archiv.01.2001
 

01.01.03.16:57:32
ögyr
joint@venture 0.0 (manifesto)

und die schrift taucht wieder auf. denn ich hauchte nochmal gegen die scheibe, die in die richtung des lovely.jitter.bugs weist, spärlich beleuchtet vom nacht.licht von da.drüben, in der gestrigen letzten nacht des di.gi und in dieser wieder. und weil noch das FETT MEINES FINTEN SCHREIBENDEN FONT.FINGERS auf der scheibe ward, wurde der spruch, der am ende des d.day.di.gi stand und verschwunden war, wieder sichtbar.

wenn das kein zeichen ist ... dann sind dies die neuen zeichen!

manifesto.maniküre.ad.1.: d.day.di.gi war der versuch der UNBEDINGTEN und RADIKALEN veröffentlichung der pretty.public.privacy eines einzelnen. jetzt kommt das kollektiv. das kollektiv kommt, weil schon das di.gi, jedenfalls in seiner letzten phase, meistenteils vom AUSTAUSCH MIT AUSSEN determiniert war. das kollektiv der di.gi.isten schrieb also schon mit. und las mit. und dass das lesen an eben jener jitter.bug.fuge den virus darein pflanzte, an dem das ding am ende erkrankte und verstarb, war ein phänomen von kollektiver (mindestens da zwei.samer) wahrnehmung des einsamen textes. die ppp war, weil zu pretty, zu private geworden. dahinten an der anderen front der empfindung. genau da wollen wir weiter machen.

manifesto.maniküre.ad.2.: die empfindung des ANDEREN, das text immer ist, in seiner abständigen berührend.unberührbaren zärtlichkeit. wo das wort fleisch wird, geht es über den einzeller.körper hinaus. und wir wollen weiter und hinaus gehen. heraus mit dem text aus uns. jetzt in deutlicherer relevanz zum anderen, zum text des/der anderen. was hast du zu sagen? sag' es!

manifesto.maniküre.ad.3.: ich aber sagte und sprach, jener gestus des verkündens. die kleinen geschichten, die sich ereignen, die in der kern.schmelze des kern.ichs jeweils nur GAUs verursachen, könnten im radio.aktiven austausch der netz.s[ch]äfte das werden, was das netz ist: weben von inter.aktion. also große geschichte aus kleinen geschichten. im blick der jeweils andere blick.winkel. mit.gedacht jetzt auch das lesende andere ich.

manifesto.maniküre.ad.4.: smile! smile! :-) wir haben es längst ausprobiert. der nacht.chat der über.nächtigten, die dem neuen tag die letzte stunde der nacht davor abringen. also jene stunde, in der der neue tag noch nicht und der alte nicht mehr ist. das embryonenhafte solchen frucht.wassers. der zell.haufen der ein.fälle, der nicht vorzugeben braucht, bereits entwickeltes zu sein, der unfertig sein darf, bereit zur empfängnis.befruchtung am nächsten tag. und genau das ist sexy.sex.

manifesto.maniküre.ad.5.: der text braucht den anderen text, um zu sich zu kommen. zu sich, bei sich, das ist das ander.land, das zu entdecken ist. text ist ent.deckung. reveal. reboot and reveal!

manifesto.maniküre.ad.6.: (die klausner.klausel) all das natürlich vorläufig, vielleicht eine steil.vorlage für unser joint@venture. der ball kommt wieder runter. und wie er aufspringt, nimmst du ihn auf, spielst ihn weiter. und wenn es die ganz andere richtung ist, in die dein schuss geht, dann sind wir der schönheit nahe.


01.01.04.12:42:46
peeping G.
RE:joint@venture 0.0 (manifesto)

"radikaler Versuch der Veröffentlichung", wer und wo ist das, dieses öffentlich? Kann ich Text schreiben / Botschaft senden in dem Bewußtsein, daß ALLE JETZT den Text kennen? Oder richte ich mich schreibend immer schon an bestimmte, konkrete Adressaten, die dann im Vorgriff auf die große Dialektik den Text schon mit- und umgestalten? Und dachte das di.gi (denn wisse, es dachte selbst!), daß es alle erreichte? Oder DURFTE DAS GAR NICHT GESCHEHEN? War also der Anspruch nur nominell vorhanden? And if so, ändert das etwas? Geht es denn überhaupt, die pretty privacy nicht nur als elektronischen "Rundbrief" zu verschicken, sondern an virtuell alle? Beim Lesen über das vorweihnachtliche Familienfest wurde es mir deutlich: hier sind welche, die sind NICHT DIE ÖFFENTLICHKEIT. Da gibt es GEHEIMNISSEN. Das www als Ort, Information vor BESTIMMTEN Leuten zu verstecken, nicht etwa, sie allen mitzuteilen. Und auch andere hätten besser nicht die Adressaten sein sollen... Und hier nun scheitert für mich der Anspruch des umgekehrten Voyeurismus. Wer die abstrakte Öffentlichkeit mit der Kategorie V. konfrontieren will, sollte von allen gleichermaßen erreicht werden können. Im Prinzip. So wie im di.gi bleibt zuviel Selbstdarstellung und Autoren- schaft über, um den Betrachter in seinem Voyeurismus zu entlarven. Sind wir denn mit unserem Voyeurismus allein?


01.01.04.15:45:12
ögyr
RE.2:joint@venture 0.0 (manifesto)

peeping.g. schrieb:

"radikaler Versuch der Veröffentlichung", wer und wo ist das, dieses öffentlich? Kann ich Text schreiben / Botschaft senden in dem Bewußtsein, daß ALLE JETZT den Text kennen? Oder richte ich mich schreibend immer schon an bestimmte, konkrete Adressaten, die dann im Vorgriff auf die große Dialektik den Text schon mit- und umgestalten?

das "öffentlich" ist in der pretty.public.privacy immer schon angelegt, in der tat als dialektisches. aber auch nur im ideal.fall. ich frage zurück: muss man den text kennen, der vor dem text war, um den text zu verstehen oder darauf zu reagieren? vielleicht AGIERT man mit neuem text, statt immer nur auf text re.agieren zu müssen. dass du dich natürlich immer nur an die "eingeweihten" hier wendest, ist klar. aber dies resultiert nur aus dem umstand, dass eben noch nicht ALLE.DA.DRAUSSEN hiervon (und vom di.gi) wissen. das netz ist in seinen nischen ein privater ort, ein ort, wo vielleicht kein klick hin.führt, ein ort der einsamkeit. doch das spannende ist, dass dieser ort IM.PRINZIP von allen und für alle erreichbar ist.

Und dachte das di.gi (denn wisse, es dachte selbst!), daß es alle erreichte? Oder DURFTE DAS GAR NICHT GESCHEHEN?

doch, es durfte. es sollte sogar, wenn ich auch mit der privatheit der nische immer gespielt hatte (nicht ALLEN wurde der URL offensiv mitgeteilt). dass es dann auf einmal nicht durfte, dieser anspruch des nicht.dürfens und nicht.sollens wurde VON AUSSEN an das di.gi heran.getragen.

Geht es denn überhaupt, die pretty privacy nicht nur als elektronischen "Rundbrief" zu verschicken, sondern an virtuell alle?

im prinzip geht es an alle, aber das ist nur der formale aspekt des netzes, in dem alles von allen und von überall her erreichbar ist. das ist die hoffnung. das ist die andere form des nicht.mehr.allein.seins im allein.sein. wie gesagt: es schauen nur nicht alle hin.

Wer die abstrakte Öffentlichkeit mit der Kategorie V. konfrontieren will, sollte von allen gleichermaßen erreicht werden können. Im Prinzip. So wie im di.gi bleibt zuviel Selbstdarstellung und Autorenschaft über, um den Betrachter in seinem Voyeurismus zu entlarven. Sind wir denn mit unserem Voyeurismus allein?

di.gi war BROADCAST. im joint@venture besteht IM.PRINZIP (im di.gi gab es dieses prinzip nicht!) die INTERAKTIVE möglichkeit, nicht nur betrachter (= voyeur) zu sein, sondern sich selbst auszustellen, also betrachteter zu werden. sozusagen die umkehrbarkeit des licht.wegs in der PEEP.SHOW. und die "selbst.darstellung" und "autorenschaft" wird hier genau so lange sein, wie ihr mir nicht das zepter aus der hand nehmt. entmachtet mich und die macht meines textes - durch euren text!


01.01.03.17:39:56
ögyr
hund.geschichte

die erste kleine geschichte: hunde, wollt ihr ewig ficken? auf den hund zu kommen ist ein schwieriges unterfangen. wie das zu bewerkstelligen ist wissen frauchen und herrchen auch nicht. das alte rein.raus.spiel - obwohl so alt und bekannt, doch so sehr schwierig. jetzt hier in der kneipe der schönen semiramis versuchen es die tiere immer wieder. der geruch der ausscheidung an der öffnung des ausscheidungs.organs. wie rieche ich wo? und ist das ein gestank, angst.schweiß, oder ist es der lock.ruf der lock.stoffe? schweiß im schapp des fitness.studios, in dem ich meinen leib für dich stähle, die du gestählte leiber liebst, trainierend meine breite schulter, die sint.fluten von tränen problemlos aushält, oder der schweiß, der auf deiner unglaublich schönen stirn am ende unseres gemeinsamen tanzes in dieser nacht glänzt?

der eine hund: kleines schwarzes mit knopf.augen, der teddy.bär schlechthin. der andere hund: der zausel, bisschen zerrupft, der sich in pfützen suhlt, statt in den betten. die dürre gestalt, der stolze abwarter. komme, was wolle. und das nahmen wir doch sowieso immer gerne mit. aufwachend aus dem gemeinsamen rausch die zigarette.danach. ah, wie die rein.zieht. die hunde erproben aneinander die bewegungen, die für diese bewegung! im gen.programm bitte.vermehren vorgesehen sind. sie tun es unaufgeregt. experiment. der unsichere ausgang macht die sache spannend. nur kommen oder zueinander kommen?

