archiv.07.2001
 

01.07.02.00:50:28
ögyr

_01

„wer auf dem kopf geht, der hat den himmel als abgrund unter sich.“ (paul.celan)

ein krähen.schwarm bricht auf aus den zweigen von den fress- zu den schlaf.plätzen. das gefieder schwarz die nacht herbei.schreiend. circa ein.hundert vögel vögeln.

in den nestern die vom leib zerstrahlten eier. tot.geburten ausbrütend.

der wolken.schwarm mit sieben.meilen.stiefeletten himmelwärts, dort wo abgründe sind

zwischen den schenkeln der frauen. die sucht.gefahr mutter.brust. hängend an der nadel, die in ihr steckt, als speer da hinein geworfen. olympisch weit weither aus den himmeln. der blut.fleck im innern der menarche, das dunkle einfalls.tor für zukünftige speere, steif vor furcht und begehren. sie ist so eng.

noch rechtzeitig eine immelmann.rolle machen. der luft.kampf tobt über den dächern der kirchen. das glocken.geläut macht die flieger noch irrer. unter den masken verzerren sich die gesichter zu sieg. und zu heils.botschaft.

der rote baron als hahn.im.korb auf dem nächst.besten first. man hört sirenen wie morse.töne, die von gefahr künden.

ein mädchen hat aus der wunde auf den bahnsteig geblutet.

aus dem abstrich meiner tage kann man mich clonen. die fabrik des todes, die jetzt leben und humanismus heißt.

im brot.beruf trommler sitzt er jetzt am abzug eines maschinen.gewehrs. nach dem krieg mähte er rasen statt menschen. ein englischer garten, in dem, hinter einem seiner büsche, es das mädchen dem flieger französisch macht, weil ihr hangar derzeit geschlossen ist.

blutung.

ein krähen.schwarm bricht auf gen norden, wo die mitt.sommer.nacht noch dunkel wird. sie fraßen, jetzt schlafen sie. im gefieder stecken kreuze wie auf lotto.scheinen. im jack.pot warten 6.millionen.tote auf ihren gewinner.

die blutung (an der brust) ist nicht zu stillen.

ein gewitter naht. die blitze zeichnen zeichen in die abgründe der himmel. jemand liest das wort tod. die brücke spannt sich weit über den künstlichen kanal. sein wasser ist rot. von der brücke wehen fahnen.

wir hatten gesiegt. wir waren gestorben. wir lebten dadurch, hieß es. wir waren schon nass.

jemand schrieb gedichte in die nacht.


01.07.03.01:33:40
ögyr

_02

ein großer schwarzer vogel mit roten high.heels hockt auf den simsen. vor dem fenster ein toben der gewitter. nimmt auf der schulter platz, als das fenster sich öffnet. krächzend. redend von etwas, das wie ende heißt.

die zuflüsterungen der vielen. interessen regnen wie gieriger tau von ihren zungen. empörung.

das erröten.

die wenigen freunde noch im rund bergender hände. scheuchen mit tüchern nach dem vogel.

die miss.gestalt des ichs, das die kassiber ausbrütete. ins netz gestellt, um die gitter vor den eigenen augen endlich zu benennen.

die langmut der strafen. der toten.gräber.blick früherer freunde, die jetzt den feind ausmachten. die nest.beschmutzung ihrer fest geschlossenen reihen. kopfschüttelnd wehen ihre fahnen immer noch.

rot, aus überzeugung.

diese hier, die hier flattert wie der high.heel.vogel mit den raubtier.schwingen (chicken.wings an hermes’ sandale - alles ein wahrnehmungs.problem), rußt schwarz.

brand.geruch im herbst aus den niederungen der stroh.feuer. der anker.punkt schuld.

die frau, die sühne forderte. daraus folgend das meiden vertrauter türen. die verschluss.sache text als mal auf der angst.schwitzenden stirn des meiders. angst schweißt zusammen. er übte gewalt, heißt es wieder.

rostig am abhang sind die nägel im kreuz.holz. das zerrissene tuch am tempel. flügel.brand des ikarus, der bodenwärts stürzt. schon blind vom feuer sieht er den aufprall nicht mehr kommen.

kommen! leer werden!

an mir nur noch die verharrung und starre. gefallene engel umarmend.

und der blick aus den gedunsenen lippen, aus dem spiegel.paar die gerötete nase. bier.duft im zimmer. übel riechender ausfluss auf den schirmen. blut.nässend.

die frau verloren. krächzend aus dem telefon.hörer ihre enttäuschung. wie kannst du nur, stimme des neuen tenors vermutlich an ihrer seite, die rote schulter für von dieben gebrochene frauen.herzen öffnend.

unternehmen frauen.lob. sein scheitern zwischen rosen.arsch und duft.marken aus 26 jüngern, den buchsbaum.stäben.

der letzte kampf. das verlieren des letzten kampfes. erleichterung. doch nun folgen die „mühen der ebenen“. an den gebirgen, aus denen wir kamen, leckt ein tief.druck.gebiet. schlechtes wetter.

das steif werden in der nacht. die beschwörung dagegen. ungehört, weil unerhört. (explicit hyper.lyrix)

noch unter den lidern das letzte laub, leichen.behausung und laich.platz für vorstufen von insekten. die stufen hinab.gestolpert. das dings an dem vogel.schnabel. der letzte high.heel für diese unendliche nacht.


