretes, das aber für den politischen kampf so nicht verwertbar ist. traue mich aber nicht, das zu sagen. traue mich deshalb nicht, weil dazu erstmal zu entwickeln wäre, wie die kategorie der irrationalität im sinne der protestation von KUNST im sinne der dialektik.der.aufklärung politisch diskurs.fähig wird. wie soll ich hier klar machen, dass ich z.b. "dekonspiratione" für ein eminent politisches buch halte, dito "celebration", eher lesens.wert als der olle marx, der früher mal lesens.wert war? und wie, dass der blick auf den "90s nacht.pop", auf big.brother und das phänomen britney.spears, auf white.russians, die cocktail.kultur im allgemeinen und auch den sexy.sex im generellen eventuell ganz andere kräfte.verhältnisse in der so genannten gesellschaft klar machen könnte, die wir noch gar nicht kennen, wo aber das so genannte kapital schlaf.wandlerisch sicher längst agiert, darin lenkt, kämpft und schlachten schlägt und gewinnt.

derlei bedeutete die SPEX.isierung der LinX, den ganz anderen stil des diskurses, der in der gesellschaft längst non.verbal und nicht mehr klassisch.diskursiv abläuft, sozusagen diskurs ohne diskurs. auf der love.parade - trotz aller kommerzialisierung, also zugriff des kapitals - der
DISKURS DER KÖRPER via tanz, teasing.peace.nick.reflex.mäßig. große augen, geweitet von traum.stoffen, die utopie gleich hier und jetzt sehen, nackte körper, die sie gleich hier und jetzt machen.

erinnerung: wie ich 95, als die polit.termine jeden abend waren, danach noch das flug.blatt.layout in der stille des mac.lüfters, nach dem ausschalten des rechner.surr.surrens noch regel.mäßig in den wg.winter.garten kurz rüber wankte, um dort von miss.lovely.j. einen BONG gereicht zu bekommen. ihre worte: DAS brauchst du jetzt! und wie da, noch vor dem eintritt des rauschs in die hirn.erschöpfung, immer gleich klar war, dass hier die utopie mal ganz kurz, wenn auch nur wie hauch und bisschen schräg, REAL wurde.

nichts gegen denken, nichts gegen analyse, nichts gegen diskurs. dennoch immer meine vorstellung, dass wer zusammen politik machen will, zunächst zusammen irgendwas mit körpern machen muss. unter den gegenwärtigen bedingungen kann daraus allerdings nichts anderes werden als irgend.so.ein eso.müll, so ein herum.gerolle auf weichen teppichen und so ein ERSPÜREN.seminar. also sitzt man in der falle. denken geht nicht weiter, gymnastik auch nicht.

im di.gi.arium, also hier, wird dieser andere politik.ansatz, der mir so nebulös vorschwebt, auf dem level von grundlagenforschung auf basalstem experimen.tier.niveau erforscht. bisher lassen sich allerdings nur weitgehend weiße mind.maps vorlegen, mit paar feucht.roten body.hot.spots drauf. und mit matt herbei.gesehnten g.spots, die stöhn.stöhn machen, wenn der text sie berührt. dazwischen paar online.fäden aus extrem.schrill.sprach.experiment.garn, die sich oft genug hoffnungslos verknot.verdrillen. erkenntnis.gewinn gleich null, jedenfalls was mit.teilbare erkenntnis betrifft. die olle erkenntnis höchstens, dass man immer und immer wieder ganz bei null anfangen muss. gewinnen, heureka.schreien, verwerfen. in der ollen gebets.mühle, die nicht grundlos gebet heißt.

meine these: erstmal dekonstruktion. das hieße in den linken zusammenhängen "dekonspiratione", und zwar in dem sinne, dass man von dem konstruktions.optimismus (neue.gesellschaft.aufbauen hieß das früher, heute heißt es als residuum im zustand der total.schwächung soziale.bewegungen.stärken) ablässt. dieser terminus "soziale bewegungen unterstützen" geht immer noch davon aus, dass da so bewegungen in der gesellschaft sind, die wir, die avantgarde, registrieren und sagen: aha, ist da jetzt also bewegung entstanden, die ist vielversprechend, die unterstützen wir jetzt mal. darin natürlich die borniertheit, dass man einschätzen könne, welche bewegung, ohne dass die das in ihrer ganzen bewegtheit überhaupt merkt, richtung sozialismus läuft. dann also, so die vorstellung, denen sagen: hallo, wir merken gerade, ihr bewegt euch, finden wir gut, machen wir bei mit, unterstützen das, weil: ist sozialistisch. und dann unser traum, dass die sagen: huch, ist ja toll, ist ja klasse, machen wir jetzt also sozialismus. die tanzenden auf der love.parade, die sich gerade juchu! selbst.erfahrer aber gucken doof, wenn man ihnen was faselt davon, was sie da EIGENTLICH machen. und sagen mit recht: sozialismus? mag ja sein. ich aber tanze hier gerade und bin gut drauf.

tanz doch mal mit! stattdessen wollen wir die verhältnisse zum tanzen bringen. selbst, logisch, die bekennenden nicht.tänzer.

wenn also gen.c. sich wie ich selbst in der mail ROTFLt darüber, wie mein konzept von kommunismus aussieht, nämlich frei.bier und freie.frauen aus dem kneipen.kollektiv für alle, dann sind wir auf dem ironie.level, wo wir plötzlich ganz nah an ECHTEN BEDÜRFNISSEN dran sind, davor aber gleich und ganz klar den vorhang vor zu ziehen, damit vor dem solche fragen selbst.verständlich alle offen bleiben.

der fluch des revolutionärs ist seine über.qualifizierung. wer marx.lenin.adorno in marx.am.sonntag.lesezirkeln auseinander.exegiert hat, kriegt die revolution natürlich nicht mehr hin. statt.dessen macht ein haufen von helden.stadt.leipzig.brüllern und kerzen.aufstellern mal eben eine konter.revolution (auch eine konter.revolution ist ja eine revolution, im sinne von umstürzung gerade herrschender verhältnisse), unblutig, en passant, seltsam leicht.füßig. warum? weil der haufe die polizisten umarmt und sagt, hallo, bist ja einer von uns. dass diese ecstasy.pille später die nach.wirkung groß.deutschland und gutes.deutschland.getümel bei so genannten demokratischen.sozialisten, die wir seit heute nicht mehr sind, hervorruft, konnten die ja noch nicht wissen. eben deswegen nicht, weil sie nicht vor der revolte theorie gewälzt hatten.

trotz alledem: auch nichts gegen theorie, zumal die dekonstruktion der theorie auch schon wieder theorie ist. worauf es ankommt, und schon schreibe ich in dieser allgemein.gültig.theorie.pose, worauf es also mir ankommt, ist die einführung der nicht.theorie in die theorie. wahrscheinlich quadratur des kreises. aber auch die klappt ja immerhin, wenn man sich mit einem gut angenäherten ergebnis zufrieden gibt.

das schwache fleisch muss sich gegen den willigen geist emanzipieren, indem es willig (also willens) wird, ohne den geist zu schwächen.

das scheint - derzeit - nur über sowas wie hier, über text.fragment.text zu funktionieren. mit allen gefahren. nämlich der, dass der text, scrollt und klickt man hier mal eben an seinen anfang, dort noch so naughty.normal war, während jetzt daraus so ein völlig abgeschrägter dumm.dumm.doris.geschoss.kosmos geworden ist.

[so einen text wie diesen von heute hier im kollektiv zu diskutieren, das wäre dann schon so ein interesse von mir, vielleicht nenne ich es lieber bedürfnis.]


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