archiv.06.2001
 

01.06.03.21:56:11
ögyr
der platz, an dem ich schrei(b)e

(der tage.bau will fotos von „unseren arbeits.plätzen“:) von arno schmidt gibt’s diese wunderbar schratige antwort auf die umfrage von irgendeinem magazin, wahrscheinlich war’s der spiegel (ich find’ das jetzt nicht so schnell in den bücher.haufen), namens „der platz, an dem ich schreibe“. arno schreibt da von den unbedingt gespitzten blei.stiften, von seinen zettel.kästen und all den anderen obsessionen der schreiber. hier also der platz, an dem ich schreibe.

stellt euch vor: 1. jung.gesellen.haushalt („jung.geselle“ finde ich als ausdruck irgendwie grooviger als das neu.modische „single“). 2. kein brauchbarer herd, an dem heimchen solche an selbigem auch nur entfernt werden könnten, dafür ’ne micro.wave, die fertig.gerichte binnen weniger minuten bei 800 watt fertig macht. 3. kühlschrank: kein obst (obst ist echt scheiße, weil es nach zwei tagen schimmelt), paar abgepackte chester.scheiben, sonst leer, sonst bier.dosen. 4. in allen zimmern laminat.fußboden, weil man von dem die wichs.spuren einfach abwischen kann. eine existenz aus zewa.wisch.und.weg. 5. motten im kleider.schrank. 6. nikotin.gilbe wände. 7. auf der gegenüber liegenden straßen.seite blick in fenster von aufgeräumten studentinnen.wohnungen, in denen manchmal parties stattfinden, die spätestens um 1 durch licht.ausmachen ihr ende anzeigen, etwa die zeit, wo ich gerade erst den rechner anschalte. 8. die braven studentinnen, im krassen gegensatz zu mir, dem schreiber, zier ihrer eltern, die gewiss aktien haben, trifft man beim bäcker um die ecke. sie sehen immer so aufgeräumt aus, bisschen nach karriere, obwohl sie nachweislich kunst.geschichte oder germanistik studieren (solchen unsinn habe ich auch mal studiert - und dann noch physik). jedenfalls sind sie hübsch und nett, weil sie es sich sehr ostentativ nicht anmerken lassen, dass sie bemerkt haben, dass ich zwei verschiedene socken trage und dass das hemd eher so aussieht, als hätte ich die jacke nur kurz über den schlaf.anzug gestreift (was zutrifft). 9. wohn.zimmer voller stapel, die seit hundert jahren ins grab des alt.papiers wollen, aber noch auf die letzte ölung warten (vielleicht kriegen diese untoten die ja pfingsten endlich, wenn sich mein heiliger geist über sie ausgießt). 10. dass da zwei rechner auf dem ausgeklappten teak.holz.tisch (sehr 60er, geerbt von einer verstorbenen groß.tante) stehen, ist insofern fake, als der mac den ollen 486er vor drei monaten abgelöst hat. aber ich hab’ einfach keine zeit gefunden, den pc zu entsorgen. also steht er da immer noch rum und hält multisync.bildschirm.blinde maul.affen feil. 11. dass man eins zum anderen stellt, ohne das veraltete in den müll zu tun, das ist schreiben. 12. die fast leere mac.percy.whisky.flasche (edeka: 11.95) habe ich eigentlich nur deswegen ins bild gestellt (und dabei bemerkte ich, wie sehr der platz, an dem ich schreibe, eine tägliche selbst.inszenierung ist), damit nicht der eindruck entsteht, dass ich nüchtern schreiben könnte. ist also sozusagen sigle und symbol für den roman, den ich einfach nicht fertig kriege, weil ich ihn nicht anfange.

btw noch an die nicht mehr blutende mone: die blut.metapher ist ein hartes ding. schreiben ist ja immer auch bluten, um nicht zu sagen: ausbluten. die puls.adern sagen mehr, wenn man sie eröffnet. das ist kein appell, sondern auch nur ’ne metapher (der platz, an dem ich blute). stimmen tut es trotzdem. ich habe frauen immer darum beneidet, dass sie einmal im monat wenigstens biologisch ausbluten können. bei mir staut sich das blut. irgendwann wird es gerinnen und ich werde am platz, an dem ich schreibe, mit herz.infarkt zusammen.brechen. dann werde ich schön sein! das pochende blut, das wie wild was von liebe erzählt. mone, go on! deiner lyrik scheint der stau jedenfalls nicht zu schaden, sie ist flüssig und warm nach ganz großer frau riechend wie immer.

