totenlied an eine ratte

warst nah und warm noch eben,
jetzt bist du fern
und steif dein leib,
mein wesen.

du siehst so schlafend
an mich, träumend
von dem tod vorm leben,
vom dazwischen, das wir sind.

ein rättlein nur und hausgenossin
warst du, doch freund und pfand
auf dieses dürre leben,
wenn du fraßt, was ich dir hingegeben.

du bissest mich, wenn ich
den finger streckte, dich
zärtlich zu berühren,
so war dein eigensinn.

ich gehe mit dir einst
dahin, wo du jetzt bist,
du leibchen totenstarr,
ich so lebendig weinend dir.

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