Mo, 15.2.10 (Di, 16.2.10, 3:09): sesshaft, Schachtel

Die Idee für den Text von heute kam erst ganz spät, nach langem weißen Bildschirm. Sie kam wiederum vom Bildschirm, als Bild statt Wort. Namentlich aus “Kitchen Stories”, in den Lilly und ich noch spätnachts reinschauen.

Ein archetypisches Bild einer selbstgewählten Sesshaftigkeit: In dem Film ist Folke Beobachter in der Küche von Isaak. Jeden Morgen kommt er mit Aktentasche aus seinem Wohnwagen vor dem Haus und setzt sich auf den Hochstuhl in Isaaks Küche. Die Aktentasche hängt er an die Lehne. Alles, was er braucht ist darin, sie ist das Häuschen seiner Utensilien, Schachtel in der Verschachtelung. Der Stuhl als eine Art Camp oder Basislager … oder Steuerstand. Es geht darum, dort auszuharren.

Das Basislager für die Nacht: Folkes eiförmiger Wohnwagen vor dem Haus. Gemütliche Häuschen der Einsiedelei.

Erinnerung an die Kindheit, wo ich in Nischen und mit Pappkartons Höhlen baute. Dort ausharren mit angehockten Beinen. Stille üben. Nur leises Rascheln.

Oder geschlüpft in einen Schlafsack, mit Taschenlampe am Mann.

Alles Reisen ins Unbewusste, mutwillig und mit gewissem Forscherdrang. An unwirtlichem Ort Heimat schaffen. Senkblei in trocken gefallene Brunnen. Abgeschiedenheit. Unter die Decke gekrochen.

(Die Rättlein zeigen ähnliches Hausbauverhalten.)

Gefühl von Schachtelhalmen.

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