01.07.08.23:58:44
ögyr

_03

... wir küssten uns wie wild, das angeschossen in die wälder flieht. wir redeten im turm von babylon und baby.boom. die organe der volx.macht helfen auch aus der zeit gefallenen ...

während der bus an der halte.stelle lorentzen.damm hält, wird auf der spur direkt daneben eine möwe überfahren. sie sitzt auf der fahrbahn, lebt noch und sieht wie erstaunt auf ihren zerquetschten flügel, aus dem blut auf den asfalt rinnt und die berg.straße abwärts. weitere autos überrollen sie. die möwe stirbt aber nicht. ein tiefer gelegter golf mit pumpenden boxen überrollt den zweiten flügel. die möwe stirbt immer noch nicht. aber sie kann sich nicht mehr bewegen. der bus fährt weiter. oben am drei.ecks.platz hält er an der ampel, daneben der pumpende golf, aus dem zwei mädchen winken, die fast nichts anhaben. am steuer sitzt ein latino.typ mit nacktem, behaarten ober.körper. klischee.maschine. später auf dem rück.weg wieder an der stelle vorbei ist die möwe weg. nur ein blut.fleck auf dem asfalt.

im bus sitzen mädchen, die auch fast nichts anhaben. klischee.maschine. im bikini in die disco.

aus der nacht wird schon morgen. am horizont wird es hell. eine frau tritt auf den balkon, streift sich durch die haare und setzt sich, um im morgen.dämmer zu lesen. sie liest in einer zeitschrift und konsultiert zwischendurch ein dictionary. bildung am morgen. später, als die sonne über den horizont ist, legt die frau die zeitschrift und das dictionary beiseite und fasst sich zwischen die beine.

der rhythmus des tag.werdens.

dann geht sie rein und man hört das geräusch von duschen. klischee.maschine.

der mann, der die ganze nacht getrunken und gekifft hat, schläft vor der tastatur ein. er wacht wieder auf. er schreibt was und bearbeitet bilder. sowjet.maschine. der erste kitzel des tages dann diese frau, die sich bildet und dann anfässt. antastbarkeits.maschine.

blick vom balkon bei der ersten zigarette nach weiterem fantom.schlaf. paar häuser weiter liegen mädchen in schlaf.säcken im hinter.hof.garten und wachen jetzt auch auf. „willst du kaffee?“ „oh, ja!“ „dann koch’ ich mal einen.“ musik wird angemacht. daylight in your eyes.

36 stunden später, abend. morgens hatte es gewittert. sehr heftig. zwischen den blitzen das erwachen der lust durch die wand. die zelle des teilnehmenden mit.hörens. die frau mit der bildung telefoniert, als sich das gewitter dampfend legt, auf dem balkon.

der mann mit dem fern.glas ejakuliert auf die fenster.bank.

abend also dann nach weiterem regen. die luft immer noch schwül. an der abriss.stelle paar blocks weiter stehen die bagger wie schlafende groß.tiere. serengeti. zähne an den schaufeln, die in einem haufen kabel und rohren stecken. festgebissen. verstrickung. die klöppelnden alten weiber im eier.likör.rausch. aus einem fenster dringt schon wieder party. paar mädchen sitzen im fenster, hören laute musik und geben glimmendes weiter im rund, was dafür spricht, dass sie kiffen. zigaretten teilt man nicht. der traum von dem kiffenden mädchen. der mann zieht sich den vorrat für die nacht aus dem automaten. zwei lucky.packs. im schrank wartet der klumpen für’n hunni auf entzündung. der mann hat einen bauch, durchfall und schwitzt.

im rund des hinter.hofs das letzte lauschen. wie die füße schwarz werden, wenn man auf dem feuchten beton des balkons hin und her geht. man hört, wie eine bier.dose geöffnet wird. gewitter der tv.schirme. bläulich neigt sich jemand hinter gardinen jemandem anderen zu. kerzen werden angemacht. das flackern. musik wird angemacht. daylight in your eyes. man hört, wie die mädchen aus den schlaf.säcken kommen. erst die eine, kurz danach die andere.


01.07.10.15:23:14
ögyr
intim.fotos 3.0

gedicht.vom.kommen

der tag geht,
johnny walker kommt.
der tag kommt
oder der mann,
der durstige.

in die wände kommen
die nägel wie in das
gekreuzte holz.scheiden.
die puppe da.
du sitzest zu ihren füßen.

sie kommen in die hufe.
die armen.ställe erzittern
von ihrem tritt.
der bulle fraß derweil brav
gras aus der krippe.

jetzt kommt der rausch.
mit 5 g rasen wir in die kurve.
ab 9 g wird man augenblicklich
ohnmächtig.
es kommt herüber.

sie kommen gemeinsam.
sie treten an den altar,
küssen das futter und den wein
und sind weib und gesang -
gemeinsam.

der hirte kommt nicht wieder.
er stürzte ab vom gesäß,
kam zu fall,
stolperte über seinen stab
und ihre lippen.

