sommernachtblind

mittags mit dem tagtempoverstörten genossen
über das SEIN nachgedacht.
spätnachmittags mit dem anderen
über die ZEIT.

da hat der heidegger wieder mal recht,
dass die nacht, die stoisch
und seiend den tag unterbricht.

(und der freundin
aus einer ehemaligkeit
verschossenen mut zugesprochen …)

nachts schreiben sich die artikel
über tage-und-nacht-bücher
ins zwischenzeitliche DURCH:

überlegungen zur seeligen
bis (s)ZENischen langeweile,
chronos und kairos

im gedächtnis, „als wär’s
ein stück von mir“
oder (jeweils) DIR.

das ver-einzell-te verzeichnis der blinden-
schriften, gebunkert und gepunktet
in halbwelt-pixeln,

als wären wir ohnehin
nur die nachthälfte
eines künftigen morgenPOGROMrots,

blinde, die unter den einäugigen
nicht die könige, sondern proleten sind,
archaische KAIrosse, zerrittene des chronos.

(für zimmerK und die anderen freundInnen)

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