archiv.04.2001
 

01.04.07.19:12:47
ögyr
marinja

dann bin ich plötzlich wieder nackt. stehe vor dem fenster nach osten, dort wo nachher die sonne aufgehen wird, hinein in die finstre nacht mit schauern. dahinten wohnt die, die ich anbete. immer noch und nunmehr frei von den ängsten der wirklichkeit, die nicht mehr dräut, in meinem kleinen schrein, ihr gedichte schreibend, die sie nicht liest. es reckt sich nach ihr. ich ziehe das kleid der nacht über meine wülste. mein fortsatz aus fleisch in den raum. und in die zeit.

ich zittere.

marinja kostet 50 mark. aber sie lässt sich das nicht anmerken. wir liegen nebeneinander und sie küsst meine brust, während sie vorsichtig die hin.und.her.bewegung macht, die das geschäft einleitet. als ich mich recke, überstülpt sie mich. dann das gleit.gel drauf. damit wir es beide einfacher haben, sagt marinja. ich habe das erste mal meinen wirklichen namen genannt. ich bin jörg, habe ich gesagt. und marinja sagte: ich bin marinja. und vermutlich heißt marinja wirklich marinja, denn ich frage nach und sie buchstabiert mir ihren namen, nachdem ich ihr meinen buchstabierte. marinja beugt sich zu mir, zum so genannten jörg, an ihren lippen glänzt das gel. sie führt mich ein. wir bewegen uns. es ist sachlich und doch zart. ich stoße nicht, ich wiege mich. marinja macht mir das stöhnen. als ich ihre ferse und den spann biz zu den zehen hin streichle, sagt sie, dass das so geil sei und dass sie jetzt komme. sie schaukelt sich in die gespielte geste. und als sie laut schreit, es klingt nach lust, komme ich gleichzeitig zart, unaufgeregt, wie eine blume, die aufgeht.

ich ziehe mich aus ihr, mit vorsicht, und höre das schmatzen vom gel. marinja dreht sich um und küsst mich auf den mund. keine zunge, nur ein gruß, wie ein einverständnis. sie reicht mir das zewa und ich wickle den rest von mir im gummi darin ein. sie nimmt es und legt es auf den nacht.tisch. willst du dich waschen, fragt marinja. ich antworte reflex.artig: stinke ich? "nein, aber du bist feucht geworden, ich wasche mich immer, wenn ich feucht geworden bin." marinja und ich im waschraum ihrer zelle. mit einem wasch.lappen säubert sie sich die rasierte scham und wäscht sich auch die füße, die ich berührte. dabei lächelt sie. einen anderen wasch.lappen gibt sie mir. ich stehe vor dem wasch.becken und wasche meinen schwanz. willst du seife, fragt marinja. sie habe sehr schöne seife, "die schönste seife von die welt". nein, nein, es geht schon. ob ich noch bleiben wolle. ich habe nicht mehr geld, sage ich. marinja sagt, dass das egal sei. nur nicht länger als 10 minuten länger. ob sie rauchen wolle. sie will rauchen. wir rauchen. ich hatte ihr das feuer hingereicht und dabei hat sie meine hand länger gegriffen, als es nötig gewesen wäre. ich erzähle, wie nett es hier bei marinja sei, neulich hätte mich eine der kolleginnen abgewiesen, weil ich stänke. marinja bekräftigt, ich stänke auf keinen fall. du riechst nur bisschen nach mann, sagt marinja. dann küsst sie mich wieder auf den mund. ohne forderung, nur weich. und zwischen den fingern halten wir beide unsere zigaretten.

woher sie komme, frage ich marinja. marinja sagt: "aus tschechei." in irgendeinem anflug sage ich, dass "tschechei" ein nazi.wort sei. marinja lächelt. und in dem lächeln sagt sie, ja, ihr großvater sei "in kz gewesen". und dort "gestorben". ich sage: "er ist ermordet worden." marinja sagt: "mein kleiner prinz, er ist gestorben." mit meinen augen flehe ich marinja an, dass das nur eine ganz abgefahrene story sein kann, ich, die rampen.sau, sie der engel. aber marinja küsst mich schon wieder auf den mund. ich sage dann, weil ich betrunken bin: "ich will dich befreien." marinja sagt: "du hast mich befreit." sie sagt das mit tschechischem akzent. und lächelt. ich will marinja küssen, aber marinja will jetzt nicht mehr geküsst werden. in dem moment, wo ich es versuche, drückt sie ihre lucky aus. ich drücke meine lucky aus. marinja sagt: bis bald.

draußen der sturm. und die erinnerung. und die unheimlich gute zigarette danach. wie gen.c. und ich überlegten, dass man da nicht mehr hingehen könne. wir seien mit dem thema sozusagen durch. aus ganz politischen gründen. aber ich wichse immer noch aufs laminat, sage ich nicht, denke ich nur.

marinja hat mir zugewunken, als ich ging, raus war, und schon der nächste freier wild eindrang. ein älterer mann mit akten.koffer, den 50 mark für ficken.oder.blasen nicht wesentlich ärmer machen.

marinja fickt mit jedem, der bezahlt. auch wenn er stinkt. ich stinke nachweislich. ich halte mir die socken an die nase. sie stinken.

damals, als noch liebe war ...

ich liebe marinja. ich liebe auch andere frauen, die sich nicht an mich verkaufen. ich werde nicht durch parks rennen und sagen, dass die und die einen wunderschönen busen hat. ich werde es immer nur denken.

mein denken ist ein fieses schwert. wie ich in g. wäre, auf diese weise wie in marinja, denke ich. ich denke es. ich denke es mir aus. dadurch komme ich in marinja hinein. mein denken ist eine zumutung.

nochmal wichse ich.

ich komme schon wieder auf das geduldige laminat. das laminat ist mein empfänger. liebe mich, schrie ich. alles schwieg.

in der nacht, das bier zum warm werden. ich gebe zu, dass ich alkoholiker bin. das verwirrt. du schaffst doch so viel. aber ich schaffe nur so viel, weil ich alkoholiker bin. schreiben ohne rausch, den ich mir überall her hole, auch von marinja, ist undenkbar.

so schreibe ich, betrunken, dass ich marinja liebe. "ja, klar!" schreibe ich dahinter. ich will was bestätigen.