aus den lippen kam ton.
schrei, der wie schmerz klingt,
wie klinge an der morgengeblüteten,
bereit zur bluts.geschwister.schaft
oder am galgen hängen.

die eine hechelt so,
röchelt so, wenn sie kommt,
die andere krankheit
kommt schleichend,
auf diesen schönen füßen.

jetzt kommt es zur röte.
da unten breitet sich der see
von blut, von sumpf,
der sich wärmt und
in wallung kommt.

und der bittere schnitt sich
sein fleisch daraus, aus der wunde,
die eine plastik.tüte deckt.
die hügel sahen so aus wie du:
rosen in der beet.furche, dornig.

du kamst gekrochen,
der gebundene
an händen und an füßen.
ich bin’s, ich sollte büßen.
meine finger krochen rein.

punkt, punkt, komma, strich,
fertig ist das mord.gesicht.
die zärtlichen back.pfeifen,
der fisch, der zwischen
den beinen zappelt.

und stinkend die back.pflaumen.
und es kommt ein sturm auf
an den rasierten ritzen
im kreuz.holz, in den backen.
vom äsop und essig.

ich ritze eine ader an meiner brust.
und nun komm du, trinke mein blut.
sagte sie und sägte am stamm.
der blut.sturz stieß ihm sauer auf.
er roch an den gefäßen.

ankomme montag,
trage rote.nelke im knopf.loch
und die süddeutsche unterm arm.
da wo dein haar ist,
der zuckende knopf im loch.

die perle darüber
kommt mir komisch vor.
wie sie sich bewegt,
eine schnecke oder katze.
ein freier krallt am baum.

wie frucht.
wie furcht vorm cum.shot.
wie der bote aussandte den strahl.
wie frucht, die ich fürchte nicht.
und ich kam, lag und nickte.


01.07.14.19:30:19
ögyr
intim.fotos 4.0

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01.07.14.19:59:43
Lotte und Kuddel
Re: intim.fotos 4.0

Der Meyer malt!!???! Beeindruckt.wir! Gruß aus Dresden in Erinnerung an alte WG-Zeiten, als Inge die rohen Eier schlürfte. Cathl ist plötzlich hier in DD aufgetaucht und wollte nun wissen, was Du so genau TReibst. Wir gehen heute noch ins Viertel: Schaubudensommer in der Scheune. Gruß und Kuss von zwei wirren Weibern.


01.07.19.23:26:15
ögyr
intim.fotos 5.0

der klinische blick zeigt einen übergewichtigen (ca. 15 kg) patienten mit fahler, leicht wässrig.schwammiger haut, letzteres vermutlich bedingt durch alkohol.missbrauch. patient wirkt insgesamt schlapp und antriebs.arm. der patient gibt an raucher zu sein (ca. 20-30 zigaretten pro tag, ärztliche schätzung aufgrund des intuitiven haut.befunds: ca. 50). er klagt über schmerzen im brust.korb.bereich, ausstrahlend in beide arme, die bei körperlicher belastung auftreten. auskultation des brust.raums und aurale kontrolle der herz.funktion ergeben keinen befund. der blut.druck ist erhöht. das ekg im ruhe.zustand zeigt keinerlei auffälligkeiten. belastungs.ekg scheint jedoch indiziert. bei der blut.abnahme ergibt sich eine ausgeprägte binde.gewebs.schwäche mündend in ein etwa hand.flächen.großes hämatom rund um die injektions.stelle. der patient klagt infolge dessen über starken muskel.schmerz im unter.arm. die blut.werte ergeben einen leicht erhöhten cholesterin.spiegel. auch andere blut.fette sind erhöht. die leber.werte bestätigen den verdacht des alkoholismus im alpha.stadium. ferner finden sich spuren von thc, die auf cannabis.genuss innerhalb der letzten zwei wochen schließen lassen. damit konfrontiert gibt der patient zu, gelegentlich cannabis.produkte zu konsumieren. insgesamt ergibt sich ein überlagertes krankheits.bild von schlechter allgemein.konstitution und psycho.somatischer gesamt.störung. die beim belastungs.ekg auftretenden schmerzen im brust.raum, wie vom patienten beschrieben, aufgrund derer das belastungs.ekg abgebrochen werden muss, lassen trotz nur leicht von der norm abweichender steigung in der systole, auf ein entzündliches oder prä.infarkt.geschehen schließen. den patienten wird dringend empfohlen sofort den nikotin- und alkohol.konsum zu begrenzen, besser noch völlig einzustellen. der patient gibt an, dass ihm das schwer fallen werde. er wisse nicht, ob er das schaffe. die äußerungen des patienten sowie sein gesamt.verhalten legen ein depressives geschehen nahe. der patient gibt an, er habe bereits eine psycho.therapie hinter sich. eine ungünstige anamnese ergibt sich ferner durch das vollständige fehlen sexueller aktivität, abgesehen von regelmäßiger masturbation, die jedoch, so ist aus den andeutungen des patienten zu entnehmen, zwanghafte züge trägt. der patient scheint frustrationen mittels drogen.genuss kompensieren zu wollen. er gibt jedoch an, im beruf durchaus erfolgreich zu sein. diagnose: verdacht auf ein frühes stadium des angina.pectoris. medikation: placebo.präparat, das dem patienten als kreislauf.stärkendes mittel erläutert wird. weitere beobachtung angeordnet. es ist allerdings nicht damit zu rechnen, dass der patient sein verhalten ändern wird. eher steht zu vermuten, dass er drogen und alkohol weiter heimlich konsumiert. zusammenfassend ergibt sich eine relativ ungünstige prognose.