und die herzchen.herrchen, zausel und knopf.auge, reden gleichzeitig über jenes experiment. reden über die sache, die man jetzt dem herren.witz ausliefern könnte. (die frage, warum das herren.klo eigentlich herren.klo und nicht einfach männer.klo heißt.) und beobachten amüsiert die hunde, die gerade das tun, was sie gerne täten, sich aber gegen den traum davon den traum.stoff aus dem glas einschütten. der unruhige schlaf danach. so läufig wie wir sind, überlegen wir, zumindest ich, ob wir nicht lieber laufen. und dass man sich, will man nicht ANAEROB werden, dabei immer noch unterhalten können muss. das stöhnen des schweißes darf das gezirkelte atem.wort über you.and.me nicht ersticken in atem.losigkeit. das ist das programm des textes, des austauschs der worte über den austausch der ausgeschiedenen säfte. die reit.gerte, mit der wir uns antreiben oder antreiben könnten, hin auf jenen gipfel.punkt, von dem man sagt, er sei ein acht.tausender, also AUF ERDEN nicht zu überbieten. das ist immer der traum. dagegen fickt man an. in den schlimmen stuben, die bezahlbar sind, in den stuben hinter der stirn, die sich genau das so.und.so ausmalen. das malen der madonna in diesen schrein in der stirn rein. hallo, ich will dich, ich würde jetzt gerne mit dir schlafen. und wie wir danach schliefen, entspannt, entseelt auch, die körper, die sich aus gegenseitigen wärme.gründen aneinander kuschelten, einverstanden. hallo, was du da in der hand hältst, ist meine brust. ach, oh, tschuldigung. nein, bitte, halte sie ruhig, das beruhigt mich. (und darunter klopfte an mich ihr herz, in das ich verliebt war.)

und die hunde versuchen es nochmal. mensch, babies, so schräg aus diesem winkel wird das nix, sag' ich. und du, genosse, meinst: er zeigte den hunden, wie es geht. selber natürlich ein unkundiger, ergänzte ich. wir prosteten und rauchten. und ein bier bitte auch für die hunde. der zausel leckt mir den finger, der normalerweise schreibt, aber jetzt gerade nicht. als wüsste er, dass er mir den gerne abbeißen könnte, weil das so genannte werk, über das die herzchen.herrchen in dieser nacht dauernd wieder reden, längst fertig ist, also seit gestern, so ganz unspektakulär endend mit jenem liebes.bekenntnis, das der jitter.bug.finger in den schnee schrieb. der schmolz davon. von jener hitze. die hündin mit den knopf.augen war heiß gewesen, das hatte man gemerkt, das war zu riechen ganz nah an ihren poren. nur gerade eben nicht nach dem zausel. but: she was sent from above. and i was immediately in love.

jetzt spielen sie aus den laut.sprechern raus "life is live" in der genialen cover.version von laibach. das kraft.strotzende der athleten.stimme, nach der sich my love gerade jetzt sehnt, in bed with madonna she.herself. den finger am abzug der göttlichen clit. das große gefühl, logisch. nochmal das stöhnen. genosse sagt, dass da die frauen, die politisch korrekt sind, ihren orgasmus, den man ihnen gerade zu bereiten nicht in der lage ist, in den.haag einklagen würden. und ich lache und denke: ja, das täten sie mit recht. immer noch der wunsch nach tribunal. sibirien, die kälte, in der sich die häftlingin und der häftling aneinander wärmen, weil sonst nix warmes da ist. aber eben nur deshalb, weil sonst nix anderes da ist. der vor text glimmende holz.klotz.

äh, das wird mir jetzt bisschen zu persönlich. zu pretty, zu private. aber bitte public! raus jetzt! in die nacht. und wir wärmten uns noch an dem einverständnis. LESEKREIS DAHEIM. send me leg.show, send her russell.crowe! in meiner gestalt, der des zausels. und ich schaute der nacht in ihr schönes, tränen.feuchtes knopf.auge und machte dazu die tanz.bewegung, mit der sich die hunde umtanzt hatten, wie wissende, wie sehnende.


01.01.04.18:21:12
gerald
RE: hund.geschichte

Diese hündische Geschichte ist, wie man mit Hildesheimer zu sagen sich kaum enthalten kann, ein Prophezeihund, der eine Marke setzt, wo auch ein Zeichen stehen könnte. Hoffentlich schreckt sie nicht. Hoffentlich lockt sie nicht.


01.01.03.22:10:37
ögyr
traum.test


testing logo traum.stoff


01.01.04.01:15:57
cs
test

Schon schön, dass hier der Versuch unternommen werden soll, dem zwar geplanten, aber dennoch irgendwie aprupten Ende des d.day.di.gi.ariums etwas – was auch immer es wird folgen zu lassen. Allerdings ist der Kopf zur Zeit übervoll mit Dingen, die – wenn überhaupt – höchstens dem vertrauten genossen via mail mitgeteilt werden sollen. Zu wenig pretty, um sie public zu machen. Denke ich jetzt. Morgen ist Morgen. Da stellt sich die ganze geschichte wahrscheinlich schon wieder anders dar. Und dies ist nur ein test, test, test.


01.01.04.12:26:27
ögyr
RE: test

go on testing, cs! and go on writing!


01.01.04.18:29:57
gerald
RE: test

Christoph, ja, diesen Klagegesang zum abrupten Ende, den verfolge ich ja auch seit geraumer Zeit mit sonorem Bass. Aber trotzdem ist der Ton falsch. Das digi des Herrn Meyer ist nicht gescheitert, sondern ist erst in der Schlachtung recht zum Organismus geworden. Im Sterben erkennt der Mensch sein Wesen, und im Suizid erkennt er, was er den Unsterblichen voraus hat. Ich war lange dafür, die Nörgeleien von außen einfach zu ignorieren, weil dort ja seinerseits ignoriert wird, dass ein Text eine autonome Ordnung ist. Aber letztlich geht es um die Reflexion der Verzahnung zweier im gegenseitigen Austausch sich befruchtender und trotzdem autonomer Ordnungen. Dass dann das eine wie das andere mit einer gewissen tragischen Größe zu Grütze werden, hat für mich Grandezza und eine fast schon geschichtliche Notwendigkeit. Auch ist doch nicht zu verhehlen, dass gerade die letztmonatigen Gratwanderungen im digi von der Gefahr lebten. Es ist nun eben die Gefahr, dass eine solche Intimität und damit eine solche Größe in diesem Forum, die ja nach außen hin perforiert ist, schwerlich entstehen kann. Man wird sehen.


01.01.04.12:23:54
ögyr
bis die welt sich nicht mehr dreht

bis die welt sich nicht mehr dreht, in der achse immer gut geölt. der casa.schock (shock.waves running through interplanetary space), der dance.as.dance. dreht sich immer noch um die selbe. bis die vögel von den bäumen fallen, bis der wind erstirbt zum hauch, bis die fische auf dem grund liegen. so lange ist das meer her. sehr nass. und was auch so lange währt, entschlüpft durch die buch.stäbe. flüchtiger hauch eben. schwer zu benennen. eigentlich ganz einfach. und so puppen.lustig. und die welt dreht sich und sie gewinnt weiter. als wär' da nichts, was fehlte.

was fehlt, ist dreh.impuls.

das buch der nacht liegt auf.geschlagen in der dunkelheit. und schreit sich an die decke. wie so'n nimmer.sattes baby. russich brot, buchstaben.salat. dem vers.versuch.schmied erscheint in dem drogen.traum der amboss plötzlich wie ein schwamm und der hammer wie ein halb.steifer slacker.schwanz, der da so rum.turnt auf der haut des eben geschossenen wilds, das es nicht mehr ganz bis ins schützende dickicht des waldes geschafft hat.

falsches bewusst.sein. immerhin überhaupt ein bewusst.sein.

nackt und verletzlich, eine große, hingebreitete fläche von haut. wenn man sie berührt, schnellt sie hoch. das fleisch (die fick.zelle der seele, ganz gut beheizt) darunter hebt und senkt sich im down.beat des atems und herz.schlags. immer hart am rand des ausbruchs. wie wenn man auf dem grat eines feuer.berges steht und befürchtet (ebenso wie man das gierig hofft), dass der genau jetzt, da wo man da steht, einem die lava.zunge raus streckt.

aber dergleichen geschieht nicht auf erden.

die ebene ist bestellt mit leichen. ich hatte das ganz lang raus.gezögert, immer noch eine wort.schleife eingebaut, dass also das.und.das zunächst noch zu sagen wäre, bevor man das eigentliche sagen könne. äh, also, was ich noch ... erinnere mich nachher mal an das wort JITTER.BUG. ich hatte das tempo da so raus genommen, dass ich in dem schnecken.tempo ("fribbelndes schneckchen"), das ich da vor- und zurück.legte, total verpennt hatte, dass das jetzt schon rum war. der tag, die woche, der monat, das jahr. und: huch! jetzt schon das ganze leben.

was ich eigentlich noch sagen wollte.

sowas blödes sagt man dann. und der typ mit dem rasen.mäher hat gerade keine lust, nochmal kurz inne.zu.halten. menschen mit so ausgeprägtem möglichkeits.sinn verpassen über all den eventuellen möglichkeiten schon mal die, die gerade da mit der so genannten tür in das so genannte haus fällt. das ist sozusagen das spekulations.risiko. zu spät gekauft und viel zu früh wieder verkauft. den absteigenden ast für den halten, an dem jedenfalls niemand sägt. zu spät für ins bett, zu spät für wieder raus. 3 stunden schlaf, richtig eng wird es erst NACH denen.