(eben angefügt) btw.2: notiz off.topic morgens bei der philharmonischen kammer.konzert.matinee (auch ein platz, an dem ich schreibe):

ich bin so schön geworden, seit das leben mich verließ.

was im metrum seltsamerweise auf ein andantino in mauricio.kagels „aus dem nachlass“ passte. also schrieb ich später in der rezension was von seufzen und röcheln des streich.trios.

die ganze kunst, eigentlich nur das bedürfnis und die frage, schön zu werden. an der tanke, wo ich einen wunder.bar kaufe (peanut.butter plus süße schoko), um meinen plötzlich abgesackten blut.zucker zu pushen (maßnahmen gegen müdigkeit), schleicht ein schmoll.mündchen durch die regale. sucht etwas, was sie sich in die schönheit stopfen kann. die nackten fersen schmatzen kuss.geräusche an die sohlen der knallig.magenta.farbenen mules von gucci. am zeitungs.regal steht sie so wie diese bulimische.blonde.unschuld.bildchen in den mode.magazinen, die da gestapelt liegen. sie blättert im girlie.magazin susan. kauft es schließlich. und eine 25er.marlboro.light. und einen wunder.bar. dann schlappt sie raus und nuckelt an dem schoko.riegel. leckt daran wie an einem soft.eis. geht zum ebenfalls tiefer gelegten wagen. darin sitzt ein kampf.sportler mit cap, der gas gibt, sobald sie die tür zu hat, und mit lust.stöhnenden reifen vom tanken.hof fegt. alles klischee natürlich. aber irgendwie so schön ...

(in wanna be daylight in your eyes / i wanna be butt.plug in your ass / i wanna be love, only stronger)


01.06.13.17:36:44
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juni.mund 1-11

juni.mund: neu: 1-11


01.06.15.13:02:28
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juni.mund 12-14

juni.mund: neu: 12-14


01.06.18.02:06:54
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01.06.17

nachmittags in dem barock.konzert nickte ich dauernd ein. die augen fielen zu beim schnurren der 16tel. und standen weit beim passus.duriusculus (chromatisch ausgefüllte down.quart), symbol für schmerz. mir fiel plötzlich ein, dass in dem durch.sichtigen tönen der affekte natürlich die BAROCKE WELT.FORMEL verborgen liegt. dass alles in PRÄ.STABILIERTER HARMONIE seinen platz findet. hermeneutisches zeit.alter. jetzt ist nichts mehr an seinem platz, weil es die plätze nicht mehr gibt. nur noch dieses hermaphrodisierte floaten.

„pink finger.nail.polish“ (malaria)

dann saß ich in dem rsh.wohn.wagen im backstage der rsh.bühne und tippte unter zeit.druck den artikel über melanie.thornton. ich tippte gerade was in das kn.laptop, da sang sie aus dem zelt herüber „sweet dreams“. um den hals hatte ich die backstage.card am bande hängen. vor dem wohn.wagen lungerten die wichtigen und unwichtigen, denen die gleiche card erlaubte sich hier „frei zu bewegen“ (mit dieser karte können sie sich frei im backstage bewegen, hatte mir die rsh.pressefrau gesagt) in einem zelt mit bänken und tranken sinalco.cola und aßen belegte brötchen. es schien, als warteten sie auf irgendwas. ich mailte den artikel. in das handy sprach ich rein, dass ich den artikel nunmehr gemailt hätte. ja, danke. dann wartete ich auf das endgültige okay. im zelt sang melanie thornton immer noch an ihren hits herum. man hörte den JUBEL DER MASSEN.

ich hatte im zelt gestanden und diese wichtig.wichtig.card um den hals hängen. vier girlies stellten sich direkt vor mich. sie rauchten und tranken caipirinha. ich dachte so seltsames wie: dürfen 16.jährige girlies schon caipirinha trinken? dann fiel mir das wort nymphchen ein. das eine girlie entzifferte meine card. das fand sie „voll cool“. „sind sie presse?“ „ja, steht ja drauf.“ „und dann steht das morgen in den kn?“ „ja, wenn alles gut geht.“ „voll cool.“ dem anderen girlie war es offenbar peinlich, dass mich das eine girlie so ansprach. aber das eine girlie wehrte ab: „lass mich doch!“ dann fragte sie mich wieder: „können sie damit auch melanie sehen?“ ich: „wenn ich wollte, sicher. aber ich seh sie mir lieber auf der bühne an.“ „voll cool! ich heiße nämlich auch melanie. würden sie mich auch auf einer bühne ansehen?“ „warum nicht ...“ „echt? dafür würde ich mich mit jedem hochschlafen, sogar mit ihnen.“ da zog sie das andere girlie weg. sie verschwanden kichernd im JUBEL DER MASSEN. natürlich waren sie total hübsch.

