HYPErLYNX.di.gi.arium 00.11.14

doch zunächst das wetter: kühl dunstende stickigkeit ohne auch nur den leisesten luft.hauch. als rieche es vom nahen gräber.feld herüber, geruch nach feuchtem laub. am straßen.rand, in bord.stein.nische haben sich mehrere pilze hoch gearbeitet. mitten in der stadt. sie fühlen sich schwammig an, irgendwie voll.gesogen. und explosiv. ruhen vor dem sturm?

wie das mit dem alkoholismus ist: mit 4.halben kommt man in der regel durch die nacht. aber nur, wenn als reserve noch weitere halbe oder wein da sind. 4.halbe allein im kühl.schrank wirken beunruhigend. noch ganzer kasten oder noch.wein jedoch wirken beruhigend, auch wenn man sie heute gar nicht trinkt. im lexikon steht über die trunk.sucht: "der gewohnheits.mäßige alkohol.missbrauch, der zu körperlichem und seelischem verfall führt ... reizbarkeit, geistiges, moralisches und soziales absinken, wahn.erscheinungen". gewohnheits.mäßig: trifft zu. körperlicher verfall: bis auf fortschreitende verfettung derzeit nicht zu beobachten. seelischer verfall: trifft so nicht zu. jedoch natürlich der antriebs.stoff für's nächtliche schreiben, insofern ... reizbarkeit: trifft nicht zu. geistiges absinken: nicht zu beobachten, eher das gegenteil. moralisches absinken: trifft zu, wenn man die üblichen kriterien der bürgerlichen gesellschaft als maß.stab anlegt. soziales absinken: nicht zu beobachten (außer: s.u. text statt love). wahn.erscheinungen: trifft zuweilen zu: text.ejakulationen. ebenso zuweilen kommt es auch zu alkohol.exzessen. letzter solcher mess.wert am samstag: 7 0.33.bier und 2 white.russian. zuhause dann noch 2 0.5.bier. macht 3.1.liter bier und, angenommen, dass ein white.russian alkohol.gehalts.mäßig (jeannie mixt sehr scharf) etwa 3 0.33.bier entspricht, nochmal 2 liter bier. also 5.1.liter.bier. das ist dann schon eher heftig. unter dem einfluss dieser alkohol.menge (und von ca. insgesamt an dem tag 35 zigaretten) schrieb ich noch die dj.kritik. vorsichts.halber in der nacht nicht mehr abgeschickt. am nächsten mittag dennoch für gut befunden und gerade mal einen tipp.fehler verbessert. was jedoch öfter als früher auftritt ist wecker.überhörendes verschlafen. offenbar aber von kontroll.anteilen der psyche so gesteuert, dass es nur dann auftritt, wenn dadurch kein termin versäumt wird.