"richtig eng". auch wieder so ein STICH.WORT.

dann also auf.gestanden. early mornin', it's time for make.up, perfect smile. knock.knock.knock am telefon. wo bleibst du denn? sorry, ich bin schon gekommen. letzte nacht, die sich immer so anfühlt wie die aller.letzte. das fühlend hatten wir im jeweiligen traum aneinander gelegen und beim total erregten aufwachen daraus plötzlich gemerkt, dass das jeweils die eigene hand am jeweils eigenen opfer.leib war, die daran gerade rum.machte. da war das rum gewesen. zu spät, viel zu früh, jedenfalls nicht im richtigen moment.

als kind schon dauernd das quälende gefühl, was total wichtiges zu verpassen, wenn ich genau jetzt hier einschlafen sollte. andererseits: nicht einschlafend, diesen moment des abtauchens durch die nacht immer weiter raus.schiebend, verpasste ich den traum. der, der schön gewesen wäre. scheiß doch drauf, ob das jetzt meine hand an mir ist, sie fühlt sich jedenfalls wie DEINE an. jetzt. hier. oh. ja. ich komme

in deine arme.

diese salva.me.salve von anbetung mitten in das gesicht rein. der glanz von endlich verflüssigtem. jetzt, da kurz, hatten die flüsse sich bemüht auch mal das zu tun, was flüsse so tun, nämlich fließen. schade, dass du jetzt so eisig bist. und deine kalten füße. du hast jetzt, also dann, tot.sicher kalte füße. frauen haben sowieso immer kalte füße. komm, ich mach die warm.

der kuss. das (sich) verzehren. das danach. die zigarette.

guck mal hier. sage ich jetzt danach. was ich dir noch zeigen wollte. dieses buch habe ich geschrieben. möchtest du das mal lesen? am besten ganz durch. oder soll ich dir das vorlesen? das wäre das, was wir DAZWISCHEN machen könnten, zwischen dem einen und dem anderen mal. oder willst du jetzt erstmal was essen? ich könnte paar pizza.boys bestellen. die sind meistens muskulös und sehr knackig. nicht? doch nicht? wie? okay, geht klar.

ich verziehe mich. klar, richtig, stimmt. ich bin der ungezogene.

guck mal hier. hattest du gesagt. das bin ich. ach so. wirklich? war da so bisschen rat.los gewesen. in der arena hatte ich gerade voll was abbekommen. wurde da vor rührung des schwertes in meinem fleisch ohn.mächtig. nur der traum.von.text noch. war da gewesen. und wie ein nicht.einschläfer, der schäfer.stündchen zählt (die hand, die über das ähren.feld streichelt), hatte ich HEBUNGEN UND SENKUNGEN im vers.maß gezählt. die deiner brust ganz vergessend.

hallo text

mann, ich habe da jetzt voll den blues.blut.erguss und weiß leider überhaupt nicht mehr, woher der kommt. richtig: schreibend im schnee in der neu.jahrs.nacht war ich noch gestürzt. war da mit besoffenem kopf so hin.gefallen. auf die knie. anbetend mich selbst. hallo, äh, kann ich helfen?

bis die welt sich nicht mehr drehte, hatte ich dann geschlafen. bis alles wieder im lot war und so salz.säulen waren deine beine, thronend vorm rand meines - äh, na, wie hieß das gleich? richtig: - grabs. 100.milli.liter.queck.x.press.yourself.silber druck im tränen.sack. und die vögel, die immer noch auf den ästen und zweigen saßen, hatten da schon wieder begonnen, das morgen.rot, das jetzt anhob, zu besingen.


01.01.04.15:55:26
ögyr
die ketten der antworten

holla, es geht los. die ersten threads weben sich. nur: sieht man's nicht ;-) denn die antworten auf beiträge "revealen" sich erst, wenn man auf "anschauen" klickt. und siehe: unten drunter tummelt sich schon die ein oder andere antwort. anschauen? und auch wieder die antwort auf die antwort. bisschen nervig, sich da durch zu klicken. webmaster is working on it.


01.01.06.13:46:57
ögyr
orpheus jedenfalls theoretisch

NAJA, JEDENFALLS THEORETISCH hätte orpheus die nummer ja durch.ziehen können. diese höllen.flammende NOTRUF.mäßige rettungs.aktion für seine madonna. war alles genau abgesprochen mit den parzen: du darfst dich nicht nach ihr umdrehen, erst wenn ihr wieder über den fluss seid. und orpheus hatte gesagt: klar, logisch, parzen.meisterin, geht klar, mach' ich.

jedenfalls theoretisch. aber theorie ist eben nicht PRAXIS. also hatte orpheus, nachdem er den todes.schiffer mit so zaubrischem harfen.klang eingelullt und zum verbotenen übersetzen über.sungen hatte, sich ganz praktisch nach der madonna umgesehen. denn die naja.jedenfalls.theorie war ihm plötzlich so fading.grey erschienen, dass er, um sie durch.zu.halten, kurz mal den richtig PRAKTISCHEN blick in das auch im noch.tode immer noch sehr rosige schneewittchen.gesicht der madonna jetzt sehr brauchte.

aber was vermögen wir denn zu brauchen, wenn wir träumen?

einmal ist keinmal. komm' doch noch eben rauf mit zu mir. auf einen kaffee. da kannst du mal eben pissen, während ich den koche. und dann eine ZIGARETTE.DANACH.

rumms! aus! is' durch! madonna war augenblicklich ins reich der theorie verschwunden. denn einmal ist immer einmal zu viel. und die parzen, munter eifrig rache.sinnend schnippelnd am lebens.faden der madonna, hatten ihn getadelt: mensch, orpheus, das geht doch nicht, das darf man doch nicht. das müsstest doch gerade du wissen. du bist ja nun nicht gerade der letzte depp. aber leider müssten sie nunmehr das so genannte regel.recht durchsetzen. was nicht geht, geht nicht, und daher ...

I CAN'T STOP! ich blickte mich, schon den berg hoch.stapfend, ich drehte mich noch mal um, ich ging sogar noch die paar schritte wieder zurück, nochmal nach ihr um. und sah sie, wie sie dahinten in der nacht verschwand. über die brücke. und dann hatte ich gesungen, eine ganze rest.nacht durch bis in den morgen hinein. und wie ich dann mich mit der maske des geschriebenen dann ihr zu.wandte, da schnitten die parzen den faden ab. und nicht nur den. fuhren verheerend mit den scheren des abschnitts durch die kabel des netzes. rumms! aus! durch war's!

lucky.orpheus, so der mythos, habe dann fortan nur noch gesungen. habe getanzt mehr als früher in seinen versen, habe die leier geschwungen statt madonnens leib. und seine aus der welt entfernten küsse galten nun den naja.jedenfalls.theoretischen malereien dessen, WAS HÄTTE SEIN KÖNNEN. dafür lobte man ihn später, für diese verse, die dann entstanden, als einen der größten dichter. die unsterbliche liebe verloren, wurde lucky.orpheus selbst unsterblich. und theweleit zum.beispiel meinte viel später, das sei dann also die geschichte von der opferung der madonna für diese verse, also der archetypus des künstlers, der sich sozusagen absichtlich umgedreht hatte, weil nur so die geschichte dramatischer weiter.geht, tragischer, leid.voller, also intensiver, also lyrischer, also FÜR ROM statt für klein.familie, ALSO ALS TEXT.

die hand, die über das ähren.feld streicht. spürend das knospende.

erst wenn ihr wieder über den fluss seid, darfst du dich nach ihr umdrehen. hinten war die brücke über den fluss sichtbar. ich war ihr bis dahin nach.gelaufen. und ich hatte gesehen, wie sie über die brücke über den fluss fuhr. aber weil sie viel schlauer war als orpheus, naja, jedenfalls theoretisch (und also so imaginiert jetzt im orphisch elegischen text), drehte sie sich nicht nach lucky.orpheus um.


01.01.08.14:53:43
gerald
Carmen

Apropos body. Die Fastmondigkeit des Himmels war kaum zu bemerken, als im Dezember letzten Jahres Phil Conygham, der langhaarige Australier, in der Alten Meierei seine Batterien von Didgeridoos entpackte. Man tanzt dazu. Vorne eine kleine Türkin, die statt eines Fuchsschwanzes ein Skateboard geschultert hatte und damit auf merksame Betrachter gewann. Arme schlängeln sich bauchtänzelnd aufwärts. Des starren Stierens sich erwehrend wird der Fotograf professioneller als sonst tätig und beglaubigt so seine Präsenz. Als sie ihr Brett unter den Arm nimmt, verliert das Event an Energie. Ausgerauscht geht sich’s zufrieden heimwärts, wo eine Blondine winkend auf der Kreuzung steht.

Hinter dem eigenen Kraftwagen kein Taxi. Warum dann das Gewinke. Silberne Golfs aber gibt es viele. Also vorbei.

Das aber scheiterte. Diese sehr blonde Blondine winkte sehr entschieden. Also Tür öffnen, ihr ins Gesicht blinzeln, sie die Verwechslung bemerken lassen, abwinken und weg.

Das aber scheiterte. Diese sehr blonde Blondine öffnete die Tür, setzte sich rein und sagte: Fahr los!

Nach starrer Amüsanz gewinnt Galanterie. Statt umgehender Entfernung und Weisung auf Missverständnisse, dass man sich ja gar nicht kenne, prallt es "Komm, hör einfach auf zu quatschen: Probsteierhagen!"

"Ja, aber das ist doch bizarr!" Warum grundlose Gurkerei zu Taxiständen, für heillos abgestürzte Blondinen, wo nur Sehnsucht nach Parkplatz legitim wäre?

Sie habe Kopfschmerzen: Drück einfach auf’s Pedal.

Probsteierhagen liegt laut Karte zwei Dutzend Kilometer vor Kiel.

Aber zweifelsfrei war dies ein Notfall.

Zweifelsfrei ist das pikant und bei aller Ohnmacht und Koketterie ja ein einschmeichelnder Zufall, eine Liebedienerei der Unzeit. Kavallerie nutzen den Umstand aus und nicht die Frau. Der erste Gang wird eingelegt.

Schlechter Whisky? Ach, viel schlimmer! Verdorbenes Gras? Ach, viel schlimmer!

Dabei sei alles schon schlimm genug gewesen bei ihrer Betriebsfeier, von der sie haarklein artikuliert, nicht sehr lallend. Dass ihre beste Freundin, die sie ja immerhin in diesen Laden, in dem sie arbeitet und der hier im Norden die Nummer eins in Sachen Kabelnetze sei, sich echt tierisch an den Chef ranmacht und sie das überhaupt nicht abkönne. Na, und dass dann irgendwann die Frage auf die Festanstellung gekommen sei. Und die Freundin hat gesagt: "Mensch, Carmen, hast du dich schon für eine Festanstellung beworben?" Und Carmen hat gesagt: "Nö." Und dann die Freundin: "Hätte ich an deiner Stelle auch nicht gemacht." "Wieso das denn?" wollte Carmen nun wissen. "Na, weil du so unheimlich schlecht arbeitest, Carmen", habe da die "Freundin" in Anführungsstrichen gesagt, und Carmen hätte sich nur gesagt: weiße Nelken.

Carmen nannte sich die Blondine, die so nach Mitte zwanzig aussah. Aber wieso weiße Nelken? Für so poetisch hielt ich die Dame doch kaum...