„my body is a weapon waiting at your door“ (malaria)

ich war im dienst. ich schrieb. „na, was schreibt der herr redakteur?“ teasten ein pulk von frauen um die 40. dann waren auch sie wieder weg zum caipi.stand. an dem saugten leicht angetrunkene frauen lasziv an SCHWARZEN STROH.HALMEN.

„bevor wir betteln, gehn wir klaun“ (skills.en.masse)

um 10.nach.10 kam das okay von der redaktion: „kannst feier.abend machen.“ ich packte das equipment ein, sagte tschüs zu der presse.frau. sie sagte: „viel spaß noch.“ ich sagte danke. der spaß bestand darin, dass ich an einem stand ein schweine.steak mit viel zwiebeln und knobi.oder.remou.soße im triefenden brötchen aß, das ohne zweifel teil des problems, weniger der lösung war. es war so sehnig wie die barock.violine, bei der ich mir vorhin die vokabel sehnig.schrägstrich.obertonsatt ins notiz.buch geschrieben hatte. während ich in das fleisch biss, ging viel hübsches fleisch vorbei. frauen, die auf sauf.proll machten und dabei trotzdem nicht halb so blöd wie die entsprechenden boys wirkten. dass ich das so wahrnahm, war auch teil des problems.

es war volks.fest und die stadt war jetzt gegen einhalb.eilf (um diese zeit hatte sich werther den goldenen schuss gesetzt) voll von gröhlenden bürger.punks, die den one.night.stand im slackers.inn übten. paar jetzt nicht nur angetrunkene, sondern besoffene girls, die am straßen.rand mit einer riesigen sangria.pulle saßen, riefen mir nach: „hey, ficker, fick uns!“

ich war im dienst. „i wanna be daylight in your eyes, i wanna be love only stronger!“ (no.angels) um den hals hing mir das laptop.

zuhause tippte ich den barock.text vom nachmittag. durch die wand hörte man fast den ganzen artikel lang (so um die 40 minuten) die nachbarin schreien, dass sie wieder und wieder komme, vermengt mit den sounds von hblockx, die auf der delta.bühne gegenüber vom balkon radau machten. jetzt allerdings ist ruhe. ich stehe auf dem balkon und denke: „und nacht.tau fällt.“ ich denke oft so worte oder satz.brocken. bei girlies, die annehmen, dass man sich mit mir auf bühnen hoch.schlafen könne, fällt mir nymphchen ein. und das denkend sage ich in die wolken.verhangene nacht in einem anfall von plötzlicher väterlicher für.sorge: „schlaf schön, melanie.“ und ich streife mir dabei selbst zärtlich durchs haar.


01.06.19.00:06:19
ögyr
01.06.18

umzug mit dem rechner.equipment vom voll.gestellten so genannten wohn.zimmer ins nicht ganz so voll.gestellte so genannte schlaf.zimmer. wie eine maßnahme. überlegung: im wohn.zimmer kann man jetzt wieder so genannten besuch empfangen. projekt frauen. falls die interesse am schlaf.zimmer haben sollten, blickt ihnen dann allerdings die blinde scheibe des rechners entgegen. so wie ich bereits im wohn.zimmer hinter meinen blinden brillen.augen, in denen sich DER TEXT spiegelte, sonst nix.

der umzug des equipments dauert locker halbe stunde. die vielen kabel. wie adern, die man erst wieder an den herz.muskel der central.processing.unit anstöpseln muss. das equipment als immobilie, für die man eigentlich einen eigenen raum braucht. oder ein lap muss her, das man überall aufklappen kann.

das aufklappen des (schreibenden) mundes.