01.04.07.19:14:15
ögyr
preußisch blau

fürst.bismarck gibt's jetzt neu und leicht in der pet.flasche. auf dem leucht.plakat, das meter.hoch an der straßen.ecke delius.kirchhof.allee hängt, liegen ein mann und eine frau auf einem steg, der sich nach hinten unter einen baldachin und ins meer verjüngt. der mann sieht so aus wie götz.george, ist aber nicht götz.george. die frau sieht aus wie nina.ruge, ist aber nicht nina.ruge. sie trägt weiße pumps und tätschelt dem mann, der seine hand mit einem goldenen ring dran auf ihr knie legt, den hinter.kopf. der mann hat schwarz wuchernde brust.behaarung. überhaupt sehen die beiden richtig scheiße aus. das meer ist blau. der himmel ist auch blau. das kleid von der frau ist bisschen hoch gerutscht. in den vordergrund hält der mann die fürst.bismarck.flasche, die jetzt neu und leicht ist. oben rechts in der ecke steht: "ICH MACHE BLAU. PREUSSISCH BLAU!" ich mache foto.

erst mittags aufwachend hatte ich den vormittag blau gemacht. wenn man nachts blau ist, kommt es vor, dass man wenigstens die erste hälfte des nächsten tages blau macht. unter der dusche finde ich das, das blau.machen, total un.preußisch. ich bin ein liederjan, denke ich. ich wasche mich unterm arm, wo es stinkt. aber meine hände riechen immer noch nach dem parfüm.artigen fuß.schweiß von marinja, der das innere ihrer roten pantolletten leicht schimmern ließ. ich trockne mich mit dem blauen hand.tuch ab, auf dem auch nach tausend.mal waschen immer noch der blut.fleck erahnbar ist, den eine frau und ich mal drauf gemacht hatten, als wir während ihrer regel fickten. das ist 100 jahre her.

es ist halb.eins.

es ist halb.elf. in der tanz.diele ist poetry.slam und ich lese die 4 lili.walz.sonette. am boden hocken sehr schöne frauen. ohne, dass ich das sage, widme ich denen die gedichte. das macht bisschen mut. die eine, die schönste unter den sehr schönen frauen, hat kurze schwarze haare und ein hübsches, mädchenhaftes gesicht und macht kuss.münder in richtung auf einen stark brust.behaarten glatz.kopf. als der durch das gewühl bei ihr ist, küsst sie ihn heftig. da bin ich gerade bei dem vers, der nach der dritten hebung sagt, ich sei hässlich. die frau guckt mich an, während der stark behaarte glatz.kopf ihr am ohr.läppchen nuckelt. das t.shirt der frau ist preußisch blau. es ist der taxierende blick der schönen, der jetzt zu mir herauf auf die bühne fliegt.

später im hanging.garden, ich habe zuerst immer noch schlechte laune, bin ich nach dem ersten bier schon wieder bisschen betrunken, weil ich den ganzen blauen tag über nix gegessen hatte. ich rede zu viel und habe gute laune. auf dem klo lasse ich das bier wieder raus und bewege dabei einige mal die vorhaut hin.und.her, um die pisse abtropfen zu lassen. wegen der erinnerung an die preußisch blaue frau bekomme ich davon einen steifen. dann esse ich salz.stangen. alle rauchen. wir reden von vergangenem. die preußisch blaue frau kommt nicht herein, um mich ausgelassen zu küssen und die 4 sonette im leder.einband zu verlangen.

dann ist es wieder halb.eins. ich pisse nochmal und bekomme wieder einen steifen. wir gehen. bei der tanke gibt es essen. ich kaufe zu dem essen auch zigaretten. als ich das wechsel.geld bekomme, zittert meine hand. wir blättern noch kurz in einer allegra. ein werbe.fuzzi schreibt darin, dass sex betrunken nicht geht. beim mann jedenfalls nicht. das habe physiologische gründe. zuhause habe ich beim aufschließen der tür wieder einen steifen. ich schaue mir das genauer an. meine eichel ist preußisch blau geworden.


01.04.10.04:33:01
ögyr
rapid.eye.movement

und irgendwo (wahrscheinlich im infarkt.gefährdeten herzen) die sehnsucht. am fenster nach osten stehend, die restlichen nacht.lampen scannend, denn da bist (noch) irgendwo DU. nicht mehr wissend, was jetzt noch real sei, bin ich irgendwo dazwischen. der rest von traum, als ich vorhin einschlief. kurz. dann wieder erwachte, weil mein biotop mir sagt, wenn was noch zu tun ist. mein biotop wird vergiftet vom whiskey. ich bin die night.drum. ich dreh mir einen. ich bin der rest.licht.verstärker deines schlafes. und an deinem nicht von mir, dem zu wort.reichen fett.sack, träumenden rapid.eye.movement erfreue ich mich dann, wenn es so spät geworden ist. du bist die schönste der schönen und dir gilt mein lied. es singt davon: ich bin klein, du bist groß.