"Na, weil mein bester Freund, der sich vor einem halben Jahr umgebracht hat, mir davor noch einmal, zum Abschied oder so, weiße Nelken geschenkt hat."

Das sei ja sehr tragisch...

Aber Carmen war letztlich gar nicht zu bremsen, weil die Betriebsfeier ziemlich in die Hose ging, und man nach sehr sehr vielen Kneipen schließlich in der Erbse gelandet sei, die ja direkt vor meiner Haustür angesiedelt ist. Dabei habe Carmen aber gar nicht gut abgeschnitten und fühlte sich überhaupt ganz elend und wollte nur nach Hause. Und so hier privat sei das doch viel angenehmer als mit dem Taxi.

Das traf ohne weiteres zu.

Nur ihre ganze private Situation, die gefiele ihr nicht. Immer diese Hungerei unter die 65 Kilogramm, nur um mal wieder als Norddeutsche Kickbox-Meisterin zu wer... "Bist du des Teufels?! Wann hätte ich jemals eine Norddeutsche Kickbox-Meisterin nachts um ein Uhr in diesen Wagen einsteigen lassen!" Ruhe aber sollte ich geben. Gewiss würde sie mehrmals die Woche trainieren, aber ich sollte doch mal den Arm hochheben, den rechten. So bettete sie ihren Kopf in meinen Schoß und sucht Halt am Bein, nah der Lende. "So kann ich aber gar nicht schalten." Carmen betätigte die Gangschaltung.

Kickbox-Meisterinnen von Mitte 20, dachte ich, haben bestimmt ein sehr strammes Gesäß. Was abermals pikant und nicht frei von Verstoß ist, aber dennoch im Kontext fehlerlosen Betragens als heimliche Entgleisung biedermeierlichen Solostammtisches doch nicht weiter zu ahnden.

Auch ließ sie nicht ab zu reden. Von ihrer Narbe auf der Stirn, die anzusehen sei auf offener Strecke, nicht eben auf der Biegung, die ja nun gerade vor einiger Zeit Ursache dieser kleinen Stirnlinie, die umständlich erst sichtbar gemacht werden musste, indem das Blonde als Vorhang geteilt, präsentiert, für eindrucksvoll befunden und ad acta gelegt wird. Dann die erneute und überdies fast schon eingeübte Bettung. Doch aber so unsouverän von Fahrerseite, dass ihm beschieden wird, wie der Arm auf ihrer Hüfte zu betten sei. Das gelang nicht sehr gut. Letzte Rast auf Probsteierhagener Tanke zwecks Zigaretten, auch für Fahrerdienst. "Das ist aber super von dir, ich bin nämlich Nichtraucher." Dann eben für deine Gäste .

Vor der Haustür: Das ist dann wohl das einzige Mal, das wir uns sehen.. "Davon gehe ich auch aus." So eilt ein Kuss auf den Mundwinkel des vis-à-vis, und ein Silberstreif von Golf fährt hinein in den Mond, der nur eine Nacht von seiner ganzen Fülle entfernt war.


Wie dandy-affektiert ist die Zelebrierung der Banalität zum Nachtwunder. Aber doch konserviert die Nicht-Wahrnehmung Mysterium und schützt für kurze Dauer eine imaginierte poetische Existenz vor der Nüchterheit der Realität.


01.01.09.13:36:27
ögyr
carmen.orpheus.carmina

"Wie dandy-affektiert ist die Zelebrierung der Banalität zum Nachtwunder. Aber doch konserviert die Nicht-Wahrnehmung Mysterium und schützt für kurze Dauer eine imaginierte poetische Existenz vor der Nüchterheit der Realität." (koll.k.)

dieser orpheus.text, der unerwartete. das umdrehen ist immer unerwartet. unerwartet dreht sich carmen um, hält das gefährt des nacht.schiffers an. "setz mich über!" wie wäre das zu über.setzen? die wunder der nacht. nie wunderbar, höchstens wunderlich. und nüchtern auch. so nüchtern, dass einem die seltsamkeit der berauschten seltsam vorkommt. selbst nur mäßig berauscht davon, singt orpheus, regelnd das ruder, steuernd den kahn durch die nacht, aufmerksam, bestürzt von der schönen, die sich auf seine ruder.bank bettet.

halt mich. ruder mich.

wahrnehmend das: ist dann da ent.zauberung? der kühle gesang, zurück.haltend irgendwas. kaum so poetisch wie die schrille nacht. mit absicht. könnte die nacht nur so und nicht anders genau berichtet werden? nur so. nur so schwingt orpheus sich an die gebeine seiner leier. ein wachsamer. denn noch dreht er sich nicht um. vielmehr dreht sich alles nach ihm um. der silberne fisch.leib, der ihn umgibt. plötzlich euridikes behausung.

"fahr los!"

und orpheus fährt den nachen. das ruder hält sie. den knüppel. sie ist die plötzliche herrin des getriebes und der getriebe.

das andere gefährt, dann geschultert, nach dem orpheus seine augen gewandt hatte. heimlich. hinter dem linsen.licht. der blick. niemand bemerkte, wie er sich nach ihr umdrehte. hier ist er sänger, später schiffer. charon hat sein taxi schon zur ruhe gelegt in dieser nacht. nur noch nacht.busse fahren. die besoffenen träumer träumen sich in ihren sitzen zum anderen ufer. oder von dem fort.

dieser wunsch nach woanders.woanders und weg.von.hier. unbedingt.

"fahr los!"

aber sie ist blond. den schlangen.biss in der wade merkt man ihr kaum an. und auch das gift nicht, das in ihren adern kreist, injiziert von dem abend vor dieser nacht. ein anflug von schönheit. wie ein hauch, der jetzt, sie sind in der mitte des flusses, herüber weht, sich plötzlich regend auf der kühlen mitte des wassers. so also fühlt sich der nacht.wind an.

dreh dich nicht um. fahr einfach los.

weg vom verkommenen ufer, der küste, wo die argonauten ihr schiff zimmerten, um GOLDENE VLIESE zu erringen.

das vlies auf dem schoß. der warme atem, der den hebel netzt. eine berückung in der bestürzung?

ihre wunde. hier, schau mal, dahin hat mich die schlange geboxt. platz.wunde. hier war der stachel in sie gekommen, liegend im gras an jenem elysischen sommer.tag. danach war dauerhaft winter gewesen. und orpheus' gesang, dem pfeifen des windes um die äols.halme nicht unähnlich.

fahr los! und lege den arm dorthin. und deine hand sei der kelch hier an dieser quelle. empfangend das nass. tränen? lust.strom?

da waren sie am ufer. am anderen. und sie stieg aus. und erneut setzte orpheus über. oben der mond, der noch keiner war. und er schien, als werde er auch keiner mehr. im silber.pfeil durch die nacht. die flinken fische überholend.

und nicht mehr nüchtern jetzt. denn in orpheus' kopf, der umsichtig den weg vor sich beleuchtete, waren worte, war diese geschichte. und die nahm gestalt, je mehr sich der nacht.engel von eben in der erinnerung verflüchtigte. fahr los! wie hatte sie ausgesehen? und welche farbe hatten ihre augen? im dunkel nicht auszumachen. und wie hatte sie gerochen? ihr kopf da an der beuge, wo die haut dünn und die nähe der schlag.adern warm ist.

schon vergessen, orpheus?


01.01.09.13:37:51
ögyr
orpheus GRASEND

schon wieder diese geschichte: madonna im grase. in ihrem haar dieser verirrte halm. wir hatten gelegen. aneinander gedrängt nicht wirklich, sondern durch den gemeinsamen rausch. wir hatten GEGRAST. zwischen uns noch halm.breite. das halma.spiel. orpheus hatte wie immer verloren. er ließ sie gewinnen. und als sie sich umdrehte, er den halm, der sich in ihrem haar verfangen hatte, bemerkte, da blieb er so liegen. drehte sich nicht um. die vom gras in ihm starr gewordenen augen weiter oben in das blaue blau hinein, wo bukolische schäfer.stunden.wölkchen schwammen wie blüten. seltsame schwere.losigkeit.

später war er stets schwerer gewesen. nie mehr so leicht wie in diesem moment. der biss seiner schlange. den halm in madonnens haar nicht erreichend hatte auch sie an ihm geschlafen. hatte sich nicht gereckt, war nicht über sie gekommen. hatte sich nicht umgedreht nach ihr, madonna. kein biss. bis sie einschliefen.

später ihre hand, die hand der sehr schönen jetzt schlafenden, die er berührt hatte, um sie zu wecken. wir müssen jetzt los. der abend kommt, die unter.welt, die nacht. lass uns davor fliehen. und weil sie nicht gleich erwachte, hatte er ihre hand in der seinen gehalten. hatte die zarte, dünne haut gesehen. und hätte er sich umgedreht, wäre darein, in dieses gefäß, sicher die flut seiner küsse gekommen. unbändig, ein gieriger.

orpheus sah sie an. und ein vers fiel ihm ein. ein schöner, rhythmischer vers. eine eingebung. "ja, es war im sommer der gelage / am küstensaum der frisch gestrandeten / im violetten wellental der tage / als die schmetterlinge landeten."

und der wind des aufkommenden gewitters weckte madonna, der vers noch auf seinen stummen lippen.

oh, gleich regnet's, komm, wir gehen, hatte sie geflüstert. und orpheus hatte gefragt: wohin? und sie: na, zu uns!

wir gingen zu uns.

hinter uns die die wolken.wand, die uns folgte und mit stürmischer hand nach uns griff. wohl noch vom rausch griff auch ein schwindel nach orpheus. geh' mal voraus, ich muss mal kurz pissen. und so war er ins gebüsch, denn der schwindel war, dass er eigentlich nur den vers aufschreiben musste. jetzt gleich. der zettel aus seiner hosen.tasche, auf den er kritzelnd rauf sang. und wie er wieder aus dem gebüsch trat, war sie verschwunden. er drehte sich um, rief nach ihr. doch sie war fort.

da berührten ihre hände von hinten seine augen, hielten ihm die zu. und wie er sich entwand und sich umdrehte, blickte er in ihr hell lachendes gesicht, das so strahlte, weil dahinter die wolken immer schwärzer wurden. sie griff seine hand, seine hand, in der er den stift vergessen hatte, sie griff beides.

sie liefen, sie liefen hand in hand, denn jetzt gingen die ersten tropfen wie blei.schlag nieder. als sie ankamen, unter dem schützenden dach, draußen jetzt grollend die parzen, schüttelte sie ihr haar. auf ihrer haut, auf den lachenden lippen der glanz der tropfen. eilend ihre nackten füße. die treppe hinauf. wo sie als geschöpfe die nacht erwarteten, nochmal sich umnachteten mit diesem zärtlichen samt des rauch.rauschs.

es war nacht geworden, der regen war nieder gegangen und hatte sich jetzt auch hin gelegt, schlafend, träumend wie sie. wie madonna. orpheus fand den zettel in seiner tasche. darauf sein lied. DAS ANDERE UFER. DIE NACHT. DER EKEL. und sein sonett wurde noch in dieser nacht zu ende gesungen. es war die lächelnde zeit.


