Mo, 22.2.10 (Di, 23.2.10, 4:20): buch.stäblich

Eigentlich ja zartzärtlich gestimmt nach Schau von Lone Scherfigs “An Education”“ (und fortgesetzt hernach romantisiert auf den MacBook-Schirm gespannte “Sinn und Sinnlichkeit”) im heimelich popcorn-knusprigen, Langnese-eiskonfektionierten Studio-Kino nochmal als “Fingerübung” nachts dies erotisiert gedichtet (“Auftragsarbeit” 😉 von Lilly):

buch.stäblich

du willst das dicke ding,
“amazing willy”, “enormous prick”
schon, doch nicht, eh’ er ist
leisetreter zwischen deine po-geebnet’ zeilen.

dies händeblütenblätterpaar, wenn es
auf dir gewachsen keine wurzeln
schlägt, dieweil der hirtenstab
dir tief eindringt.

wenn meine fingersticks erschlagen diesen beat
aus buchenswerten deckeln,
auf denen fanden sie g’rad deinen topf,
sinkst du, in was du sängest

das leideliebelied à cappella de chopin,
den bauchmietzeltanz à la turca
“vorne mo- und hinten zart”,
wie dichter gernhardt uns gern gerngehabt hat.

ich versteif’ mich nicht
den küssen, lege kissen
dir unter dein haupt-
wort, um das verben werden werben,

die zu schön sind, dich
zu sehr,
zu ein-sam zu beflecken,
wenn wir uns’re lippen lecken

wort um wort verstärkt versteckt
geklaubt aus innigsten
der innenräume, jungfernschaft
noch einmal auf den schaft geschafft.

du willst die dicke lippe,
dass ich sie rüstiger riskiere
als boxer, der den woofer-klang
der seile singt, in die er geht.

blutend liegst du monatsschwanger
auf meinem finger, forschend,
wo ich bartels seinen most
aus deiner dünnen haut geholt.

du willst den dicken
dichter, wie er auf dich seine leichten
blätter legt und spricht dir reiner sein
gebet, das endet – “amen” – deinen armen.

und seinen jakobsstab, der
rhythmisch sticht in wegesränder,
fischt die pfänder, denn der
plumpsack geht noch immer um in uns.

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