HYPErLYNX di.gi.arium

erläuterung

man muß sich die maschine und die drähte zurück.erobern! die maschine ist widerständig. auf den drähten tummeln sich müll und mull.binden. was passiert mit mir, wenn ich tagelang ganztägig mit tastatur, maus und bild.schirm schnitt.stelle? erobert mich die maschine?

wo MERz.Monstrum als cut.up.text.pixt im hyper.link zu sich kommt, verlaufe ich mich in den gateways. davon kündet HYPErLYNX.

der name verlinkt zu folgender assoziationskaskade (annehmend, assoziationen sind nichts anderes als die hyper.text.markup.language des menschlichen gehirns):

-> hyperlink (na klar!)

-> hype (der "modern times")

-> lynx, lat. für den "schlauen (und widerständigen) luchs"

di.gi.arium, das digitale diarium, ist nicht nur eine art diarisches arbeitsjournal in digitaler form, es handelt vielmehr auch vom digitalen dasein ich@maschine. wie ich monströs werde in der abbildung der voll.determinierten entscheidungen, die in den programmzeilen gefällt werden, mit tausenden von mips, auf das da.verschwinden vor der maschine und im text.

doch der hyperlink ist eine erfindung, welche - bei ausreichender kreuz.referenzialität - die maschine de.determiniert (= terminiert!). wenige links zum MERz.Monstrum und zurück zum HYPErLYNX genügen, um die übersicht im geflecht zu verlieren. der verlust der übersicht aber ist das letzte residuum von da.sein im da.verschwinden in der text.maschine, sozusagen mein protest, den die maschine ohne widerstand mitmacht. ein trick gegen die maschine, der nur auf der maschine möglich ist.

in up.dates des di.gi.ariums werde ich das link.geflecht erweitern. ein netz entsteht erst, wenn ich von überall her überall hin komme (noch ist die struktur eher linear). ein asymptotisch anzustrebender zustand, in dem ich als verlinker die übersicht verliere. etwas vorher hat sie die leserin verloren.

die leserin sollte nicht traurig sein, wenn sie die übersicht verliert. sie nähert sich dann dem angestrebten zustand. sie wird dann, und nur dann, vor ihrer maschine plötzlich wieder auftauchen. ein wesen ohne übersicht, verloren im dickicht der links und damit wieder bei sich.

wiederfinden durch verlust. davon handelt HYPErLYNX.


de.published/re.published

das hyper.lynx.di.gi.arium wurde gelesen. es fand seinen weg durch die versteckten links. und einige, die es lasen, teile davon, fanden sich wieder darin. sie verlangten den verlust. sie wehrten sich gegen die pretty.public.privacy, gegen das veröffentlichen ihres seins, wie es dem schreiber erschien. sie wollten nicht be.schrieben werden, nicht so. ebenso radikal wie das pretty.public.privacy.publishing war, musste jetzt radikal de.published werden.

pretty.public.privacy war gescheitert.

oder doch nicht?

der text ist nicht nur hirte, er ist dokument. und das dokument zieht spur, die nicht mehr vernichtet werden kann. such.maschinen wie www.google.de archivieren mit dem stoischen sinn der maschine alles, auch was nur einstmals im netz war. das ist ebenso beängstigend wie beruhigend. dem google als eckermann kann man nicht entrinnen. deletion.impossible.

war der text, der nicht unterschied zwischen der eigenen public.privacy und der der anderen (die nicht die hölle waren, sondern der himmel jener an.TAST.barkeit, die nicht müde wurde an ihnen ihre liebe entfachen zu lassen), die verfehlung oder war es das leben, das der text als text lebte, ohne unterschied zwischen sich und dem so genannten real.life? eine frage, die nur zu entscheiden ist, wenn wir mehr über die nischen des netzes wissen, mehr über den vorgang öffentlichkeit und mehr über das, was politik sein könnte.

d.day - keine nacht für niemand (so der neue titel für das hyper.lynx.di.gi.arium) ist insofern untilgbares dokument der nächte, die für niemanden geschrieben waren und doch auch im hellen licht der tage sichtbar waren in den wirren der netze, auf den schirmen der empörung.

was du schriebst ist geschrieben. ist handlung, für die verantwortung zu tragen ist. diese last kann nicht getilgt werden. nur einige tage fehlen im dezember, dem letzten monat dieses textes. nur das suchende auge wird sie finden. es möge gnädig sein, wenn es liest von der liebe zu den menschen, die allem zugrunde lag, auch wenn es manchmal nicht so scheint. denn es ist wieder.gefunden im verlust.

ögyr: 99-04-30 & 01-07-25

 

-> HYPErLYNX.contents