vorhin der erste kieler.woche.aktuell.text über natural.born.hippies am neuen schreib.platz. unter produktions.druck hacke ich den in 22 minuten herunter. die mail geht um 21:27 ab. dead.line war 21:30. was könnte man während des bonus.traxx von 3 minuten noch schreiben? ich sehe nochmal ins notiz.buch und finde off.topic.notizen vom 01.06.15.freitag. während des konzerts von ego hatte es heftig geregnet. unter den schirmen roch es nach schweiß und nassen haaren. ein kuschelndes liebes.paar hatte vor mir gestanden. sie hatten mehr geknutscht als zugehört. dann sahen sie hinaus in den regen und schienen ins bett zu wollen. sie machte den count.down. 4.3.2.1. sie rannten los. hand.in.hand und den pfützen ausweichend. das sah irgendwie rührend aus. ich sah ihnen nach, weil mir schien, dass dort gerade das andere, richtigere leben durch den regen lief. ich schrieb off.topic ins notiz.buch: „und weil die erde vom regen dampft, verschwinden sie in einem nebel.“

das aufklappen der augen.lider, ansehend ein geliebt.liebendes gesicht.

morgens hatte ich die zeitung aufgeklappt und ein bild gesehen, wie ein polizist in die menge schießt. ein bisschen sah das so aus wie das bild von dem stadt.kommandanten von saigon, wie er gerade einen viet.cong erschießt. göteborg. die friedlichen demonstranten seien die guten, stand in der zeitung. paar seiten weiter mein text über melanie.thornton. der minister des inneren friedens mit den verhältnissen otto.schily habe gesagt, die nicht.friedlichen demonstranten seien verbrecher. als ich noch politik machte, hätte ich jetzt geschrieben, wer in wirklichkeit verbrecher ist. ich hatte mich jedoch paar wochen vorher für eine andere form von politik entschieden. die hieß text. das schien mir plötzlich zweifelhaft, als ich auf dem bild die pistole des polizisten sah, der in die menge schoss. die kugeln sind keine kugel.kopf.schreib.maschine. war ich immer noch die sowjet.maschine, erbaut, um glück zu produzieren?

ich war eine maschine, das immerhin stand fest.

aber vielleicht doch nur das rädchen sand im getriebe, das perpetuum.mobile.artig um sich selbst kreist. wie meine blicke schwindelnd um die nackten nabel der frauen mit den sommer.topps.

das zk hatte beschlossen, dass soziale kontakte und beziehungen als arbeit zu betrachten sind. der vorsitzende, der ich war, war an seinem schreib.tisch hingegen eher isoliert. er schrieb EINVERSTANDEN dem liebes.paar im regen nach. dann schloss er die akte, fuhr nach wandlitz und trank bier aus goldenen warsteiner.dosen, bis er betrunken genug war, dass die angst vor dem nächsten tag keine rolle mehr spielte.

in einer mail war ihm die möglichkeit der lieferung neuen haschs angekündigt worden.

in einer anderen mail hatte ich dem letzten.mohikaner.genossen, der fragte, was er falsch gemacht habe, den adorno.satz vom es gibt kein richtiges leben im falschen geschrieben. jeden zweiten tag sagte ich mir diesen satz morgens, noch umschwebt von den cupidos des alkohol.dunsts, unter der dusche. der satz beruhigte mich.

wahrscheinlich war der satz konter.revolutionär. bild von demonstrantinnen, girlies in schlag.hosen, in göteborg. die münder standen weit. sie schrien was, von dem sie überzeugt waren. so schien es. sie machten richtiges leben gegen das falsche.

aber das ist mir verschlossen. es ist „not.for.me“.

ich bin eine sonett.maschine, erbaut, um ver.rückt zu produzieren.


01.06.20.21:36:54
Inge
Re: 01.06.18

Lange nix mehr hier gelesen. Jetzt wieder. Muß sagen: Gefällt mir mehr als das Tagebuchprojekt. Weil: Einerseits geläutert und vorsichtiger, andererseits gleichwohl offener und ehrlicher. Ich kann das beurteilen. Ich kenne die trübe Brille des Wohnzimmers gut genug. Gruß Inge


01.06.21.05:16:38
ögyr
Re.Re: 01.06.18

die trübe brille ... ich machte fotos im gewühl. ich war der sehnende. die vögel sangen schon, als ich nach.hause kam. es war der rote morgen. das morgen.rot kommt. ich aber schlafe.


