So, 3.1.10 (Mo, 4.1.10, 6:43): Zwischen

Aus den Fugen der Zeit und ihrer Läufe gefallen in jenen Zwischenraum, das Niemandsland, das eben noch “zwischen den Jahren” hieß, jetzt zwischen den Tagen. Oder zwischen den Nächten, denn das Tageslicht, fahl ohnehin nur aufflackernd zwischen den Dunkelstrecken, ist verschneit vom dämmrigen Schlummer. Eine Neon-Niemand-Periode, die schüchtern geteilt wird von den verlangsamt geflüsterten Schlägen der Rathausturmuhr.

Jedes Maß verlierend, Zollstöcke und Zeiteisen weggesperrt in den Giftschrank der Stundenpläne, entsteht jener Zwischenraum, in dem Poesie ihre bleichen Schösslinge austreibt, stängelnd nach Licht selber phosphoreszierend. Die Verben verwinden sich zu skizzengeisterhaften Partizipien. Ein Futur Zwei aus Ahnungsfadenwürmern und ähnlichen Gebilden aus dem Traumfabrikfließband wie in “Naked Lunch”. Aufgehangen an den Galgen von Infusionsgestellen, feingerippt wach gerührt und nicht geschüttelt. Das Nächtebuch, am frühen Morgen nachtzusammengeschweißt, gerät zum Zettelkasten der Kassiber, aus leeren Zellen ins Leere jenseits der Gitter gesandt, ins Diesseits geholt.

Niemand, keine Nacht für niemand …

Muskelkater der Geistes- und Waldränder, wattige Sch(m)erzzustände. Es tut nicht weh, niemand hat nachgebohrt. Zwischen den Zähnen die Pelze des Nachtatems. Traumzerschwindelt erwachen die Äther. Langsam wird es hell.

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