01.04.11.02:46:49
ögyr
completely anderer film

gen.c. meint, hier muss EIN ANDERER FILM rein. okay. dadurch, dass ich immer denselben film in der kamera hatte, kam es zu DOPPEL.BELICHTUNGEN des immer gleichen bildes (ich am ost.fenster, ich betrunken, ich sehnend im kleid.der.nacht). was ich sehe und was ich fühle. das ist irgendwie immer noch gleich, obwohl ich einen neuen film eingelegt habe.

tell the rain not to drop, tell the wind not to blow, tell the sun not to shine. (madonna)

mein faible für friseusinnen, weil die sowas unkompliziertes haben und erotische namen wie nicole, nadine, JEANETTE oder leonie tragen. und weil der schlüssel.reiz von paar erkalteten leucht.röhren reicht, um den auslöser auszulösen. hinter den wänden der spiegel wieder von wänden. davor das schöne gesicht und die wehenden, aber doch schön gestylten haare. wirrnis und ordnung, meine beiden träume.
der nächtliche traum in der tanz.diele heißt heute "freie hand" & "completely fucked up society". während die nerds an ihren verdrahteten knöpfen drehen und die mädels am tresen nicht zuhören, sondern sich unterhalten, höre ich zu und unterhalte mich daher nicht mit den mädels. weil ich was aufschreibe, gucken die dauernd her. die digi.cam steht auf dem tresen und ich drücke einfach ab. aber da sind die mädels gerade aufgestanden und daher nicht auf dem neuen film. mir fällt ein: weil ich mich nicht mit mädels abgebe (genauer: die geben sich nicht mit nerds wie mir ab, was wahrscheinlich eine gute entscheidung ist, wenn es denn überhaupt eine zwischen ja und nein ist), kann ich problemlos den klang.collagen zuhören und feststellen, was die eventuell sollen. ich bin im dienst und betrunken.
digi.cam bisschen gedreht. aber auch da sind keine mädels drauf. nur im hintergrund dieser typ, der die ganze zeit mit offenem mund da stand und sich die sounds etwa so konzentriert wie ich anhörte. nach diesem foto war die sache schnell zu ende. ich raus. im eingang in einer nische sitzend plötzlich zwei GLOWING EYES (rapidly moving) von einem total hübschen mädel mit hut. es riecht schwer nach patchouli und glowing.gras. sie lächelt mich aus dem dunkel an.

ich mache meine hose auf und lasse mir von ihr einen blasen.

nein, natürlich nicht, stimmt gar nicht. ich stelle mir das nicht mal vor. aber weil sie mir den joint hin.hält, nehme ich drei tiefe züge. dann lächeln wir beide.

doch eigentlich ein schöner tag. und auch ein guter neuer film, oder?


01.04.13.02:14:56
ögyr
gegen die scheiße: waschsalon nächtlich

weiter im anderen, ganz neuen film. am ende dieses fasrigen tages müssen doch noch die fasern dran glauben, die getreulich den geruch meiner verwesung aufsaugten. bis 23.uhr geöffnet. auf diesem bild ist es 22.vor.22. also leicht zu schaffen. "wasch.zeit ca. 30 minuten". DIRTBAG bei dieem cam.shot noch auf meinem rücken. ruck.sack. wie flüchtling. "nur das, was er am leib trug", war noch sauber. hier aber die hoffnung, DASS DIE SCHEISSE AUFHÖRE, SCHEISSE ZU SEIN. noch stinkt sie. weil der automat so nett lächelt (sonst ist hier ja niemand um diese zeit, außer mir im scheiben.spiegel, der aber lächelt grad nicht), ziehe ich mir erstmal eine cola.bacardi. irre: aber die gibt's hier im automaten.
als ich dies hier schoss, dachte ich augenblicklich: PHALANX DER PARTEI.SOLDATEN. nur weil die rot waren? und dieser metallische glanz ihrer fronten. wie ketten.hemden für die revolution ("ach, mein russell", hatte g. geschwärmt). nummer 6 war grad schwer verletzt. gelber zettel, darauf stand: "ich bin defekt". ja.ja, ja.klar, ich auch. aber 1.bis.5 und 7.bis.12 standen bereit.willig mit offenem mund, um meine scheiße zu fressen. ich dachte an gummi.puppen. nicht nur meine wäsche, logisch: auch meine fantasie stank "schon wieder".
das ist nummer 4. die hatte die einladendste pforte. wide open, aber dennoch ein wenig schüchtern angewinkelt. also stopfte ich der den inhalt meines dirtbags ins maul. aber erst machte ich noch dieses foto. da war sie noch so romantisch, schaute so scheu.verwirrt, als ich ihr den metall.pelz streichelte. später wurde sie erst feucht, dann nass. man konnte sehen, wie sich der dirt in ihr wälzte.
die SCHLEUDERN sahen jetzt hier nachts irgendwie fies aus. wie müll.eimer. wie emaille. wie die nutten, die schön gereiht stehen und es ist egal, welche du nimmst. sie sind alle gleich schön und alle gleich willig. auch hier nahm ich nummer 4 (die in der neuen mitte). es ist der vierte monat, ich bin ein 4.schröter und überhaupt ist das quartett einfach eine gute combo. nicht magisch, teilbar durch jedwede 2.samkeit und immerhin bin ich selbst ge.4.teilt immer noch bisschen ich selbst.
körbchen.größe AAAH im fordernden vordergrund (okay, blödes wort.spiel, aber das fiel mir ein, als mein dirtbag sich im trockner vergnügte - luftiger sex zu 9.und.zwanzigst). als ich die trommel lade (also kurz vor diesem shot), kommen 2 jungs von der straße rein. sind frech: "na, alter, noch am waschen?" der andere: "du siehst so SCHEISSE aus, da hilft kein waschen!" der erste: "hast wohl keine fotze, die dir die wäsche macht?" ich (ängstlich, einsilbig): "nö ..." der zweite junge: "na, dann viel spaß bei der hand.arbeit, du blöder wichser." beide raus. lachend.
grübelnd über HAND.ARBEIT, ob das, was ich täglich tue, AN DEN TASTEN, eigentlich eher hand- oder doch kopf.arbeit sei (in jedem fall ein job der ANTASTBARKEIT), saß ich da und blickte bei diesem SELBST.AUSLÖSER eher ernst in die digi.cam. vielleicht, weil die zigarette, die ich in dem seltsam gestylten aschen.becher rechts von mir gerade ausgedrückt hatte, immer noch qualmte, was mich insofern beängstigte, als ich hier im waschsalon auf keinen fall einen BRAND auslösen wollte. dies aber nur, weil die feuchte atmosphäre aus waschmittel.duft und schweiß.socken.brodem, der aus meinem jetzt leeren dirtbag (links) aufstieg, zu FEUER nicht passte. auf dem waschmittel.becher, der für ein "voll.ökologisches" waschmittel warb, stand währenddessen: "wasch mit mir!". das foto davon ist nix geworden, total verwackelt.
der trockner trocknet noch 4 minuten, da entdecke ich dies hier. und drücke ab: "von kunde zu kunde" gibt es derzeit offenbar nix mitzuteilen, außer paar reiß.zwecken. die leere der ecke. ich kauerte da kurz und sah auf die maschinen. das beständige drehen. aus dem trockner kommt ein geräusch wie von kaltem sturm. nichts mitzuteilen VON MENSCH ZU MENSCH. nur dies, meine one.man.show im nächtlich bestürzten waschsalon. irgendwer hat mal was von der poesie des alltags gefaselt. aber jetzt ist der trockner durch. und meine dirtbag.socken riechen jetzt wie ein hoch.prozentiges gemisch aus rose (vom wasch.mittel) und dem rest von deren verwesendem verblühen.