01.06.27.01:26:50
ögyr
intim.fotos 1.0

der kultur.journalist fährt zug, trinkt die 2. dose jever und hat sich gerade eine lucky angezündet. außerdem hat er harn.drang, dem er jetzt aber nicht nachgibt. eben in der hansestadt.lübeck hatte er tipe.johnson, sänger der leningrad.cowboys, im kurz.interview gefragt (und hatte die frage ziemlich schlau gefunden), ob in dem konzert zu der eben gehörten probe namens „leningrad cowboys go classic“ nicht eher umgekehrt „classic goes leningrad cowboys“ gelte. tipe.johnson, dessen tolle, weil die abend.sonne schon tief stand, einen schatten auf das notiz.buch des kj warf, in das der kj hastig notizen rein machte, hatte geantwortet: „it depends on the song“. mehr sagte er nicht dazu und die tolle frage war damit verraucht. der kj fragte dann noch das übliche, wer die arrangements für das symphonie.orchester gemacht hatte, usw.

auf dem rasen vor der konzert.halle, in der die probe stattfand, zu der die presse geladen war, kopulierte da gerade ein enten.paar äußerst ungeschickt. der erpel rutschte immer wieder ab und trollte sich schließlich. das beobachtend fiel dem kj beim wort „trollte“ ein, dass sich das a auf „tolle“ reime und dass b die leningrad.cowboys sowas wie trolle seien. diesen zusammenhang notierte sich der kj, benutzte ihn aber später nicht in dem artikel.

während des weges zurück zum bahnhof vorbei an „rudi’s videoladen“, aus dessen geöffneter und mit so einem vorhang aus bunten plaste.streifen behangener tür das ostinato weiblicher orgasmen drang, fiel dem kj ein, dass ihm diese gogo.girls, die die leningrad.cowboys tänzerisch begleiteten, aufgefallen waren. er beschloss aber darüber nicht zu schreiben. er würde die gogo.girls erwähnen, nicht aber, dass sie unter den mini.röcken ganz tatsächlich nichts an hatten. das hatte er bemerkt, als er den sänger tipe.johnson vor den monitor.boxen knieend aus der so genannten frosch.perspektive fotografiert hatte, weil der aus dieser perspektive noch dynamischer aussah. frösche sind vermutlich fans von so genannten up.skirts von so genannten gogo.girls. maulwürfe auch. maulwürfe machen haufen. der erpel versuchte nochmal sein glück.

während der zug in einem kaff hielt, sah der kj, der aus dem fenster sah, das beleuchtete schild einer bahnhofs.nahen kneipe, aus der musik und bier.jubel kamen. „zum hirschen“. dem kj fiel ein, dass man eine eck.kneipe, in der zukünftige und verhinderte berufs.revolutionäre mit zukünftigen und verhinderten berufs.revolutionärinnen verkehren, „zum hecken.schützen“ nennen könnte. er schrieb das auf. ein betrunkenes oder bekifftes (oder beides), eine zigarette nach der anderen rauchendes girl.a.gogo, das ihm gegenüber saß und kurz nachdem sie sich gesetzt hatte gefragt hatte, ob sie ihre nackten füße (sie waren an den sohlen vom barfuß.gehen durch die hansestadt.lübeck ganz schwarz) auf den sitz neben ihm legen dürfe, was er bejaht hatte, fragte: „was schreibst du da eigentlich dauernd?“ der kj sagte: „zum hecken.schützen.“ das girl fragte nicht weiter nach, sondern stieg in ascheberg aus. mit den nackten füßen ging sie etwas schwankend, ihr ruck.sack pendelte, über das noch sonnen.warme pflaster des bahnsteigs. der kj sah in sein notiz.buch und machte den vermerk „o.t. - off.topic“ vor die notiz mit dem hecken.schützen. als der zug wieder anrollte und er noch sah, wie sich das girl.a.gogo aus dem automaten zigaretten für die zu überlebende nacht zog, blätterte er die volle seite im notiz.buch um und schrieb zu dem hecken.schützen.ding noch dazu: „über der tür zum dark.room gleich hinter den dart.scheiben stand in großen lettern: goldener schuss. das gogo.girl am tresen hatte rapunzel.langes, dauer.gewelltes haar. ich bestellte bier (später, betrunken, sagte ich, ich müsse noch schreiben).“


01.06.29.15:07:02
ögyr
intim.fotos 2.0

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