die begrenzung „wenn die schachtel leer ist, ist endgültig schicht für heute“ erweist sich als irrtum. heute noch, sagt er sich. er geht zur tanke. dort nimmt er auch gleich noch bier mit. ein 6er.krombacher.halbe. ist gerade im angebot. ziehender schmerz im arm infolge eines riesigen blauen.flecks durch blut.abnahme. er kann den arm nicht strecken, aber auch nicht vollständig beugen. er nimmt zwei aspirin. nach etwa einer stunde lässt der schmerz nach. nochmal zur tanke, weil zwar das bier gekauft, aber die zigaretten vergessen. diesmal nimmt er auch noch zwei dosen flying.horse mit. auf dem rückweg begegnet er zwei mädchen mit freiem nabel und nackten füßen (sohlen schwarz unter den jeans.fransen). eine heftige erektion stellt sich ein. er rechnet nach. zuletzt hat er vorgestern.morgen gewichst. um jetzt zu wichsen fühlt er sich allerdings irgendwie zu krank. er pfeift sich ’ne tüte rein. kurz.zeitig geht es besser. die verkrampften muskeln entspannen sich. dann jedoch wieder dieser leichte ziehende herz.schmerz, ausstrahlend in die arme. nach etwa einer halben stunde verflüchtigt sich der. er fühlt sich gesünder, setzt sich hin, um im dunklen zu schreiben.

freunde, denen er mit einiger koketterie von der offenbar aufkeimenden herz.krankheit erzählt, geben dieselben rat.schläge wie der arzt. weniger rauchen, weniger saufen, sport. die frau ergänzt, dass er sowieso völlig aus dem lot erscheine. das fange bei dem gestöhne an, wenn man vorschläge zur freizeit.gestaltung mache, dass er auch nie urlaub mache, und höre bei der kleidung noch nicht auf, die schon rein äußerlich indiziere, dass er überhaupt nicht auf sich achte. er dürfe sich dann auch nicht wundern, dass sich frauen nicht für ihn interessierten.


01.07.19.23:27:22
ögyr
intim.fotos 5.1

innen jetzt. irgendwo gelernt, vermutlich in der psycho.therapie, diese geschichte von dem in sich lauschen, was da ist. natürlich ist da nichts. bis auf dieses diffuse schmerz.geschehen seit neuestem. innen sind gedanken. innen ist text. der schmerz erscheint dem denken als fantom irgendeiner tief.greifenden enttäuschung. mit dem leib, der jetzt offenbar irgendwie klein.bürger.revolte machen will, hat das alles nichts zu tun, was sich innen findet. die wahrnehmung von sich ist dual, körper versus denken. und beides steht in deutlichem widerspruch. kaum dialektisch, eher antagonistisch. das denken ist nach wie vor von allem unbeeinträchtigt und unbeeindruckt. wahrscheinlich ist genau das krank. das denken verlangt nach treib.stoff, nach zigs, dosen, wichs.pix und ’ner tüte. es gibt an, dass es sonst nicht denke. es stellt sich die frage, wer zuerst nachgibt: das denken oder der leib, in dem das irgendwie stattfindet, offenbar zumindest affektiert davon. dennoch: texten, bis der arzt kommt. dem arzt bleibt diese ziemlich kamikaze.hafte abwägung des denkens verborgen, da er bestellt wurde, die körper.funktionen zu begutachten. denken und text sind aber vermutlich keine körper.funktionen. sie manifestieren sich nicht auf dem ekg.

bilanz.1: es wäre unsinnig anzunehmen, dass bei befolgung der dringlichen ärztlichen anordnungen das denken und texten so weiter gehen könnte wie bisher. das denken.texten ist von seiner entstehungs.geschichte und auf seinem jetzigen evolutionären stand notwendig mit dem entstehen der coronar.erkrankung verbunden. es entstünde also bei befolgung der ärztlichen anordnungen anderer text. vermutlich aber gar kein text.

bilanz.2: man kann diese rechnung aufmachen: der text ist mein hirte. das schaf geht dabei drauf. also ein schlechter hirte, aber immerhin ein hirte. glücks.versprechen jenseits des krankheits.züchtungs.vorgangs text scheitern daran, dass es kein richtiges leben im falschen gibt. mit frauen.geschichten, die nicht virtuell sind, ist realistischer.weise nicht zu rechnen. weder in absehbarer zeit, noch weniger demzufolge auf längere frist. davon ist einfach als hinreichende rand.bedingung auszugehen. der text hat sich immer als besonders erwiesen, wenn er richtig krank war. es gibt keinen gesunden text. insofern könnte er jetzt einfach so weiter machen. indes braucht der text, das sagt er ihm immer wieder, noch zeit, um richtig gut zu werden. er befindet sich noch in entwicklung. so weiter machen würde aber die zeit zu stark abkürzen. er rechnet damit, dass er den nächsten sommer nicht mehr erlebt, dass der uterus leib abstirbt, bevor der text richtig geschlüpft ist. (ein ei sein für text.) diese schätzung scheint zumindest angesichts der abnormen leber.werte realistisch. nicht mal mehr ganz ein jahr ist aber für den text zu kurz. also muss er in sachen uterus handeln.