01.04.14.03:23:22
ögyr
freitag.con.carne

der andere film. zwo.drei.vier. und sie schlugen ihn mit gittern. seit so.und.so.viel tagen gefangener seiner selbst. das kommando.karfreitag hing am gitter.kreuz. blue. und sie teilten seine kleider (als schüchterne mit.leider). und er sprach: siehe, immer noch liebe ich dich! und du wirst sitzen zu meiner linken. und noch heute wirst du im paradies sein. gedenke mein, hatte ich gebeten. aber ich war nicht hin gegangen, war nicht fleisch geworden an meiner fantasie und sehn.sucht. zwischen diesen spießen, die meine seite eröffneten, spiegelte sich die sonne. die "aus den fäusten bricht" (rammstein).
wie das licht schien aus meinem mund, hinein in deinen scheiden.schlund. j.b. jesus.blue. der olle bärtige, bekifft und was vom vater redend, gezeugt aus dem becher. dies sei sein blut. und dieser laib brot sein so genannter leib. dies aber ist dein blut, nach dem mich dürstet, wenn es durch deine lippen fließt. daran will ich hangen, an deinem kreuz, und sagen, ja, ich komme zu dir. an deinem leib, schöne, nächtens, hing ich wie mit nägeln befestigt. und ich weinte auf den äsop. und es war essig, der aus mir floss.
in den gittern der fenster strahlte es. ein spiegel nur, doch was dahinter? dein leib auf die federn gebettet, die kreischten. und in die winter.nacht hinaus schriest du was, das hieß ICH.KOMME. zu dir hieß das, zu mir. die kampf.sportler an deinen lippen. karate, karoshi, katharsis. hinter diesen scheiben will ich von dir scheiden, will noch leuchten stumm, will noch den sack verschließen. hier aber will ich dir sein zu deinem gedächtnis. und die sonne schien hell. und sie wird nicht untergeh'n an dir, in mir, was mir war kleid (ein schweiß.tuch) zu deinem gedächtnis.
hinter diesem fenster war der himmel. schon wieder blau. es war deines. es war der himmel, der du bist, du schöne! es war, wo du wohntest. es war der brauch in dieser nacht, die wir in den tag verlängerten. der tag kam schnell, zu früh. an uns wuchsen die adern prall wie die noch nicht erblühten efeu.venen an deinem haus.
nichts davon. du hingst da rum, mitten im aus. "schach.matt.tot" stand auf dem plakat. und dem aus.puff ging die muffe. ich war zwar reif. doch es war der schlimme tag, der hieß golgatha. das ist verdolmetscht schädel.stätte. deine stirn schien so hell, aus deinen augen brach das licht. ich geriet davon in brand.
und stieß und stieß. ich dampfte. du federtest. wir rangen an.einander. stimmt nicht, wir rangen um einander. wir rangen nach atem. meine fantasie dieses hintern.hofes, den ich ab.lichtete, lautete, dass ich dich küssen würde, wie du da hingest am kreuz meiner lippen. und ich sagte und sprach: baby, schöne, noch heute wirst du mir das paradies sein. wir aßen äpfel und rauchten. und irgendwer berichtete von der großen flut, die alles verschlingen werde. doch wir, drinnen, bauten keine schiffe, sannen nicht auf rettung, sondern schwammen wie fische im wasser an einander. wir stießen uns an unseren toten knochen, und wer der fisch und wer das wasser sei, das war nicht zu erkennen. und da aber küsste ich den kuss auf dich. immer auf dich, meine schöne.