01.01.10.13:06:54
gerald
Carmen2

Guten Tag,

die Lächerlichkeit dieses Unterfangens nicht leugnen wollend, muss zur Klarheit eingestanden sein, dass ich als Word2000-Nutzer diesen Text so nicht ins joint@venture stellen könnte, weil ich die html-Dokumente da nicht reingepfriemelt bekomme. Daher wandert das Ganze zu ögyr, und zwar buchstäblich durch mich, wandernden Schritts, bepackt mit Diskette. Und der lädt's dann rein. Ist das denn zu glauben?

Jedenfall äußerte sich ögyr zuletzt zu Carmen in ungestümer Interpretationslust, seinem poetischen Exhibitionismus entsprechend.

Reibend dreht sich die Spirale, und Orpheus beginnt sich nach orphelianischem Gesinnungsgenossen zu drehen und dessen Textkörper zu entkleiden. Wie, ich? Ein dichterischer Derwisch, der digi.täter ögyr, worin anagrammgemäß auch diätt.gier steckt, was ögyr Aufmuntererung und Mahnung zugleich sein könnte, aber schließlich: Man hat es doch geahnt: die doppelte Kompensation des Verzichts, der unverhohlene Griff in die Zone. Der eigenen Pirouette mit gesenktem Kopf, deren Blick auf den eigenen Textkörper eines Don Giovanni würdig, wird nun abgelenkt in den doppelten Achsel mit Ausfallschritt, rutscht mit ausgefahrenen Kufen mit seiner bohrenden Umschlingung in den anderen Textkörper.

Dies könnte eine Parole eines solchen Freitextkultur-Forums sein. Die Lichtkleider der 20er Jahre, in denen sich die Freikörperkulturenthusiasten sonnten, waren auch Lichtgewebe, also Lichttextilien und Lichttexte. Seid umschlungen, Millionen, gnadenlos.

Fast ja schon winselnd, diese süffisante Distanzierung, ögyr, am Ende noch Realien einzufordern, die Augenfarbe Carmens. Als gälte es Carmens Lebendgewicht zu ermessen, während sie schon längst hinter dem gestrig roten Mond, im Raum zwischen Saturn und Mars, immer undeutlicher in den Echos der Begegnung klingt. Der Mond darf nicht zu hell sein, dann sieht man ihn nicht mehr, siehe gestern. Wenn die Erde vorbeizieht, knallt die Sonne einfach drauf, und das Ding reflektiert wie besessen. Wobei fogg sagt, der Mond sei keine Scheibe, obwohl er doch selbst auf einem Gullideckel in Kiel dabei stand und also faktisch überführt wurde.


01.01.10.20:45:07
ögyr
finsternis (orphisch)

sonett.orphisch.1: bleiche luna

warst du das, bleiche luna, siecher mund,
oder war's der traute traum der nacht?
am abgrund werden lieder dort im rund
seltsam hymnisch feen dargebracht.

und ihre küsse, schwerter in der schlacht,
geschärft mit silber.glanz zur falschen stund'
und auch nie im lot, wenn parze lacht,
gebunden in den falschen blüten.bund.

sag' nochmal an, du schöne meiner nacht,
ob ich dich betörte mit der leier
oder nur verstörte auf dem weiher.

war ich wellen.schlag an dir, der sacht
dich wiegte in den schlaf, war ich verleiher
nur von deinem schein? war ich die leier?
sonett.orphisch.2: unschuld vom anderen ufer

unschuld, and'res ufer, noch, nicht mehr,
oder doch jetzt wieder, wenn gestanden,
was zu gestehen ist so schwindlig schwer,
wenn die schmetterlinge dennoch landen?

der dürre nebel, der sich vor dich stellt,
er ist jetzt hier um mich und dich vorhanden
wie achse, wie das graue himmelszelt,
wie die wellen, die am ufer stranden.

der blick, der lachend mich gesehn, der hält
dich in der hand, in meiner, gehend weiter,
ein schrei von mir an dir, der dennoch gellt,

ein einzeln wort nur, sehnen, nochmal heiter
weht herüber, noch nicht übersetzt.
und jenes hatte dich so sehr verletzt.


01.01.11.14:56:39
ögyr
bin ich zu laut?

bin ich zu laut? eben kam anruf. anruf rief: das schreckt ab, die schrift ist zu klein. und selbst, wenn sie größer wäre, sei sie immer noch nicht verständlich. nur so raunen in anspielungen, die das out.ohr nicht verstehen kann. ich frage darob: BIN ICH ZU LAUT? schreit sich der poet in seiner wunderlichen verwundet- und verwundenheit heiser?

das kind, das aufstampft, mit dem griffel wild auf den tasten?

auch carmen.gerald gab in Carmen2 zu bedenken:

Ein dichterischer Derwisch, der digi.täter ögyr, worin anagrammgemäß auch diätt.gier steckt, was ögyr Aufmuntererung und Mahnung zugleich sein könnte. (...) (Der) Blick auf den eigenen Textkörper (...) wird nun abgelenkt in den doppelten Achsel mit Ausfallschritt, rutscht mit ausgefahrenen Kufen mit seiner bohrenden Umschlingung in den anderen Textkörper.

heißt also die digi.tat penetration des "inner.sanctum" fremden textes? vielleicht. vielleicht aber, und das würde ögyr für sich reklamieren, ist solche zudringlichkeit ja auch zeichen der zuneigung ("ABER ICH LIEBE DOCH ALLE MENSCHEN" - erich mielke). eine textend.zärtliche streichel.einheit für den anderen text. vielleicht nur mit zu wenig vorsicht? bin ich zu laut? wenn goethe in den römischen elegien vermeldet, er habe auf den rücken der liebsten HEXA.METER.RHYTHMEN getrommelt, als die befriedigt gerade in seinem arm einschlummerte, bin ich hier vielleicht zu sehr der uner.beat.liche trommler?

gegen das an der text.produktion als betrachteter mensch zu MATERIAL werden hatte man sich auch schon an anderer stelle gewandt - damals, vorhin, als das feld des ausschlachtens noch di.gi.arium hieß.

dennoch. ist denn die macht des textes dennoch eine größere als die der poesie, das starke wort doch das schlachter.messer am stengel einer zarter geblüteten text.pflanze, die in anderen gefilden keimt? das mag ich nicht recht glauben. jedenfalls ist es nicht die absicht ("I WAS BORN TO MAKE YOU HAPPY" - lovely.britney).

und. das joint@venture ist nur eine struktur, noch nicht mal eine form. joint@venture ist erstmal nur ein auf dem server rennendes cgi.script. programmier.sprache. wohin das programm sich entwickelt, lern.fähig trotz und gerne auch gegen die 0.0.zündung des manifestos, entscheidet auch der eintrag, der über diesem stehen wird, und auch der, der wiederum über diesem ...

insofern, ihr da draußen, seid mutig. dies hier, die von mir gehostete struktur (keine hostie, die der priester darreicht), ist NUR FÜR EUCH. gebt laut, auch wenn ihr leiser sein wollt als ich. und sehet, auch meine heisere stimme wird verheilen und bald schon vielleicht orpheus' leier sanft'ren ton entlocken.


01.01.11.18:21:47
gerald
Frauenlob1

Blödes Frauenlob Lyra 1

Frauenlob, lob, lob, lob
Lobet Frauen, lobet Frauen, lobet
Bett, lobett lobett lobett
lob ettlobett ettlobett
entlobett verlobett zerlobett Bett

Betbett bei Gebet
Beetbett bei Bettbeet
gottlob Bettlob
enorm

So eine Finsternis, Finsternis, Finsternis
enorm
So eine Finsternis, Finsternis, Finsternis
enorm
So eine Sichel, so ein Kranz, so ein Mond
der nicht mehr scheint
als er ist
enorm


01.01.11.18:23:33
gerald
Frauenlob2

Blödes Frauenlob Lyra 2

Eine Frau mit schlanken Beinen. Sie fährt Fahrrad. Reibungslos.


01.01.11.18:26:58
gerald
RE: Bin ich zu laut

Bin ich zu laut, fragte ögyr.
Das ist doch nun eine Frechheit. Erst krakeelen und dann piepsen?
Lautstärke, da ja keine Frage der Dezibel oder der Nähe (Zu- oder Abneigung) resultiert für mich aus dieser klaffenden Wunde zwischen absoluten Exhibitionismus und gleichzeitigem Autismus. Die schreit natürlich. Das will ausgehalten sein. Von beiden Seiten.
So denke ich.


01.01.12.13:30:43
ögyr
RE: frauen.lob.1

"lobet den herrn" kontrastiert. ich würde sogar sagen: "lobet die HERRIN", ginge das nicht zu sehr in richtung s/m. sag' ich mal so, ich eigentlich doch sehr niedliches MASOpilami.

und natürlich - begeben wir uns mit koll.k. ruhig mal gerne auf die ebene des lautlichen - schwingt bei FRAUENLOB logisch auch FRAU LOT an, womit wir wieder bei der geschichte der salz.säule sind, die nochmal erzählt werden muss. nach der erstarrung.

die löbliche bett.geschichte an jenem tag, dem busen.und.bett.tag, der uns als feier- und damit lobe.tag leider in folge irgend eines karenz.tages abhanden gekommen ist.

lottern möge das solche gelobet sein. das wünsch' ich mir. einmal wenigstens noch, bevor die sichel kommt und mir den mond abschneidet.