bilanz.3: vorläufig: die kunst der kleinigkeiten. keine radikalen änderungen. langer marsch durch die institution körper. vielleicht kann er dem körper vorgaukeln, dass er ihn nicht mehr hasse. disziplin also vor allem des denkens und des textes. den kranken leib auf lauf.schuhen durch park.landschaften schleppen. daraus ergibt sich womöglich text. so muss man das sehen. und das beschließt er jetzt also, das so zu sehen. und darauf noch ein bier (seinetwegen das letzte für heute) und noch ein joint.@venture.


01.07.20.13:47:58
ögyr
intim.fotos 6.0

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01.07.24.02:36:08
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_04

jetzt an den text, an den leib, an die haare, die haut, an die rampe. eine lok pfeift am bahn.hof. pfiff, ich lebe an einem bahnhof. kaum die paar hundert.meter, vom schall leicht überwunden. weit hinaus, weg von hier.

jetzt an den text, an den leib, an die haare, die haut, an die rampe. in der menge sah ich auch die frau wieder. fast hätte ich huhu gerufen. der zerschossene bahn.hof. das bahn.hofs.restaurant. hier hatte ich mal mit x. getanzt. jetzt war das parkett aufgehackt. hanseaten.stuben. neben dem kamin hing noch ein foto von x. ich steckte es ein.

jetzt an den text, an den leib, an die haare, die haut, an die rampe. fast hätte ich sie gerufen. die engel aus dem glas, die verrückten, sie sich ohre abschneiden und aus dem herzen ein schmerzen.

jetzt an den text, an den leib, an die haare, die haut, an die rampe. sie sind schon unten bei der frau, die ich höre, wenn ihr freund zu besuch ist. wieder ihre schreie. nacht der langen messer. ich hab’ das alles auf band und im buch. ich weiß das. ich hab’ die richtigen props für die richtigen dons. die giovannis. die höllen.reiter.

jetzt an den text, an den leib, an die haare, die haut, an die rampe. ein nebel dahinten, eine insel und ein haus. eine weg.gefährtin, die nicht meckert. die sich legt auf die schwelle des hauses. wie ein schoko.riegel an der tür. und ich schreite nicht hinüber. ich bleibe liegen und bin (bei ihr).

jetzt an den text, an den leib, an die haare, die haut, an die rampe. das graue haar, sarah. die botschaft, jakob. es ist eine mutter.milch in den lüften. das land der verheißung und der verbrechen.

jetzt an den text, an den leib, an die haare, die haut, an die rampe. die füße auf der liege, ein zettel daran, enthaltend name, geburts- und todes.ursache. gekrochen aus fruchtbarem schoß, wie die ängstlichen, vom schlag.wetter bedrohten berg.leute einfahrend in den schacht.

jetzt an den text, an den leib, an die haare, die haut, an die rampe. kriechend wieder an dem schoß. am ergrauten scham.haar die zunge teilend. die loks pfeifen, der abend singt. wie grillen.

jetzt an den text, an den leib, an die haare, die haut, an die rampe. komm noch einmal, segne das zuckende fleisch. schlage den nagel ins holz. verdünne das blut und erweitere die adern mit deinem speichel. wie äsop so sauer.

jetzt an den text, an den leib, an die haare, die haut, an die rampe. die flucht sägt sich und schneidet durch stachel.drähte. snip! durch die dornen, die krone der schöpfung an den lenden baumelnd. nimm mich, sagt die königin in ihrem bau verborgen. trink von dem nektar aus mir.

jetzt an den text, an den leib, an die haare, die haut, an die rampe. ein verzicht an den schaufeln. ein staub auf den schuh.kuppen. eine verlockung am steiß der pumps. wie so rot, wie schreiend sie nach dem maler rufen. und die frau wedelte damit, als wären das fahnen.

jetzt an den text, an den leib, an die haare, die haut, an die rampe. x. stand hinter der mauer. das gewehr im anschlag. schönste der revolutio.närrinnen. ihr rotes zora.haar, das der wind zur fahne machte. dieser wind, der hier immer geht.

ihre kugeln umpfiffen mich. als die lok schrie. achtung signal, schrie ich auch auf. die reise der kugel durchs ich. durch das gewirr aus zellen. erst in die haut, dann tief ins fleisch. sengend noch die sonne stand sie vor mir, in den händen das aas.

jetzt an den text, an den leib. ihre haare wie ein vorhang vor meinem gesicht. ihre haut das zelt, das meinen lampen.schirm deckte. die rampe hinauf zu ihr. im schnee an diesem abend glitt es aus. ich stand, ich sah, ich weinte. die tränen wie babylon, so verwirrend.