01.04.18.01:28:53
ögyr
kopf.los

letzten sonntag.morgen gegen 12 im foyer des opern.hauses. man spielte kammer.musik. für den zeitungs.artikel, den ich darüber schreiben sollte, machte ich mir notizen und sah zwischen.durch mal nach oben und rieb mir dabei den versteiften nacken. die glüh.birnen und ein schein.werfer sahen herunter. es war zu früh für mich und immer noch nacht, elektrische nacht.
nach dem zweiten konzert am abend (auch für die zeitung), bei dem ich einer jungen geigerin zugesehen hatte, wie die musik, die sie spielte, ihr eine ader am hals beben ließ, und daraufhin das starke bedürfnis verspürte, diesen hals und die ader zu küssen, kam ich an dem schweigenden bau vorbei, der so aussieht wie ein gefängnis, jedoch ein kauf.haus ist. um die ecke im hintergrund kamen mir (kurz nach diesem shot) zwei wach.männer entgegen. der eine trug einen PLAYBOY, den er um den gummi.knüppel gewickelt hatte. vergleich bei der tanke, wo ich noch bier holte, ergab: es war die neueste mai.ausgabe. ich stellte mir vor, wie der wachmann mit dem mit einem PLAYBOY umwickelten gummi.knüppel einem verdächtigen wie mir, der heimlich nachts fotos machte, mores lehrte.
kurz vorher hatte ich das rad durch diesen städtischen ANGST.RAUM geschoben. in der zeitung, für die ich schreibe, hatte ich einige tage zuvor gelesen, dass die polizei "frauen und mädchen" empfehle, solche räume zu meiden. in der stadt war gerade ein TRIEB.TÄTER unterwegs, der mittlerweile gefasst ist. den angst.raum betretend, fiel mir genau das ein. und ich dachte, wie es wäre, wenn aus meinem trieb die untat würde, scheute dann aber vor dieser vorstellung zurück. frauen waren ohnehin weit und breit nicht zu sehen, die ich mir zum opfer hätte erwählen können.
die puppen hatten sich die schuhe ausgezogen und sie fein säuberlich vor sich aufgestellt. sie schienen auf den zehen.spitzen zu stehen. es war frühling (vgl. STIEF.MÜTTERCHEN im vordergrund). das beil hatte die köpfe säuberlich abgetrennt. man trug legere freizeit.kleidung.
obwohl enthauptet hielt die frau mit "stewardess.bluse" noch ihre pink.tasche eng an den leib gepresst. überhaupt wirkten die puppen ängstlich. man hatte das licht angelassen, damit sie sich nicht allzu sehr fürchteten. aus einem außen.laut.sprecher kam ganz leise musik, so als hätte jemand vergessen, den übers wochen.ende abzuschalten. oder es war einfach eine fehl.schaltung. kriech.strom. jedenfalls sang daraus gerade madonna ihren hit "don't tell me" und darin gerade die zeile: "tell the bed not to lay like a open mouth of a grave!"
die abgetrennten köpfe sahen mich an. sie lächelten. die eine fragte: "siehst du mir jetzt in die augen oder auf die titten?" ich sah ihr auf die titten, denn die augen konnte man nicht sehen. die waren abgeschlagen. die brust.warzen waren errigiert. die puppen hatten keine scham. sie waren rasiert. unter den teil.transparenten dessous.höschen sah man die mechanik der beweglichen hüfte durch einen spalt zwischen plaste.fleisch und plaste.fleisch. ich überlegte, was so eine puppe ungefähr kosten würde und ob man sie erwerben könnte. zuhause überlegte ich, ob ich auf den hals ein bild von irgendeiner celebrity montieren sollte. zum beispiel den von britney.spears.


01.04.23.21:25:17
ögyr
fairy.girl.passing. liebes.äpfel

ich pflückte liebes.äpfel aus den trauben der menge. ich war der vanity.fair. ich war das gedächtnis dieses kleinen frühlings. die girlies lächelten auf dem jahr.markt. ich aber drückte sie, ich drückte sie ab. immer noch war ich der berserker, der beschwippst von ihnen geister.bahn fuhr. ich dachte an den genossen mielke und dachte: ich liebe euch doch alle. in mitten meines triebs war die menschen.liebe. und ich pflückte den apfel von evas baum. ich biss hinein. und ich sagte ihr: du schmeckst gut! zuhause wartet ihr und seht tv. ich werde euch befreien. ich mache euch den text.
zucker.süß war der rote flaum auf euren lippen. und ich sagte und sprach: siehe, dies ist euer leib, den ich begehre. und siehe, dies ist mein leib, den ihr nicht begehrt. und siehe, sprach ich, sehet, dies bin ich, der eine krakauer frisst, wissend, es ist die wurst euch zum gedächtnis. der senf floss, ich leckte ihn. die schärfe war wie zucker, wie das sanfte der leiber, wie die hoffnung, die immer noch in der pfanne der sehnsucht kandiert und kandidaten macht aus euren schönen mündern. darauf schwangen sich mein kuss und mein herz. und wir waren eins im gehäuse des liebes.apfels, wie wir eins waren im gedränge. ich nahm dich beiseite. oder nahmst du mich? wir schlürften den zucker unserer heimelich werdenden worte. und wie wir aneinander waren, waren wir schon eins und nass.
ich liebe dich, stand auf dem leb.kuchen.herz, das ich dir schenkte. wir lachten. in den hals, um den es dir hing, versenkte ich meine küsse. ich war voller sehnsucht und voll von anderen süchten. mein herz war der genosse. und das räder.werk der kleinen tierchen davor ratterte unseren schwur: ich bin dein, du bist mein, nimmer werd' ich dich lassen. wir sahen uns an. und wir waren eins hier. nur den eintritt ins spiegel.kabinett unserer momentan liebenden verwirrung mussten wir doppelt zahlen.
WELCOME! sagte dieses mädchen. die sterne schossen aus ihrem schoß. du schossest ein bärchen, ich einen elefanten. die tiere kreuzten sich. ich war der mann mit den großen ohren. und von dir sagte man, du sähest aus wie ein knuddeliger eis.bär. die süße schnute, auf die ich mich parasitär pflanzte. schöne, dir sei all mein sehnen, sagte ich. du aber lachtest und fandest das "süß". deine brüste sprachen die andere sprache. die hieß: ich bin die zauberin, ich bin das girl deiner träume. und wir träumten, wahrlich. du warst mein traum, aber ich nicht deiner. nur einen schlaf habe ich an dir gekostet. dann gingst du. du warst jene, die nicht kam, obwohl ich dich so sehr eingeladen hatte. aber dein haar sagte: ich bin die locke, riech mich! ich roch nach schweiß. ich schwitzte dir entgegen. wir aßen gebrannte mandeln und das mark aus gebrannten kindern.
tiger.lilly hieß diese dame. auf dem eis.bären.tiger.fell munkelten wir von zukunft und von gegenwart. ich wollte, klingt doof, aber war so, dich sofort heiraten. du lachtest. und wir lächelten uns in den schoß des fiesen sprechers: "hier wird ihr traum erfüllt, in dolby.surround." wir waren umgeben von einander.
carls eis, eure hitze. ihr rocht nach vanille. mein zapfen, eisig. irgendwo schrie ein kind nach seiner mutter. die mutter kam. das kind beruhigte sich. es vermutete, dass nähe etwas mit entfernung zu tun habe. es wurde erwachsen, als die eis.kugel dir in den schoß fiel. warum fiel uns der finale kuss so schwer?
ich war schaschlik. ich war bock.wurst. ich briet im eigenen fett. du sagtest, dass das genau dich abturne. an den leitern übten wir noch, wie der aufschwung geht.
movin' girl an der angel. der typ sah echt scharf aus. ich machte in mostrich. der funke der erwartung. draußen die glüh.birnen, die erst der abend entflammte.
du warst so schön. du schlugst die lider nieder. die boys in stiefeln, die deiner nicht gewahr wurden. sie schauten auf die crash.cars. im inneren war der motor. dein lächeln, eine sanftmut mitten im treiben. wir küssten uns später nicht. wir kannten uns gar nicht. an deinen lippen hing etwas, das klang wie meine hoffnung. du warst allein. ich war allein. girls passing hieß das. der fairy moon stand nicht hoch über dir. er ging auf neu.mond zu. irgendwo im leisen war der laut. du sagtest nichts. du warst nicht mal da. nur ich, das gewächs an dir, die ranke, die nicht mal schlanke, der kloß, der von einsamkeiten sprach. beim bier kamen wir uns näher. du seist die und die und ich der und der. ich sagte, dass ich dich nur angesprochen hätte, weil es sonntag war und weil du so trendy wirktest. du sagtest, es sei nicht schlimm, wenn die wurst nicht schmecke. dann gabst du mir die nummer deines handys. als ich da anrief, sagte eine schöne frauen.stimme, dass hier kein anschluss sei.