01.01.12.13:31:59
ögyr
RE: frauen.lob.2

Eine Frau mit schlanken Beinen. Sie fährt Fahrrad. Reibungslos.

dazu passt mein altes wichtiges fahrrad.gedicht namens "DAMEN.SATTEL". nur, dass ich beim rubbel.los immer reibungs.los 'ne niete ziehe. deswegen spare ich mir das rubbeln und werfe die dinger ungelesen und gerieben weg. wieviele haupt.gewinne sind mir dabei wohl schon durch die lappen gegangen? aber eben auch viele nieten.hosen.


01.01.12.13:33:20
ögyr
RE.2: bin ich zu laut?

aus dieser klaffenden Wunde zwischen absoluten Exhibitionismus und gleichzeitigem Autismus komme die (möglicherweise zu große) laut.stärke, meinte koll.k.

schön gesagt, schön erkannt, wahrscheinlich sehr wahr. indes dachte ich immer, dass eben jener AUKTORIALE.AUTISMUS es sei, der das bisschen heftig schwängelnde des exhibiscus sozusagen besänftigend ins gleich.gewicht bringt. dass also die ostentativ wippende wunde so anmutet wie das monotone schaukeln des autistischen kindes bei stunden.langer beschäftigung mit bau.klötzen. wenn ich im tv wieder so eine doku über autistische kinder sah, da herein in die von der kamera abgefilmten gesichter, die so genügsam im innen verharrten, so empfand ich für eben diese gesichter immer große und zuneigende zärtlichkeit. fühlte ich mich ihnen ähnlich? der text aus der autistischen nacht jedenfalls, aus diesem aus der not geborenen sich selbst genügen müssen (außer sich selbst nur noch dem text, der aus dem selbst raus bau.klotzt), schlägt beim betrachter dennoch um in den eindruck des laut.starken exhibitionismus. und beim di.gi haben vielleicht manche dem kind, das da so dauernd schaukelte, wippte und sich wie irr wichste, etwa so zugesehen wie ich im tv den autistischen kindern. also mit jener zärtlichkeit. vielleicht. nur so ist das monoton zu laute vielleicht erträglich.


01.01.12.13:34:22
ögyr
sex.mex.food

was ja auch richtig unerträglich ist, und nicht wenig ist richtig unerträglich, ist die sex.kiste im tv. warum? weil das da immer so gourmet.mäßig fein.geschmäcklerisch rüber kommt. dass es z.b jetzt auch noch KAMASUTRA.KICK.BOXEN gibt. wo also paare sich ("nach 30 minuten setzt fett.verbrennen ein, ein angenehmer neben.effekt" - dazu sieht man diese waschbrett.wombats und model.miezen, die alles nötig haben mögen, aber sicher nicht FETT.VERBRENNEN) "heiß boxen". und gleich DANACH wird drei.gängig aphrodisierend gekocht, mit zutaten, von denen ich noch nicht mal wüsste, wo ich die einkaufen sollte. sehnsuchts.lose scheiße von dauer.befriedigten, die ausschau halten nach noch was neuartigerem, was bisschen kick bringt in die beziehungs.kiste.

das klingt jetzt vielleicht bisschen larmoyant, kokett ubw.usw., aber sex.mex.food.mäßig befinde ich mich sozusagen in der SAHEL.ZONE. da, wo man nicht mal mehr hunger hat, weil da sowieso dauer.dürre herrscht. schwellung nur noch als ödem. da netzt kein tropfen. nur die weite wüste des laminat.fuß.bodens in der nicht.fick.zelle.nachts.ohne.fern.heizung erlebt manchmal die sofort verdunstende regen.zeit eines lokal nieder.gehenden gewitters. als wenn der himmel kurz dahin niest. sputum. und weil das so dürr und so arm ist, deswegen turnen mich diese super.schlank gesättigten bolzen.schuss.geräte, die kamasutra.kick.boxen, total ab.

//

kurzer blick aus dem fenster des rovers, der hier die text.touristen durch die sahel.zone kutschiert: auf die scheibe in der ungeheizten küche kann man jetzt wieder schreiben. kondensat macht die scheibe matt. schreib.grund. und ich schrei schrei schreib darauf meinetwegen das 3.letter.word oder meinetwegen auch schon wieder den 5.letter.namen. die therapeutin hatte übrigens mal empfohlen, ich solle, das sei jetzt so eine übung, auf meinen bade.zimmer.spiegel mit lippen.stift ICH.LIEBE.MICH schreiben. das würde ich dann jeden morgen sehen, das konditioniere in die richtige richtung. und ich solle bitte bei der nächsten sitzung melden, was ich gefühlt hätte, als ich das auf den spiegel schrieb. "sehen sie sich beim schreiben ins gesicht!" ich meldete in der nächsten sitzung, dass ich meine haus.aufgabe vom letzten mal nicht gemacht hätte, weil sich in meiner wohnung leider kein LIPPEN.STIFT angefunden habe. jetzt aber schreibe ich mit dem finger auf die mattierte scheibe worte und sätze. und durch das X vom 3.letter.wort (mit ruf.zeichen dahinter) kann ich jetzt nach draußen gucken. zum anderen ufer, zu wiesen, wo die bukolischen weiden. den sound.track dazu macht (wie beinahe jede nacht) das deich.kind aus der nachbar.wohnung, an dem sich gerade die entsprechende erregungs.welle bricht. uh.oh.ah. ich wünsche bon.voyage herüber. und äuge nochmal durchs X.


01.01.13.20:23:04
ögyr
lucky

ögyr singt lucky auf mp3:

http://www.schwungkunst.de/mp3/lucky_mono.mp3 (1,5 mb)
http://www.schwungkunst.de/mp3/lucky_stereo.mp3 (3,1 mb)
http://www.schwungkunst.de/mp3/lucky.html (text, von dem aus links zum download der mp3's führen)

have fun with it!


01.01.16.13:49:24
gerald
Konzessionen

Konzessionen im Forum

Der zunehmenden und doch nach wie vor etwas kindisch binären Verästelung entgegen zu steuern, möchte ich ögyrs letzte Verlautbarungen gebündelt beantworten und kritisieren. Die Frauenlob-Antworten nehme ich noch hin. Die minder wertvollen Kupferscheiben werden fast silbern. Und sie sind sehr nett, gerade indem sie dahingehend reichlich Trost zu spenden willens sind, indem sie eigene Defizite in Damendingen allzu deutlich und zuweilen auch orpheisch anklingen lassen.

Gestehen möchte ich aber auch, dass die Abgleichung des Textes mit Wirklichkeitsreferenzen wie ein nachträgliches Korrektiv oder eine Rücksichtnahme an konventionelle Vorstellungen von Kommunikation und Verständnis wirken. Der große Gesang des ögyr schmurgelt dann nur noch im Gehörgang, und aus der fulminanten poetischen Peep-Show wird eine - und nun wird's schlussendgültig profan, aber gedacht ist gedacht - pieps-schau. Wo bleibt da die Grandezza des Digiariums, die im Produktionswahn den Textkörper im Stahlbad der Reflexion siegen ließ?

ögyr fehlt offenbar die Stimulanz, die er sich von diesem Forum versprach. Er macht Konzessionen. Aber immerhin: er singt. Und schön auch.

Diese viel zu klaren Einwände werden nur von der Banalität getoppt, dass eben jener ögyr just in dieser Minute mit einer äußerst unvorteilhaften Strickmütze das Büro betritt und mit seinem Handschuh winkt. Angestrengt wirkt er, der gerade auf dem Fahrrad keuchte und die letzten Bröckchen Teers aus der Lunge hustet, der Arme. Jetzt auch noch wittert er Parfüm und Rasierwasser, wittert aber noch ärger darin einen Affront gegen "meinen brodemhaften Gestank", wenn ich ihn unter dem Geklimper der Tastatur richtig verstanden habe.

Und jetzt, da er sich gerade entleerte, in den Verschlag geht, um seine verschmutzte Kaffeetasse weiter zu verdunkeln, dabei neckisch fragt, ob es sich um "Calvin Klein" handele, jetzt wieder aus dem Verschlag auf die Nierentischintarsien des Laminats tritt, um - 12.03 Uhr ist es, 12.03! - den Arbeitstag anzutreten, ramme ich den Text ins Netz.

Nein, eben nicht, weil das Ding nicht landet, und der Diener immer nur fatal error meldet, was zwar ein wenig übertrieben klingt, aber zumindest mehr Nerven kostet.


01.01.17.14:08:03
ögyr
beim an.nähen der knöpfe

beim an.nähen der knöpfe gelangte ich an auf dem 37. breiten.grad. welcome, alte nummer! welcome back! ich nähte den ersten knopf an. das alte nadel.raus.nadel.rein.spiel. fäden ziehen. durch den nacht.gedickten stoff. schwarz. und stach mir beim 7. stich, als die nadel unvermutet raus fuhr aus der vertiefung, in den ring.finger der linken hand. aua. blut.fluß. kleiner tropfen, den der schwarze stoff auf.saugt. stoff für die miniatur, die ich bin.

zweiter knopf. und diesmal stach die nadel in den rechten ring.finger. knöpfe sind dran, das kleid des kalten tags ist wieder in betrieb. kein durch.zug mehr. zugeknöpft. vermummt. und an den ring.fingern ohne ring einer treue die pflaster jetzt. gegen das blut, das sonst heraus.tropft aus mir als morgen.röte der lebendigkeit.


01.01.17.16:43:31
gerald
Gutes Blut

Guter Dinge

Die Kälte zieht ab, das Blut, es fließt, und mit ihm der Strom, und darin die Mythen und Märchen, die träge und gut ihre Bahn ziehen, unbeeindruckt, sich selbst gehörend, während der Blick mitzieht. Das ist schön, ögyr.

Dir zu Ehren ein Fragment einer Minimalszene von drei Hexen über einem schweren Topf mit Sud über einem Feuer:

Palschke: Das Gift. Jetzt schnalzt es wieder. Jetzt schmort es. Gleich dörrt es. Gleich dickt es. Das Blut, es muss schlacken. Muss formen die Klumpen. Kleine Plätzchen wird es geben. Gut geschnitten, feine Scheiben schneiden. Es darf nicht Fäden ziehen zwischen den Zähnen. Dann ist es nicht gut.

Krußen: Manchmal ist es gar zu drög. Nicht richtig gesalzen. Blut hat ja einen so angenehmen Salzgehalt. Meistens würze ich gar nicht mehr nach.

Brokers: Und denk nur an den Blutzucker. Wenn der Tee seinen Geschmack nicht entfaltet - so ein Fingerhut Blut wirkt manchmal Wunder!

