So, 11.7.10 (Mo, 12.7.10, 0:34): Übersommern (in den “Korridoren der Zeit”)

Verschlummere den Brüllsommer, erst um 16 Uhr auf, bei schlimmster Hitze. Geweckt von eigenen Schweißperlen, die über die Augenlider rinnen. Fliehe kurz in die Tiefgarage zum Abkühlen. Umhergehen. Dann die Wanne mit Kühlwasser gefüllt und hineingestiegen. Da dann fröstelnd. Kurz raus, unabgetrocknet in wenigen Minuten trocknend, wie Verdunstung der Seele. Umhergehen. Luftfächel. An Arbeit ist nicht zu denken, denn im Büro ist’s durch die wild ventilierenden Maschinchen noch wärmer. In der Duschecke, wo es noch am kühlsten ist, mit Laptop auf den Knien hingehockt und 15 Folgen von “The Time Tunnel” downgeloadet. Summer of the Sixties. Aus der Zeit in deren Korridore fallend. Zeitmaschine, momentverloren. Eingefroren in der Überhitzung. Gelähmt geradeauf. Eiswürfel-Eistee-Orgien. Das Glas an die Stirn, dann an die Lippen gesetzt. Den ganzen Tag in Kühlwasser zertränt. Abends dann endlich Temperaturabfall und durchs Fenster des Büros leichter Hauch. Seewind. Meerholzgeruch. Lilly vermisst, sehr stark heute. Das Foto von ihr von vor 10 Monaten, wie sie im geblümtem Kleid am Balkongitter lehnt, als Mantra. Lasziv und denkend. ((Too hot to fuck.))

“irgendwo in den endlosen Korridoren der Zeit”

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