Sa, 2.1.10 (So, 3.1.10, 6:58): Jetlag / amerikanische Nacht

Schon wieder “amerikanische Nacht”, die Nacht zum Tag gemacht und umgekehrt. Aufstehen, wenn die Vögel schlafengehen. Dämmerfortsatz. Im iPhone videotisiert. Was lichttechnisch funzt, weil Schnee fiel den ganzen Tag und nun die Nacht zur “amerikanischen” macht – Restlichtverstärker. Deutlicher Bildbezug zum “spät.werk”.

(Aber mutwillig Stummfilm.)

Entsprechend seit Tagen ein fortgesetzter, nie ausgeschlafener Jetlag. Züchtung der Erschöpfung und durch sie Züchtigung. Lilly bemerkt die “leeren Stunden” zwischendrin. Wir “hocken aufeinander” in der Fickzelle mit Fernheizung. Und philosophieren, was die Zelle und die Texte zwischen den Zeilen kommod macht. Wühlen in der Kommode, Old-Fashionables in Schuhkartons. Die Unordnungen der Vergangenheit, herüberschielend ins Jetzt & Hier.

Erinnerungen sind angekündigte Verspätungen.

Der Jetlag von 10 Jahren zum di.gi.arium2000. Nicht einzuholen, aber zu überholen, wenn hier die alten Links verlinkt werden. Linkisches Erinnern, Netzwerken in der Autodafébiografie. 100102 meets 000102, seinerzeit der Startpunkt, zukunftszueilend, weil auf der Außenbahn der Datenautobahn im Oval rennend.

Aschenbahn. Erinnerung09: Wie wir Klavkis Asche ins Meer streuten an der Mole vor Bülk, vererbte Freunde. Facebooking morgens um 7, so wie jetzt. Nur im Frühling und also schon Westernsonne aufgegangen. Saat aufgegangen. Wie ich also in die Urne in die Asche die Hand tauchte, (be)grub und eine Handvoll nahm, sie ins Meer zu streuen. Selbst nach Waschung roch die Hand noch tagelang nach Lagerfeuer. Klavki, ein Duft. Worte dafür gefunden wie Staub, auf den Straßen aufgelesen. Loch im Schuh, ich gehe meilenweit für eine Camel-ohne durch die Pall Mall.

Der Jetlag der Erinnerung.

Zipfeltupfend auf dem Bette, dessen Buß-und-Bettdecke sich im roten Bezug von Schlafbewegungen gefedert immer derart verkruckelt, dass einfach Ausschlagen nicht genügt. Nein, man muss den Bezug öffnen (semiotisch sic!), die Bettdecke bei den Hörnern packen und neu “einspleißen”.

Verrichtungen.

Nacktfüßig zehengängerisch umhalst sie mich, die Kamera am Hals, imaginär, surreal, und wir reiten ins Morgen-Schneeweißchen-und-Rosenrot durch die “amerikanische Nacht”.

Dieser Beitrag wurde unter d.day - keine nacht für niemand veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.