mit erster tinte des morgenthaus geschrie(be)n

(auch an günter grass)

empört sich einer – und das soll’n wir doch,
wir dichter, schreibend schweigend minderheit –,
eröffnet gähnend wie sein vers das loch
nun sich, zu schreien, was gewöhnlich schreit.

der dichter schreibt indes „mit letzter tinte“,
das ist sein auftrag, den nur er erteilt
sich selbst, und uns nur davon singt und blinkte
sein turm, der seinem elfenbein enteilt.

wer schreibt, der bleibt, doch nicht, wer solchem schreit
verzweiflung gegen zweifelndes verengen
und so nicht sagt, was nicht gesagt, bescheid

verkündet jenen tätern, die dem täter
dichtung nun den schreibtisch aberkennen,
an dem sie bleibt geschriebener verräter.

Dieser Beitrag wurde unter journaille, lyrik veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.