Do, 1.4.10 (Fr, 2.4.10, 8:07): Aprilasthma

Nicht ins Bett morgens, sondern schwer atmend. Etwas wie Asthma, das stundenlang anhält und den Schlaf raubt. Muss in den 90ern gewesen sein, dass ich es so heftig hatte. Frühmorgens zum Arzt, der dem Rasseln horcht. Ja, asthmoid. Prise Salbutamol, die die Bronchien sofort lockert und entspannt. Ah! Danach Cromoglicin einschleichen, weil die Chose vermutlich allergischer Natur ist. Atemerleichtert heim und an der Oberfläche tief träumend geschlafen. Ziggies abgesetzt.

Keine Entzugserscheinungen. Den ganzen Tag ohne Bedürfnis zu rauchen. Auf dem Balkon atmend. Tauben landen frech wie Geier auf dem Gitter. Man kann ganz nah ran gehen, bevor sie dann doch abfliegen. Kulturfolger.

Womöglich sind die Rättlein die Ursache der Allergie. Unwahrscheinlich, aber möglich. Ausprobierend nah ran ans Gitter. Keine Atemreaktion meinerseits. Umso zärtlicher kommen die Tiere auf die Hand, als wollten sie mich überzeugen, dass sie nicht die Ursache sind. Lou und Lo zitternd, wenn man sie in die Hand greift. Dann sich beruhigend und neugierig schnuppernd. Mehlwürmer angeboten, fressen sie mit vorsichtiger Gier aus der Hand.

Spätnachmittags wieder an die Arbeiten. Kurzer Rauchreflex, sogar angezündet das Zauberstäblein, aber schon darob angewidert und ausgedrückt. Gelegenheit nutzen, da jetzt Ekel zu entwickeln.

Phlegmatisch zusehen, wie der Abend kommt, der erste im April. Zitscherzwischendurch immer wieder schlummernd. Ermüdet von der solchermaßen ausgewiesenen Nebenwirkung des Cromoglicins. Nikotin scheint passé.

Abends in den Blauen Engel, um über die Eberhard Blazer Show zu berichten für KN. Frei atmend sitzen an der Bar und sich das anschauen. Der Bar-Boy, wissend, dass ich berichte, mixt mir gratis einen Martini à la Bond, weil die Show diesmal unter dem Motto “007” läuft. Ich will ihn aber gerührt, nicht geschüttelt. Wird gemacht.

Nach Strohhalmen nicht greifen, sondern daran nuckeln.

Danach, wieder im Allerg-Raum, Skypen mit Lilly. Wir chatten parallel zu den Arbeiten. Ich mag sie, wenn sie arbeitet. Das den Atem befreiende Ping, wenn eine Nachricht von ihr kommt. Ich lese ihr Stendhals “Liebestrank” als Einschlafvertragsklausel vor. Gute Nacht. Parallel zu meinem PR-Baukasten läuft auf Vox Hitchcocks “Fenster zum Hof”. Mein Lieblings-Hitchcock, weil der Hinterhof, in den James Stewart linst und teleskopt, Ähnlichkeiten zu dem einst in der Holtenauer 78 hat. Als ich da saß, asthmoid, erstmals Ziggies nicht nur paffend, sondern inhalierend und für das Physik-Diplom Quantenmechanik büffelte. Unschärferelation, harmonischer Oszillator.

Tunnel-Effekt!

Aus dem Super-8-Material von damals stumm zusammengeschnitten:

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