wie das mit der liebe ist und wie das mit dem sex nicht ist: die liebe in den zeiten des textes findet in den kategorien von text statt. das heißt: erstmal als wort, als bekundung, als text.geständnis "bin.verliebt", als auf.tippen von nicht abgesandten liebes.briefen, die dann doch im ppp.modus des di.gi sozusagen abgeschickt werden. was aber folgenlos bleibt, da die objects.of.obsession nicht klickend auf schwungkunst.de geraten. die realität von begegnungen mit den hier im text minne.besungenen frauen wirkt im vergleich zum text immer eher kläglich. entweder bin ich kläglich oder die frauen. oder beide. das gilt allerdings nur für weitere begegnungen nach der in.text.stellung der angebeteten. die erste holla.knall.auf.fall.verknallt.begegnung ist der zünder für den text, also meistens sehr toll und klasse. sonst wär's nicht zünder. vor kommen die kurz.anhimmelungen ebenso wie die, die über paar di.gi.einträge reichen oder immer wieder aufgegriffen werden. lovely.j. ist eigentlich erst in diesem text ausgelebt worden. in der noch wg.realität vor 5 jahren war das immer sehr verboten. jetzt aus dem abstand heraus und aus der tatsache, dass irgendein wiedersehen erstmal nicht ansteht, kann aus dem damaligen appealt und geteaset sein, erstmals apeallt und geteaset sein werden. jetzt im text. daneben die total.schimären wie päpcke: gänzlich ausgedacht, und jeannie, halb und halb dichtung und wahrheit. miss.g. wird eher protokolliert, ist auch noch zu nah dran, als dass sie schon ganz in das hiesige text.raster passt. aber sie wird natürlich rein passen. die liebe in den zeilen des textes ist also sehr vermittelt. wäre da noch abeh. die alltäglich natürlich da ist. wo die ab.trennung am wenigsten real und die reale nähe am größten ist. und siehe: sie kommt im text daher kaum vor. wahrscheinlich ist das liebe im herkömmlichem sinne, vertrautheit. platonisch durch das fehlen der sex.komponente, die bei den angehimmelten zwar auch fehlt, aber wiederum als obsessions.ostinato im text angesehnt und ausgemalt wird. am ende dieses projektes, einen index erstellend, werde ich nochmal alle frauen, die hier besungen und belobigt wurden, auflisten. (vielleicht ein ranking?) es werden so um die 20 sein, schätze ich. die liebe in den zeiten des textes ist also vagabundierend, schwer fassbar, ein kommendes und gehendes gefühl, oft blitz.artig, oft sehr heftig für einen kurzen augenblick. über allem der modus: du.kriegst.keinen.sex. auch das nicht angezetteltes, aber sich ergebendes programm. sex findet mit den stolzen oder weniger stolzen huren und vor der video.maschine und den pixel.pixies statt. er hat hand.werkliche qualität. so wie man den abfluss reinigt, ein rohr an- und wieder abschraubt oder den müll trennt. sachlich. im moment natürlich dennoch heftig, aufbrausend, obsessiv. aber dennoch gewisser.maßen sach.gerecht, nur im vers über die stränge schlagend. pubertär auch im moment. die kategorie sehnsucht verbindet diese zustände. manchmal nachts aufwachend ist da sehnsucht. oder am morgen ist da sehnsucht. sehnsucht nach was? sehnsucht, die sich in text ausbreitet und sich da, mitten im alfa.ge.bet, eigentlich immer ganz gut aufgehoben fühlt. sehnsucht als kein wirkliches mangel.gefühl, ohne leidens.druck, eher das leiden erfindend aus einer kette von (un.)möglichkeits.gedanken. das scheitern immer schon vorweg genommen sind die beobachtungen von projekt.kalte.schulter der hübschen autonomen.frauen am sponti.tresen oder an dem der jeannie feld für die inszenierung der eigenen splendid.isolation, die ran nur die ließe, die hier den text versteht. da von letzterem in der regel nicht auszugehen ist (und zwar nicht, weil diese frauen zu doof dazu wären, sondern weil es sie einfach nur lang.weilen würde), kann das scheitern als programm.zeile eingefügt werden, als im hintergrund laufendes programm, das man selbst gestartet hat. durchaus wissend, durchaus absichtlich. weil nur so genug saft für krokodils.tränen aus den drüsen gepresst werden kann. saft, der wiederum treib.stoff für den text ist (neben dem äußerlichen treib.stoff alk oder dope). die totale fixierung auf den text ist also einerseits flucht aus vielleicht auch wirklich real vorhandenem scheitern.potenzial, andererseits methode, weil nur so der text immer ganz nah am alltäglichen empfinden dran sein kann. und das letztere ist die arbeits.hypothese des di.gi.

wie das mit dem text.im.text ist, wurde hier bereits umfang.reich behandelt. nur soviel noch: nämlich dass die arbeit am text notwendiger.weise alles erlebte als quelle für text sieht. wenn ich zu den huren gehe, dann nicht nur um in ihren zellen, sondern auch hinterher in die zeilen abzuspritzen. das geht sehr eng einher, ist in diesem jahr das programm der so genannten lebens.gestaltung. leben als und im text. die intensität dort geht einher mit einer geringen intensität im so genannten wirklichen leben. so genannt deshalb, weil HIER das wirkliche leben ist. das ist in diesem text.jahr so. wie es sich danach entwickelt, bleibt zu beobachten, ist jetzt noch unbekannt.

resümmee also. auf halber strecke erste zusammen.fassung des hier gewollten ebenso wie des nicht gleich gewollten, aber sich dann ergebenden, das dann auch gewollt wird.

und das wetter, draußen, ist immer noch unverändert. der dunst schleicht wie ein alter mann in die nacht. die lichter in der umgebung gehen aus. menschen gehen schlafen. sie rechnen beim einschlafen fest damit, auch wieder aufzuwachen, um ihre pläne weiter zu verfolgen. ihre pläne bestehen aus gedanken, später aus taten. irgendwo in diesem viertel sagt vielleicht gerade einer, eine, huch, stelle fest, ich bin verliebt. vielleicht dutzendfach in dieser nacht in dieser stadt. morgen werden diese entsprechende handlungen versuchen, die dieses jetzt, beim einschlafen, festgestellte gefühl, bestätigen oder entkräften sollen. sie tun das, wie man das tut. sie laden sich ins kino ein. oder zum esssen. sie haben hoffnungen und rechnen mit enttäuschungen. sie sind sozusagen geübt in diesen dingen. all das bin ich nicht. und deshalb bin ich unter den 200.tausend in dieser stadt in dieser nacht mit einiger wahrscheinlichkeit gerade der einzige, der das aufschreibt. im text auf eine seltsame weise mit all diesen menschen verbunden. ein so.auch.seier und stell.vertreter vielleicht. das ist meine rolle. das ist mein projekt. das ist meine pretty.public.privacy.


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