am rohr sind die hände. die lippen auch. ein ferkel wird geboren, logisch, unter schmerzen. die verheißung der texte. siehe, ich sagte dir und sprach. siehe, du wiederum sagtest. und ich schrieb, was du sagtest.

jetzt war der text wie leib, wie haare und haut so zärtlich, so schräg wie die rampe. die lok pfiff. tröstlicher schrei. das wimmern der märtyrer am schienen.strang. und wir, alte erfahrene hobos, sprangen auf den zug, der seine fahrt an der weiche verminderte. die lok gab signal. reisende hinaus aus den engen der brüste und geburts.stollen. über uns nur die sonne und ein sonett ließen wir unter uns. einen zettel, der vom dach wehte, un.wieder.bringlich.


01.07.26.18:22:39
ögyr
intim.fotos 7.0

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01.07.28.00:14:14
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der radiologe hat auf dem thorax.jpg eine erweiterte aorta gesehen. da die wirkung eine ursache haben muss, schließt er auf eine unvollständig schließende herz.klappe, was den blut.druck an der durch.fluss.stelle nach bernoulli usw. ... der allgemein.praktiker hingegen meint, wenn es die x.rays schon auf die platte schwärzen, dann müsste man die kaputte klappe auch hören. sein stethoskop wandert auf der behaarten brust des patienten hin und her, dann auf dem rücken. versonnener blick des horchenden ins leere. nix zu hören, ohne befund. aber natürlich müsse das abgeklärt werden. echo.kardiografie. doppler.effekt. fließ.geschwindigkeiten messen. und lungen.funktion morgens um 10 in der praxis. der patient bläst in die maschine rein und die arzt.helferin und die neue ärztin machen mit. wie sich die brüste der frauen bewegen, sieht der patient, als er seine lunge bläht und ent.bläht. unter den arzt.kitteln zeichnen sich brust.warzen ab. auf dem diagramm ist ein knick in der kurve zu sehen. vermutlich kollaps der alveolen beim ausatmen. asthmoid. der patient inhaliert ein salbutamol.präparat. danach lehr.buch.mäßige soll.werte beim lungen.test. na also. ursache und wirkung, diesmal in trauter eintracht. und dann ist da noch die sache mit dem blut.druck.unterschied in rechter und linker arm.vene. das spricht eher für die klappen.theorie. wieder muss das dringend abgeklärt werden. telefonat des arztes mit dem kardiologen. hier gebe es einen unklaren befund von belastungs.dysnoe, der dringend abgeklärt werden müsse. ja, es sei ein sehr dringender fall. nein, termin in zwei wochen sei viel zu spät. montag.14.uhr. danke.

genosse.herzchen sitzt auf der liege im lungen.test.raum und wartet. der arzt und die ärztin beraten. der unklare befund macht ihnen sorgen, regt aber auch den ehrgeiz an, das abzuklären. sie machen die tür zu. genosse.herzchen sitzt allein in dem raum. auf dieser liege. er ist verschwitzt. diese schweiß.ausbrüche. auch teil des unklaren befunds. die maschine surrt noch und wirkt dabei irgendwie vertrauen.erweckend. an dem leucht.kasten an der wand hängt thorax.jpg. man kann die rippen sehen, die befund.lose lunge als schwarzen doppel.lappen, in den die bronchien zarte graue linien ziehen, und, wenn man genau hinsieht, die aorta. da hatten der arzt und die ärztin drauf gezeigt und beraten. die erweiterung sei nur minimal. man teile den befund des radiologen nicht. aber natürlich müsse das abgeklärt werden.

wie soll das gehen mit dem nicht mehr rauchen? und gleichzeitig diät machen. 15.kilo.übergewicht. die blut.fett.werte doch leicht erhöht, anfangs hieß es: normal. jetzt: leicht erhöht. trinken sie regelmäßig alkohol? ja. sie sollten das wie das rauchen unbedingt sofort einstellen. und wie mache ich das? sie hören einfach damit auf. ahja. nehmen sie drogen? nein. genosse.herzchen lügt. die antwort kennt er ja. sie sollten damit aufhören.

mit allem soll man aufhören. man soll aufhören, monstrum zu sein. bis der unklare herz.befund abgeklärt ist, soll genosse.herzchen keinen sport machen. möglichst wenig belastung. verzichten sie bitte auch auf geschlechts.verkehr. immerhin das lässt sich umsetzen, da genosse.herzchen ohnehin keinen geschlechts.verkehr hat.