Krußen (nippt): Na, kann noch'n bischen!


01.01.17.17:44:55
ögyr
menuett.mp3

menuett auf mp3:

http://www.schwungkunst.de/mp3/menuett_mono.mp3 (1,1 mb)
http://www.schwungkunst.de/mp3/menuett_stereo.mp3 (2,3 mb)
http://www.schwungkunst.de/mp3/menuett.html (text, von dem aus links zum download der mp3's führen)

again: have fun with it!


01.01.18.11:58:01
ögyr
the errorist

immer noch keine geschichte, die vielleicht zu erzählen wäre, jenseits des textes, aber mit den mitteln des textes - dies: dass auf dem klo von der tanz.diele, in augen.höhe des linken pissoirs, jemand an die graffiti.gefüllte wand geschrieben hat: EGOIST. dass aber, weil das G (und auch das I) schlecht lesbar ist, irgendwie überlagert von anderen linien, ich lese: ERRORIST. der irr.annehmer, piss.priester des irrtums. und das sei ich. viel mehr als bloß ein EXORZIST. denn was wäre schon auszutreiben? der text aus dem text?

oder doch die knospende hüfte aus der bar.keeperin unter ihrem plan.mäßig zu kurzen t.shirt, nackt, als sich im konvulsivischen biegender leib? wenn sie sich bückt. haut mir entgegen. echte, warme haut. frau. mädchen auch. und ihr blick, ihre augen. das ganze eben. anlass für leidenschaft, eine kleine und ein bisschen. o, ferne seele! anbetung am tresen. wiederum.

dass ferner eben diese mir auf die 9.mark für 2 bier für gen.c. und mich und den daher (an der ausgestreckten hand nach ihr) hin.gereichten blau.mann mit der 10 drauf konsequent zwei 50.pfennig.stücke zurück gibt, statt der einen mark, die ich dringend bräuchte, um sie, gepaart mit dem heier.mann, im automaten zu zigaretten zu machen. der automat nimmt keine 50er. und mein portemonnaie ist jetzt, nach diesem abend, voll von diesen münzen, die automaten nicht nehmen. münzen, die niemand gerne nimmt, weil sie so schwer zu rechnen sind, so halbe mark, halber mensch mäßig. gimme lucky.big.pack.

"pornoists in motion", das andere plakat, nachdem das plakat "mädchen, alkohol, revolution" solcher rein.fall war, weil keine beschwippst revolutionäre mädchen.band, wie wir angenommen hatten, sondern männer mit nacktem ober.körper die gitarren wixten.

gimme more of girls. gimme sustainability. gimme motion. gimme luck. gimme tight tighs.

aber was ist schon revolutionär? und - noch wichtigere frage - wo fängt die konter.revolution an? wissen wir leider nicht. wissen wir schon, aber leider nicht genau genug.

vielleicht noch die geschichte der verlorenen schraube. screw me! aber, weil wieder.gefunden, die schraube, nicht zur geschichte geworden.

und immer wieder die frage: wie werde ich an meinem glück millionär meines glücks? die frage geht sozusagen dauernd in die verlängerung, in den tigh.break, ins elf.meter.schießen. wie jetzt, als ich dann, nach all dem wieder @home, aus den beschlagenen fenstern blicke, den kondens.streif so weg.wische, das nasse an meiner hand, und hinaus.sehe ans jetzt, bis auf die leucht.reklamen, die die nacht durch.brennen, schon gänzlich dunkle andere ufer. hanging.gaarden, madonnen.land. da drüben das haus, im feld.stecher schon schwarzer blick.kontakt. den ich aufnehme. da drüben und hier. hier und da drüben. eine reine frage der verhältnismäßigkeit. und jetzt, hier, nachts, immer wieder auch die frage der mäßigung.

und der später dann sehr betrunkene hempels.verkäufer, der weder seine zeitung, die angeblich von obdachlosen gemacht wird (zerstörte als lohn.schreiber für mildtätigkeits.anmache), noch seine selbst gestrickten rasta.mützen los wird. irgendwer gibt ihm bier aus. und er trinkt. und er trinkt. er trinkt den großen schluck. und heimlich proste ich ihm zu. von zerstörung zu zerstörung sozusagen. obwohl doch meine füße in den neuen, sehr angenehmen schuhen stecken, die 239 mark gekostet haben. nur ist nicht.zerstörung eben keine frage des geldes. momente des glücks. wie er da jetzt mit lächeln seine runter gefallenen und selbst gestrickten mützen auf.sammelt von der tanz.fläche. und das glück, der moment, scheint nur der des wieder.findens, des ach.da.seid.ihr.ja, des vergessens und wieder erinnerns. lob dir, errorist!

die freunde. lob! das reden. lob! das aufgehoben sein. lob! die knospe da drüben. die schöne, opfer meines heimlichen augen.lob.gesangs. und ihr alle, und ich alle. und der gedanke plötzlich, dass die einheit der fall.beschleunigung das g ist, 1 g gleich 9.81.meter.pro.sekunden.quadrat. dass man ab etwa 5 g ohnmächtig wird, unerträglich die beschleunigungen, die über 5 g liegen. und das ist dann fast doch schon die geschichte für hier.


01.01.22.02:14:03
ögyr
lamps.on.lamps.off 1.0

lamps.on! lamps.off!



wie das pixel.ich. an. aus. auf der leine. und wieder abgehängt. nachts. die nightingale aus florenz, oder von sonst wo. eben richtig world.wide.wreck. überall im hyper.all. 2001: "es ist alles voller sterne!" nachts gegen eins. das fress.paket namens TEXT. ti.ix.ti. auf dem i.mac, dem kleinen indigo.juwel, hüpfen die lämpchen im takt von irgendeiner mugge. SMILE! der potenzielle trost.los.faktor (wieder eine niete) geht dabei gegen null. behutsame freude gegen das gefühl des unbehagens am nicht.text, am nicht.schreiben, von dem man annahm, er würde auch mal ganz gut tun. aber ohne text stellt sich diese mast.darm.verstimmung ein, völle.gefühl. nur weiß man noch nicht, was raus muss.

und dann kommt's raus. mit vorsicht noch. aber schon mal: lamps.on!

oder: vielleicht liegt's ja auch nur daran, dass das kleine indigo.ding, an dem ich jetzt also das ganze week.end installierend rum.gemacht habe (auf napster in bed with madonna, quick.time.testing), jetzt, am end' des week.end, nach was voll mit sinn verlangt. feed me! surrt es vor sich hin. und so flüstere ich ihm einen text.traum ein.

unter der engel ordnungen, aus denen ich gerade mal ausgeschieden bin (mäste mich!), ach, was vermögen wir denn da zu berichten? wo könnte im biwak der winter.nacht.verhaftung wort.meldung in form von geschichte sein denn als sehn.sucht nach 'nem neuen, ganz von vorne angefangenen thread? deep.throat.thread. das rum.gestöhne von jenseits der mauer (cumming!), unzugänglich für meine digitalen aufzeichnungs.geräte (this is a recording), im gleich.takt mit meinem gestöhn beim reinigen des aborts, an dem ich mit scharfem essig.reiniger rum.mache: revolutionärer kampf gegen den modus ablagerung. die KALK.GRUBE also vor augen bin ich der bürsten.berserker und nachholendes mitglied der PUTZ.TRUPPE. nur dass mir aus letzterem tatsächlich jetzt, wo das tages.licht schwindet - lamps.on! -, niemand einen strick dreht. ich winde vielmehr den feudel zum hals und würge daran herum, bis schmutziges raus kommt (es schreit: gib mir datei.namen! (courtesy c.)). ich stöhne also daran herum, weil man in die scheiß ecken der scheiß.zelle mit dem feudel nicht rein kommt, weil diese scheiß.zelle so verdammt eng ist.

lamps.off!

und wieder on! ausscheiden mit schöpfen. obwohl: das wasser muss raus! über die äußeren lenz.pumpen könnte das gelingen. denn jetzt ist die kalk.grube dusche dran. im gulli hat sich über die letzten 3 monate vanitas in form von ausgefallenen scham.haaren gesammelt. und sich zum alten zopf verschlungen, dem man nur noch mit screw.driver und messer in hühnern bei.kommt. oder dann doch mit 'nem haufen chemie. natron.lauge. mach's fett weg!

das bauen am tage, der versuch, tief aus dem stollen doch noch was zu fördern. am samstag bier.vorrat, verspätet aus dem einzigen himmlischen sky.markt, der doch noch bis 4 auf hat. und paar würstchen mit reiß.verschluss mir zur gesellschaft. und noch sehr express den frühlings.quark für miriam. prost und guten appetit.

lamps.off.


01.01.23.03:07:25
ögyr
lamps.on.lamps.off 2.0

licht.aus.licht.an!

die olle chose von der nächtlichen dunkelheit, dass also die nacht eher dunkel ist. und dass der text.text insofern sich auch mehr schwarz als hell erleuchtet gibt. no enlightenment. nur aufklärung. noch also ist der i.mac hier, surrt mir das nacht.lied. leise. ruhe ist der nach.spann zum film der so genannten täglichen aufmerksamkeit, die heißt anruf.beantworter abhören, nightingale singen lassen und davon träumen, was die nacht, die folgende, eventuell rein theoretisch bringen könnte, aber praktisch genau nicht bringt. außer fleisch und großen verlusten. logisch.

zu fragen wäre ja eher, was an den großen themen mädchen, alkohol und revolution jetzt das ist, was eher nicht eintritt. 1 und 3 hat man irgendwie nicht in der hand, die zu steuern. aber für 2 gibt's läden mit unerschöpflichen vorräten. das beruhigt. auch beruhigend, dass man die soap.opera DER TUNNEL (jaja, authentischer fall) nicht zu ende zu gesehen hat, sondern irgendwann, als es einfach zu blöd wird, an die heute zu schreibenden texte ran gegangen ist. insofern ist noch nicht alles verloren. auch wenn im moment des ausschaltens die trebitz und der ferch gerade auf dem küchentisch liebe machen.

weitere frage also: wie macht man liebe? wissen wir hier gerade nicht. müssen wir auch nicht wissen. wir machen in PUTZ.TRUPPE und in mescalero.

und noch 'ne frage: wie funktioniert die OPTISCHE MAUS? licht an. wenn man sie hoch hebt, an die lippen führt, dann geh das licht aus. irgendwie hatte ich das geahnt. nur: wie merkt die das, die maus? und wie merkt liebe, dass sie gerade gemacht wird? auch unklar. dazu morgen mehr aus den tiefen des knutsch.flecks und des entfernten balkon.horizonts (lucky.romeo, beleuchtet von den lichtern.der.großstadt) meiner über alles geliebten mescalera.madonna.


