flugschüler

„der HErr ist mein hirte, mir wird nichts mangeln. er weidet mich auf einer grünen aue … und ob ich schon wanderte im finst’ren tal …“ (Psalm Davids, 23)

ihr, die ihr flieget in die babylon’schen türme,
euch gilt mein noch bedenken wie gefall’nen
engeln durch geschosse und aus fenstern,
durch die ihr saht das unheil nahen,
in cockpits euch und uns dem tod zurasen,
damit die welt nurmehr kein teufel wär’.

der grünen aue finst’res tal in pennsylvania
war nicht nur unser, auch längst euer flügelnd’ grab.
„allah akbar!“ schrie es aus euch, als ihr hindrücktet
das steuer auf den abhang und verderben, weil diese
welt hat platz dem märtyren nicht mehr,
für simpleres des untergangs doch manches.

dabei wusstet ihr doch, wie das leid
nur weit’res zeugt, wenn es zu tilgen, unvernunften
ungeheueres gebiert, wie schon damals könig david
seinem volk den untergang empfahl als weg
zum himmel aus der hölle, deren beide ihr nun
habt entfacht in einigkeit der himmelsritter.

ihr lerntet – und ihr lehret uns – den flug ins fallen,
als wüsstet ihr wie wir, die hinterbleibenden,
nicht wo ein gott behausung fände noch
in dieser welt aus türmen, die so himmel wie
die hölle stürmen, in hoffart, macht und gier,
als wüssten wir nicht, was auch das erzeugte:

euch, ihr brüder, ikarusens schüler,
die sind kaum mehr als wir verrückte.
wird euer terror uns die mahnung sein,
uns selbst und euch nicht zu verhehren?
ihr flieger fielet grundlos in den grund,
der uns gemeinsam hofft auf grüner aue.

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