mitter.nachts auf dem balkon ist es immer noch unerhört warm. auf der wäsche.leine hängen noch das t.shirt und die turn.hose vom laufen. men’s vapor. irgendwo im hof macht eine frau karaoke, indem sie das titanic.lied von celine.d ziemlich schlecht singt. aber sie gibt sich mühe. unklarer befund, ob man aus dem nachbar.fenster geschlechts.verkehr.geräusche hört. nacht.falter fliegen durchs fenster ein. schwarze schatten an der wand, wenn sie um die lampe spiralen, um am halogen.birnchen sich die flügelchen zu versengen, dass sie zappelnd zu boden fallen. die gnade, sie da mit der gefalteten zeitung zu erschlagen. was von ihnen übrig bleibt ist nur ein staub.fleck. als bestünden die verzweifelten tiere nur aus staub, den irgendwas als form zusammen.hält. ein falter sitzt reglos und sehr groß auf dem fenster.brett. wenn man nah ran geht, sieht man ein feines zittern. der behaarte kopf sieht ziemlich monster.mäßig aus. dieser falter wird mit dem (gerade geleerten) übergestülpten whisky.glas gefangen und draußen an die luft gesetzt. paar minuten später fliegt er wieder ein. vielleicht auch ein anderer. macht man das halogen.licht aus, setzen sich die falter auf den bild.schirm. da versengen sie nicht. kriechendes über den buchstaben. dann heben sie wieder ab. man hört das flattern.


01.07.31.01:14:02
ögyr

genosse.herzchen 1.0

genosse.herzchen ist jetzt doch krank. die diagnosen verdichten sich zu koronale.herz.krankheit. jedenfalls steht das auf den beipack.zetteln der verordneten medikamente: 2 mal täglich dilsal 90 mg retard, calcium.antagonist. und zur gerinnungs.hemmung nehmen wir dann noch morgens nach dem frühstück (welches frühstück?) den thrombozyten.aggregations.hemmer ass 100 mg.

die ärzte wollen das alles genau abklären. ich liege auf der liege und der grau.melierte, stets ernst schauende cardiologe sonografiert den genossen.herzchen. auf dem schirm pumpt der bunt die blut.ströme. rot gleich schnell, blau gleich langsam. keine erhöhten strömungs.geschwindigkeiten an der klappe. die wäre schon mal in ordnung. aus der sound.karte höre ich das blut rauschen. es pfeift eigentlich eher zwischen den bass.drums der kontraktionen. bam.bam sjuschhhh.sijüp. bam.bam sjuschhhh.sijüp. ein geräusch wie aus einer fremden höllen.maschine. und nix anderes ist genosse.herzchen ja. nochmal belastungs.ekg. bei 180 watt und 70 umdrehungen zeigen die zappelnden schreiber, dass genosse.herzchen mühe hat. deutliche zeichen für eine koronale durchblutungs.störung. aber wieder auch nicht genügend deutlich. nur hinweise, meint der cardiologe. und deshalb will er das genauer abklären. wir machen einen herz.katheter. und wenn wir dabei was finden, dann blähen wir das gefäß mit so einem ballon auf. und wenn es schon zu eng ist, dann können wir da einen stent einsetzen, eine gefäß.brücke, eine art bypass in der ader. und zur not kriegen wir das operativ hin, weil ich ja noch jung sei. und außerdem sei ich ja sehr rechtzeitig gekommen. vom ersten infarkt sicher noch ein paar monate oder 5 jahre entfernt. da könne man dann halt noch sehr viel machen. die sowjet.maschinen, erbaut, um im genossen.herzchen das glück der ärzte zu produzieren, wenn sie alles getan haben, was der abklärung bedarf.

raus mit den medikamenten in der tasche. der brüllende sommer und ein leichtes fantom.stechen im genossen.herzchen. halb.nackte mädchen gehen vorbei. ohne koronal.problem. aber: ihr mädels, ihr seid mein koronal.problem. diese art impotenz, mich zuzuwenden, mir selbst nicht mal. nur immer vermittelt, über die gefäß.brücke text. STENT.TEXT. der große bläh.ballon der zeichen.systeme.

die angeborene schüchternheit des genossen.herzchens.

das viele nikotin, die 15 kilo über.gewicht, die alkohol.sintfluten. mit all dem bitte aufhören. „und nun machen sie sich mal keine sorgen, das kriegen wir wieder repariert.“ der arzt sagt wirklich: repariert.

aber natürlich muss man das symbolisch sehen. koll.k. schreibt über die lebens.text.weltliche wechsel.wirkung von me und di.gi.arium im www.forum-der-13.de wie folgt:

Und indem ich mich möglichst weit an Barthes oder Adorno, mich also an jenen vorbei manövriere, die die Taschenspielertricks der Realitätsgaukelei mittels Kunst und Bildern so unablässig verrieten, lasse ich noch mal eben den Namen Kloßen fallen, der bizarrerweise während seiner ausufernden Textproduktion des letzten Jahres erheblich an Gewicht zugenommen hat. Ich halte das für keinen Zufall.

(...)

Das digiarium des erwähnten Kloßen hatte massive Auswirkungen auf Textleib und Leben. Und zwar dergestalt, dass Text- und Lebenswelten einander hinterher hechelten, bis der Text eine solche Oberhand gewann, dass sein Textmonster ihm beim Finale dieses Jahres erst ein Herzwesen abspenstig machte und im Gegenzug das Herzwesen beim Textherz den Dolch ansetzte. Kloßen hättet ihr mal sehen sollen! Und dass er jetzt beim Radfahren Herzstiche kriegt, ist sicherlich nicht zuletzt eine Nachwirkung dieses Wettrennens.

kommt es darauf an, sein herz zu lieben? diesen fremden (und nunmehr eigen.sinnig wider.ständigen) muskel, der so seltsame pfeif.geräusche macht und auf dem thorax.jpg wie eben jener bleiche sack aussieht, in den man die toten vor dem verscharren hüllt? ich aber liebte nur die texte über den genossen.herzchen, nie ihn selbst.

der verspätete dolch, das doch noch verlorene wett.rennen. das über.gewicht an und durch text.


