Do, 25.2.10 (Fr, 26.2.10, 2:18): bleistiftgedicht

bleistiftige zeichnungen von den bleichgesichtern der träume, überspannt das bettfedrige himmelsgrau. die kugelschreiber ticken wie uhrgläser rieseln, filzgeriebene flitzer über das nackte papier, auf dem die singenden linien sich parallelytisch verschleifen. die bänder der frauen auf den tonbändern der geräuscharchive, kobolzende foleys, wispernd über die buchrücken, darunter das zartzeitgewichtige linnen, weiche tücher, die buchstaben zu wärmen, den versen hauch zuzufächeln und durst in die ferngläser zu gießen. die silbernadel des horizonts auf die weißen barthaare gezeichnet. bleistift versus kajal. kajaks neben doppelhüllentankern und in ihrem schäumenden fahrwasser. ruhig liegt der nordatlantik unter seinem nachthemd aus frühjahrseis. gänsegackernd der see im fahlen nachtlicht der innenstadt. es gilt, die leeren räume mit sinnfracht zu besetzen, dem schlaf seine geschichten zurückzuerzählen, den dampfenden pferden retourkutschen anzubändeln und die schiffe ihren häfen zu entfremden. es gilt, aus all den roten fäden stahltrossen zu flechten, den leuchttürmen babylonische anstriche und die abschiedszüge zu verpassen. es gilt, das blei des bleibens zu gießen in globuli homöpathischer dosen. steuermannlose u-botte mit käschern zu fangen aus dem teich, in dem die karpfen fett ansetzen. und die schoner sollen im horizont versinken, erst ihre fischleibig geschmeidigen rümpfe, dann die masten wie bleistifte im köcher des tintenfasses. und so wieder die ringe tragen, geschichten durch die nadelöre der o. zu garnen und den beinen ihre gespreiztheit durch die worte zu geben.

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