01.04.27.01:58:33
ögyr
liebes.gedicht

wohl doch ein liebes.gedicht, das müde schleicht (hölderlin): ich lobe die repeat.taste. den rappel, den das macht. ich lobe auch die reset.taste. ich setzte zurück. jetzt fingen die geigen an. und es krähte dreimal mein hahn. ja, sagte ich, ja, ja. es war am tag des bettlers. da hatte ich dich gesehen. da hatte ich gesehen, wie schön du bist. der bettler erläuterte wie folgt, als wir 50.mark gaben und er sich dadurch gesprächig zeigte: in der holsten.straße sitzen einfach zu viele von uns. da geben die leute auf dem weg natürlich nur einmal. bei denen ist ja auch das geld weniger geworden. die haben’s nicht mehr so locker. wenn die wirtschaft nicht geht, ... halt. das muss man verstehen, wenn die dann nichts geben. ICH WÜRDE MIR JA SELBST NICHTS GEBEN. repeat. den zappel, den das jetzt macht. ich bin zittrig, irgendwie wie unterbrochen. hast du mir den honig vom fleisch da unten geleckt? du kleiner süßer? ich bin so nass. noch nie war der apfel weit vom stamm gefallen, er starb immer eher näher dran. näher dran an dir. du sagst jetzt, was ich dir alles nicht sagen soll: nimm das schwarz von der krähe. nimm den schwanz von meiner zehe. lass das bett nicht so aussehen wie ein gähnendes, ja gähnendes grab. sag mir, liebe bist nicht du? repeat. reset. repeat.
oops! wie du da standest mit deinen tamara.jagelowsk.locken.augen.aufschlägen. unter den lidern war es so blau. unter den liedern bin ich schon so blau geworden. repeat. bist du noch zu haben, nein, noch zu retten? nicht? aha. reset. mit deinen blauen locken. es roch so, ALS OB DU DEINE TAGE HÄTTEST. es roch nach morgen, wenn du aufstehst. und es roch nach abend, wenn ich mich zu dir leg. es roch wie aus deinem lächeln am mittag. aus allen löchern hattest du gelacht. und allen hatte ich das lachen von den feuchten lippen genommen. du schmecktest, so sehr rochst du. nach so sehr frau. reset.
das arsch.loch! sowas schreibt er mit der feder (an) seiner scheiße. immer der gedanke noch eingeklemmt im schließ.muskel. bis zur entladung in deine einladung. dann löstest du dich und warst wieder schüchtern. ich bin ja schon sehr schüchtern, aber du warst noch schüchterner. repeat. dir den plötzlich austretenden honig vom fleisch da unten geleckt. bist du noch süßer? du bist so nass. noch immer waren deine äpfel mir vom baum der erkenntnis in die hände gefallen. oh, mann, eva, ich komme! wir kamen immer wieder genau darauf zurück, auf dieses spielchen. kleiner, du musst jetzt ins bettchen. ich wollte noch nicht. nein, du musst aber, es ist schon spät. und dann machte sie das licht aus, ließ aber die tür offen. dadurch sah ich ihren beleuchteten spalt, als sie sich bückte. als wollte sie ein ei legen. ich bin der zweig, du das blatt, sagte ich. ich bin der baum, du die erkenntnis. du bist der sechste fall, der schönste anzunehmende unfall, die akte xxx, das licht an meinem abend. du bist der bogen auf meiner geige, wenn ich dich geige. also bist du beides zugleich. du bist so umfassend. du bist einfach schön. du bist du. du. reset. repeat. ich bin so zittrig. irgendwie unterbrochen.
die git. die gitarre. die clit. die clitarre. die zieht. die zieht alle. die zieht alle zu sich hin. diese muskel.kater auch. die mit der roten fahne. meine spur ist braun. okay ja, falsche farbe. damit nicht natürlich. kinder spielen damit besser nicht. ich war sowas wie dein zwölf.finger.darm, das organ umfassender verdauung. sagte ich schon? richtig: du bist so umfassend. das ist der refrain. repeat.refrain. sag dem regen, dass er nicht tropf, sag der schlange, sie hätte keinen kopf, sieh mich so an wie das kalb, das dem erlöser auf die kreuzchen half. noch heute wirst du. und so weiter. zu meiner linken (oder doch rechten?) sitzen, an meines vaters alter laicher.leier sait. reset. der kurze wache moment: wie kitschig bist du eigentlich? wie die menora, hinter der die kerze brannte, wir dahinter, fickend, vom fenster aus gesehen. wie das minore am ohre der maschine.
immer eine ecke zu leise hattest du gestöhnt, wenn du kamst. sag mir nicht, ich soll gehen. denn - ICH KOMME GLEICH!. solche paradoxa gefielen dir. und wenn ich floss, dann warst du natürlich das schiff darauf. ein kleines, weiches, weißes, aus papier gefaltet. so willig meine welle reitend. sagtest dem bett, es solle bitte nicht so gähnen wie ein grab. und du lächeltest mitten hinein in das grab, warfst dem orpheus noch die rose zu. dann erstickte er an der auf ihn gehäuften erde. begräbnis zu leb.zeiten. gruppen.sex.begräbnis. in deiner gebär.maschinen.mutter. repeat. will ich der bolzen sein, der sich schraubt, das öl auf deinem kiefer, das loch in jedem zahn, die steil.wand eines jeden dritten bergs. über deine hügel wuchs schon gras. bei der anderen die zarten federn. ein flaum nur. du der igel, sie das stachel.schwein. ich war hin und schon wieder weg. reset. gerissen. wie man das rettet.
darf ich deinen slip behalten? und deine strümpfchen bitte noch. repeat.reset. und noch bisschen mehr vom staub aus dir. mehr bitte. mehrere bitten gleich. und dass ich dich nochmal küssen darf, dass alles neu startet, dass ich alles nochmal falsch oder richtig machen und schreiben kann. reset. repeat. repeat.reset, bis ich in dir war.