01.01.24.03:26:15
ögyr
lamps.on.lamps.off 3.0

mach's licht.aus, es zieht!

knutsch.fleck.exposure. wie merkt liebe, dass sie gerade gemacht wird? diese frage soll ja noch beantwortet werden. bitte 120 zeilen. ganz schön viel. aber da kannste dich richtig ausmähren. weil die nämlich da im kino über baise-moi diskutieren und fragen, ob das nun eher kunst ist oder doch eher pornographie. ziemlich hippe frage gerade, feuilleton rauf, feuilleton runter. bevor die frage, wie liebe merkt, dass sie gerade gemacht wird, beantwortet werden kann, muss also noch mal die porno.debatte aufgerollt werden. ich tippe in die sherlock.such.maschine "pornographie" ein, mal sehen wie der stand der diskussion da gerade ist. und finde hunderte hits. aber, logisch: nur porno.seiten. nix theoretisches über das thema. NUR PRAXIS. nur mösen, die als himmels.zelte über den schirm flimmern, dahinter die weiten des kosmos. und manchmal darin diese dampf.hämmer von schwänzen, die darin nach gold suchen oder als teleskope nach fernen, perversen galaxien, die von schwarzen löchern angetrieben werden. die schlüssel.szene in baise-moi, wo manu nach dem erzwungenen fick sagt, dass der einem nur was ausmacht, wenn die möse nicht leer sei. frau dürfe darin nix wert.volles aufbewahren, dann könne es auch keiner klauen.

mach's licht an! ich kann nix sehen.

wie also merkt liebe, dass sie gerade gemacht wird? die debatten.leute auf der debatten.schafotze finden die frage eigentlich eher gut, weil da nämlich das wort LIEBE drin vorkommt. und dass "liebe machen" eben viel besser klingt als "sex haben", irgendwie vorsichtiger. lassen wir uns also darauf mal ein. auf diese formulierung als arbeits.hypothese. nur dass in baise-moi liebe mit der waffe in der hand gemacht wird. das verwirrt jetzt bisschen. liebe machen mit der waffe in der hand, was jetzt auch noch aus dem grund problematisch ist, dass der revolutionär comandante so.und.so angeblich das lauschige plätzchen hinter der barrikade gerne mal zur vergewaltigung einer genossin benutzt habe und dabei die waffe nicht aus der hand gelegt habe. also problematische formulierung. sollte man vor diesem hintergrund so also nicht verwenden.

liebe machen mit der waffe in der hand. baise-moi

ich mach's dir von hinten und kann dabei dein gesicht nicht sehen.

in der debatte zu der frage, wie liebe merkt, dass sie gemacht wird, machen die teilnehmer das licht der aufklärung an. das soll bitte hell strahlen, damit man was sieht. in den porno.chats ähnlich: "mach' deine möse auf, ich will alles sehen!" noch blutig. aber jetzt gucken wir erstmal baise-moi und kämpfen verbissen gegen dienstlich bedingte errektionen. im dark.room kino wird die frage sozusagen praktisch beantwortet. zwischen den bildern sitzen wir im stock.dunklen und machen uns heimlich schritt für schritt im schritt rum.

der eventuelle traum bei diesem date im kino war gewesen, dass wir da irgendwann händchen halten. und dass wir uns vielleicht küssen, egal was auf der lein.wand gerade passiert. das wäre aufregender gewesen als der porno, der da gerade lief.

mach mal licht, ich spür' nix!

in dem porno.chat, nachmittags, wo ich bei der suche nach analytisch.soziologischen sites zur aktuellen porno.debatte hin geraten war, hatte die süße miriam mich gebeten: fick mich! das hatte da so in einer chat.zeile gestanden. und da hatte ich bemerkt, wie die liebe gerade gemacht wird.

ach ja, jetzt noch, nicht vergessen: der letzte, der gekommen ist, macht bitte das licht aus.


01.01.26.03:22:54
ögyr
lamps.on.lamps.off 4.0

2.uhr.55. o, mann, jetzt noch? mach doch jetzt mal endlich das licht aus!

nö. lamps.on! wenn man nicht müde wird. weil da immer noch was treibt, was nicht aufhört. die längliche kritik zu "fick mich!" fertig, abgeschickt. "sie schicken eine ungeschützte nachricht - abbrechen? ok?" okay natürlich! los, raus damit! wozu denn bitte geschützt? ich mach's doch sowieso öffentlich! modem macht die lichter an. gegenüber, nachbarin vis.à.vis, turned the lights off. dunkelheit. oben nur paar sterne. wolken.loch. ich dringe ein. ich drang in drangvolle enge. als engel, logisch.

die so genannte rechtfertigung im text. wie man da immer wieder rum.la(r)viert, damit einem hinterher keiner, vor allem aber keine, was kann. damit man sagen kann, im fall des kritik.falles: nö, mach mal die alarm.lichter wieder aus - SO hatte ich das jetzt gar nicht gemeint. strategien der vorsicht, eigentlich nur taktik, die man mit strategie verwexelt.

lamps.off. sich im dunkeln halten. die man nicht sieht.

findest du nicht, dass das jetzt hier schon wieder viel zu viel reflexion ist, zu viel innen.welt? stimmt, finde ich auch. aber die haben gesagt, ich soll das schreiben, was am tag passiert ist. und leider ist wieder genau nichts anderes passiert als das, was in meinem so genannten kopf passiert ist. da war dieser auffahr.unfall von sätzen in der nebel.bank. rumms! krach! bumms auch, ja bumms! da hatten die leute vom technischen hilfs.werk den jetzt passenden begriff aus dem wrack geschweißt. dann war der hubschrauber auf dem seiten.streifen gelandet und hatte das ding in die ambulanz geflogen. da hatten sie dann schon wieder HERZ.MASSAGE gemacht. wiederbelebung für schrift (und für diese dämliche verliebtheit, die da wie die bronchitis immer noch schwelt und schwillt). ich brauche 3 milli.liter atrophin! drei.zwei.eins - und schock! 300 milli.volt. und da hatte es eben dann gleich wieder pieps.pieps auf dem kardioskop.screen gemacht. die lampen waren wieder an gegangen.


01.01.29.00:52:51
ögyr
lamps.on.lamps.off 5.0

zwölf. eigentlich ist jetzt LICHT.AUS. aber ich zieh' mich noch mal wieder an und geh' wieder los. zur tanke, noch licht.aus.macher holen. oder doch gleich ins JAY auf ein.zwei.drei white.russian? oder durch.marsch bis zu den huren, um an denen noch mal bisschen täter zu werden, damit heute überhaupt mal was getan wird? weil nämlich nix getan wurde. nur rum.hocken in den ix kleinst.konzerten vom jugend.musiziert.wettbewerb, den ich für die zeitung besprechen sollte. wer will das wissen? wer will es frei.haus und gratis? danke. ich, bitte.

schau mal! klick in den video.stream. "junge dinger zeigen dir, was sie anmacht." lamps.on! die roten lampen da unten. alarm, alarm. ich komme gleich! schön, rühren, weiter.machen. jugend.masturbiert. fast schon kinder.sex, wenn da nicht auf der index.html stünde, dass "alle modelle garantiert 18" seien. "prevent kids from violence!" link. klar, logisch. kidding with his dick bin ja hier eigentlich nur ich. aber ich bin schon über 18. mich schützt kein jugend.schutz vor meinem schmutz.

end.aside. lamps wieder off. also raus. da lang gehen. doch nur zur tanke. bitte ein six.pack lights.off. neun.neun.n.neunzig. ach, und noch ne lucky.big.

lamps.on in den fenstern. zurück. das aufmarsch.gebiet privat.wohnung. gesetzlich geschützt dahinter das rum.machen von seelen an seelen. grausam meist. manchmal aber auch, jetzt noch frisch, sehr liebe.voll. wenn sie sich noch kennen.lernen, tun sich die seelen nicht so viel an. wenn sie sich kennen, setzt lamps.off.zerstör.trieb ein. da zu gucken. draußen im niesel.regen der protokollant der lamps innen und der schatten davor.

wenn der bier.mann sechs mal klingelt und jeweils nen halben vorbei bringt, ist man hinterher einiger.maßen ausgeschaltet. endlich end.licht. NOT AUS STECKDOSEN hatte auf dem ollen schild gestanden, das ich an der ruine abmontiert hatte, weil das so 'n geiler spruch ist. da soll man drücken, im not.fall, damit der strom zu den steck.dosen gekappt wird. hier drücken, dann komm' ich gleich. klingel.knopf, bis es bei dir klingelt. aus den steck.dosen kommt die not. wenn man da den stecher rein.steckt, geht nämlich sofort das licht an.

licht soll aber aus.


01.01.30.13:26:57
gerald
weekend in Kiel

Wochenende Ende Januar. Da war Urweider. Urweider, der furchtlose. Die Lichter im Menlo Park leuchten lichter, wenn Urweider sie entzündet, der Raucher. Die Lichter dimmen wie im Nebel, wenn ögyr als Kieler Jack die Straßenzüge entlang blickt. Die Montagssonne bekommt ein Gesicht, wenn ihr Rautenberg entgegen strahlt. Und immer nur wahrnehmen. Wahr nehmen. So weit die männliche Seite.


01.01.31.04:21:54
ögyr
RE: week.end in kiel

weekend am sehnsuchts.see

> Da war Urweider.

die weide, auf der wir schafe stehen. von fern kommt der hirte mit seinem stab.reim. er ist gütig.

> Die Lichter dimmen wie im Nebel,
> wenn ögyr als Kieler Jack
> die Straßenzüge entlang blickt.


ich RIPPTE cd's für MP3. immer an den tasten. in napster das such.wort "SEX" eingegeben und - logisch - sehr viel gefunden.

> So weit die männliche Seite.

und so weit der horizont. immer nah an den tasten ist der horizont seltsam weit. kaum hätten wir es für möglich gehalten, dass wir nix als sehn.süchtige wären.


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