01.07.31.01:15:23
ögyr
genosse.herzchen 1.1

die frage der symbolik ist insofern virulenter als alle erhöhten blut.fett- und -druck.werte, als die ärzte.phalanx neben massivem maschinen.einsatz anrät, man solle gesünder leben. sprich, die ganzen lebens.flüchtlinge alsbald an der grenze zum herz- und ögyr.land erschießen, ohne gefangene zu machen. an der rampe also den alkohol in die gosse gießen, die tabak.röllchen im krematorium statt in der lunge verbrennen und vor allem dem fetten fleisch zugunsten ballast.stoff.reichen jung.gemüses zu entsagen. das ist alles sehr einsichtig und gewusst habe ich das vor jedem arzt.besuch. a.priorisch sozusagen. a.posteriori jedoch ist der strudel, in den ich da geriet und der jetzt bisschen gegen letzter ausfluss süd.friedhof - warnend zumindest - tendiert. die alkohol.fluten, die nebel.kerzen aus tabak.qualm und der unbändige wunsch, alles essbare ZU SICH zu NEHMEN (inklusive eating.pussy), sind ja nicht minder symbol als jetzt der herz.caspar.hauser, der kein wort, sondern nur dieses pfeifen von sich gibt. der stich ins herz kam sozusagen lange bevor genosse.herzchen sich durch stechenden schmerz bemerkbar machte.

wo aber wurde die wunde geschlagen? welche lebendige enttäuschung an dem, was man gemeinhin leben nennt, hat diese (im ärztlichen sinne) lebens.feindlichen flüchte in räusche initiiert? und wie kam die vorstellung zustande, dass das so genannte leben vor allem dazu gelebt werde, um text oder irgendwelche andere kunst (die hier ja auch künstlichkeit zu nennen wäre) zu produzieren? genosse.herzchen als der indikator für etwas, was ihn von weither verletzte, aus einem überbau, wirkungslos, weil nicht physikalisch, und daher durch zufuhr von substanzen materiell umzusetzen, die verletzung manifest zu machen, so dass die zeiger der ärztlichen abklärungs.maschinen entsprechend signifikant ausschlagen?

symbolisch auch, dass die herz.krankheit sich am muskel ÄUSSERLICH zeigt. in seinem inneren ist alles im lot, die ventile schließen nach norm. aber von außen ist er geschwächt, indem die VERSORGUNG nicht mehr richtig funktioniert. soll das also heißen, dass auch genossin.seelchen stets unter.versorgt war und sich deshalb unter das schützende dach des rausches flüchtete? (als ich bei der einzigen goa.party, die ich je mit.machte, schwer bekifft und dazu noch schwerst betrunken unter einem riesigen, floureszierenden papp.maché.mushroom saß und einem paar zusah, wie es sich, rausch.mäßig mir in nichts nachstehend, freimütig gegenseitig die geschlechts.teile durch die spärliche kleidung hindurch bis zum durch den rausch etwas verschleierten höhe.punkt massierte, fühlte ich mich wirklich geborgen. das war 1996, ein ähnlich brüllender sommer wie jetzt, wo ich aus dem labor des cardiologen in die gleißende helle trete und gewahr werde: meyer, du bist herz.krank.)

die genosse.herzchen schädigenden räusche als die gebär.muttern meines seins. gleichsam prä.natal, als die mutter noch die versorgerin und nicht wie später, von dem moment an, als ich aus ihr blutend und mit schielenden augen heraus kroch (ich hab’ es immer gewusst, dass meine entscheidung damals, nicht atmen zu wollen, welchem erst der sog einer sauer.stoff.maske abhalf, meine weiseste gewesen wäre), die über.versorgerin war. „der schlimmste lügner ist der mutter.mund“, sagt heiner müller. (der hat sich erfolgreich tot.gesoffen und tot.geraucht.) die mutter hat es mich nicht anders gelehrt: das über.bordende der versorgung ist die unter.versorgung. und also habe ich mich wie einst ihre großen brüste zugedeckt mit den daunen aus geistern des weines, des hanfes, des tabaks und der triefenden fleische, die aus dem kühl.schrank ebenso hängen wie aus den videos, in denen mädchen.mütter mich inständig (aber lügnerisch) bitten, in sie (zurück) zu kommen.


01.07.31.23:34:23
Ingo Dierck
Re: genosse.herzchen 1.1

Naja, sei dem, wie ihm wöll, ich sage nur: Mein Schwiegervater hatte seinen ersten Infarkt mit 38 Jahren. Mit 54 Jahren ist er dann gestorben. Eines nachts, er konnte zwar noch den Notarzt anrufen und ihm die Tür öffnen, aber dann fiel er ihm tot in den Arm. Aber die Einzelheiten kann Isabelle Dir intensiver nahebringen.


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