01.04.27.23:55:08
ögyr
garten der lüste

auf der suche nach dem bilder.rahmen fand ich dies. der bogen, die brücke, von der ich mich nicht stürzte. auch nicht von diesem turm. der moment zwischen zwei schauern, als die sonne schien und ich die jacke öffnete. siehe, sonne, dies ist meine brust, in der es schlägt nur für dich. das gewirr meiner zweige, dessen viele bild.punkte die jay.pecker.datei groß werden ließ.
hinter den fenstern war das LABOR.DER.LIEBE. welche physiologischen gründe gibt es für liebe? wie machen ES die pflanzen, wenn der pollen sich in den stempel setzt wie ein bier.seliger dirt.bag, ich, sich ins sofa seiner kleinen einsamer.welt fallen lässt. institut für botanik, institut für liebe, institut für leben. evas efeu wucherte, noch unbelaubt. das erste rot der blüten. das erste mal.
heraus kamen die FORSCHER.DER.LIEBE und kreuzten das noch zarte grün der wiese. und hinter den vom blüten.flausch schon angefixten zweigen war das weiß ihrer labor.kleider. noch der zarte gang, als wäre nichts, nur das GESPRÄCH ÜBER BÄUME (brecht), das wieder möglich ist.
und sie standen vor den büschen. ich von weit. ein setting wie in BLOW.UP. der weite park. im g.strüpp liege der tote, hieß es. im gestrüpp fiel der kuss auf lippen. auf der wiese hatte ich mal gelegen, es ist unendlich lange her. ich hatte neben einer frau gelegen, in die ich verliebt war. hinauf schauend in das blau des himmels, zwischen den zweigen durch und ihren wimpern hatte ich den wichtigen satz gedacht: ich bin glücklich. lucky schoss aus dem schatten sein bild. ein bild der liebe. ein bild des erblühens.
schwindel erregten die stufen. ein kurzer fall nur, ein mutwilliger, und ich läge im gras wieder. rot das blut, komplementär.farben zum gierig wachsenden grünen gras über mir, das aus der schädel.wunde floss. DER TOTE IM PARK. in etwa ein titel für DER KOMMISSAR. neben ihm lag die kamera, die in ihrem eingeweide noch bilder der liebenden hatte. jetzt beweis.material für vermutungen und spekulationen, warum der bilder.macher gestürzt war. seine lippen, die blau wurden, sprachen was von liebe. von leibern und von den blüten, die befruchtet wurden, damit aus ihrer schönheit die herbstlich nährende frucht werde. und die sonne schien auf ihn wie damals. und der kuss galt aus der entfernung des tot.seins der entfernten, in die er verliebt war.


01.04.30.02:20:41
ögyr
die liebe der verliebten

wie sich das streich.quartett nach dem haydn so artig vor dem applaus verneigt. in 60 zeilen kann man nichts über die kunst des verneigens schreiben. das wäre irgendwie abseitig. lieber schreibt man, dass die „gestaltung des zwiegesprächs der streicher durchsichtig“ war. die kunst des schreibens ist immer die kunst des weg.lassens von allem wichtigen. etwa, dass ich ausschau halte, wie die frauen hier so aussehen. sie sehen alle aus, als hätten sie wichtige jobs. sie tragen kostüme und kleider wie nicht von der stange. der reiche vorort. da, wo die häuschen in ihrem back.stein.kleid selbst von außen nicht so aussehen, als könne es in ihrem inneren so verwarzt sein wie in meiner puppen.kamp.wohnung, wo die nikotin.soße morgens von den fenstern tropft, wenn daran der nebel der heißen dusche kondensiert.

den ganzen tag bin ich nur wegen dieses jobs am abend aus dem schlaf.anzug gekommen. zurück, habe ich ihn sofort wieder angezogen. unter diesem talar DER MUFF VON TAUSEND JAHREN EINSAMKEIT. dass einsamkeit stinkt, ist die erkenntnis des tages, weniger, dass die streicher ihre saiten durchsichtig strichen und dass die frauen, die dem zuhören und hinterher meinen artikel lesen, alle mindestens das doppelte von dem verdienen, was ich nicht verdiene, was sich aber auf meinem konto gutschreibt.

die sängerin freilich, die da mit großer geste rummachte, die auch selber so groß und hager war wie die frau, in die ich mal verliebt war. die sang mit diesem erotischen stöhne.timbre in der mezzo.sopranen tiefe. das war schön. ich fand das richtig schön. aber das kann ich auch nur wieder andeutend schreiben. sonst gibt’s wieder leser.briefe, was mir denn einfalle, die mezzospranistin geil und super.sexy zu finden. schließlich gehe es hier um ernste musik.

ich schaue die sängerin an, die da raus geht wie die königin von saba und wiederkommt, weil der applaus nicht aufhört, wie zwei königinnen von saba.

händel. georg friedrich. angeblich soff der, wenn er komponierte, unmengen von rot.wein. ich trinke den neu entdeckten mix aus 2 teilen flying.horse und einem teil billigem whisky, um mich für den artikel, den ich eigentlich nicht wirklich schreiben will, denn das sind nicht meine zwecke, anzuspornen.

das wirkt. das wirkt insofern, als ich die tolle mezzospranistin nicht mehr aus dem kopf bekomme. die finde ich jetzt richtig toll. sie ist amerikanerin, glaube ich. sie singt mit so einer stimme, die so klingt, als käme sie aus dem kern.gehäuse des apfels, der die paradies.chose verunmöglicht hatte.

nachmittags hatte ich im bravo.tv die tolle enie bewundert. wie sie die moderation mit totalem sex.appeal vom „rüpel.rapper eminem“ zu den „süßen sugababes“ überleitete. was ein echtes kunst.stück ist, lässt man mal außen vor, dass eminem die „super.süße dido“ gesamplet hat. sozusagen als aeneas, der die afrikanische prinzessin dann doch nicht von hinten genommen hat, sondern von vorne mitten in die tragödie mit ihr rauschte. so mit verwechslung wie bei hamlet: bin schon tod, aber doch nicht. bist du - by the way - schon nass?

dann habe ich noch lange telefoniert. mit der ex, die so freundschaftlich mit mir verbunden ist, dass niemand glaubt, dass wir einander ex seien.

vormittags hatte ich nach bildern aus dem netz mehrfach das laminat in der puppen.kamp.zelle genässt und die nässe mit zewa wisch.und weg gemacht. dann hatte ich in der mikro.welle ein erasco heiß gemacht und die so eingebrockte suppe ausgelöffelt. im tv lief gerade linden.straße, wo die - ja auch - super.süße tanja so eine dread.lock.tussi anbaggert. total verliebt. tussi.deluxe. so heißt ein neues frauen.magazin.

dass ich immer noch total verliebt bin, hatte ich schon fast vergessen. irgendwo im bravo.tv, als da girlies sich die augen.brauen kajalen ließen, hatte ich nur gedacht: NOT FOR ME! dann hatte ich wieder nach osten geblickt, vom balkon aus, wo die, in die ich total verliebt bin, gerade weg.gezogen ist, was das slacker.viertel, die problem.zone städtischer kommunal.politik, nicht gerade attraktiver macht. obwohl ich weiß, dass gerade dort ehemalige genossen mächtig für die revolution rüsten. eine revolution, die mich unsinnigerweise nicht interessiert.

auf dem balkon, übrigens, gegen abend, war die luft lau gewesen. ein anflug von frühling. dennoch war ich sicher, dass dieses jahr kein sommer sein würde, auch wenn in der werbung zwischen den bravo.tv.sequenzen irgendwelche nackedeis sich zwischen palmen paarten und annahmen, es gäbe noch einen wirklichen sommer.

die klima.veränderung muss man jetzt wohl attestieren, 15 jahre nach tschernobyl. vor 15 jahren, kurz nach tschernobyl, hatte ich auf demos gegen die friedliche nutzung der kernkraft demonstriert. dann war ich darauf gekommen, dass es auch noch die atomare bedrohung durch tausende spreng.köpfe starke arsenale gebe. daraufhin hatte ich verspätet in einer gruppe von politisch bewegten kern.physikern davor gewarnt. zu unseren veranstaltungen waren immer nur leute gekommen, die wir schon kannten, zumindest vom sehen her. parka.träger, die „nu nukes“ auf ihren parka genäht hatten, anstelle des blöden deutschland.schildchens, das werkseitig an der schulter auf die parkas genäht worden war. wir waren uns einig, aber wir waren erfolglos.

letztlich zählt nur die liebe, hatte ich irgendwann dekretiert. in den polit.zirkeln roch das nach privatisierung. ich hatte gemailt, dass ich mit der polit.nummer ein motivations.problem hätte. es hatte niemand geantwortet. ich schrieb artikel für den feind. die feinde waren verstorben. sie boten verträge. auch wenn ich darauf nicht einging, trug man mir das nach. ich war der junge genosse in brechts lehrstück DIE MASSNAHME. ich hätte mich gerne in der kalk.grube darin gesehen. ich nahm an, dass in die kalk.grube frauen steigen würden, um halb.tote mit ihrem kuss wieder zum leben zu erwecken. die annahme ging fehl.

dass diese mezzospranistin mir einen singen würde, ebenso. dass meine annahmen fehl gingen, war dennoch die hoffnung. denn ich meinte, dass es nicht verkehrt sein könne, träume zu haben. ich träumte den tag und alkoholisiert in der nacht. ich war meistens bekifft, wenn ich das bett der geliebten, dass nur in meiner zelle stand, bestieg. einschlafend ging mir ihr name über die lippen. er hieß gitta oder anuschka. beides mit a am ende. sie hörte ihn nicht. ich war allein mit mir und mit ihr. wir schliefen nie miteinander, und also schliefen wir miteinander. ich sagte ihr im traum, wie sehr ich sie liebte. dann explodierte tschernobyl und das ozon.loch sengte uns. und das kapital ging an die börse. und wir machten in fleisch und großen verlusten.


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