kleiner künstler

„so close the infinatism and the infinate“ (scott carey in „the incredible shrinking man“ von jack arnold)

kleiner küster an kleiner küste:
das mondscheingebet unterm firmament
an die erschütternde erkenntnis,
schütter zu sein, schüttgut
des schicksals, das es nicht gibt, nur
den kosmos namens existenz.

nachts noch kurz zur küste geschlichen,
zum fleisch in den rötlichen fenstern,
hinter deren einem der angsthase hockt,
zitterndes wesen, herzschlag zweihundert.
das organ des denkens und das der
zeugung, beides verschrumpelt.

groß, so übergroß, wölbt sich mindestens
einer der himmel darüber. sein maul, gähnend,
mich aufzufressen in mein nichts
gelangweilter fülle, zu gemeinden unter die
überschaubarkeit gereckter kirchtürme,
demütig und daher voll des mutes,

dass auch die kleine küste an ein weltmeer
grenzt und auch der kleine küster an die
„gantz heilige schrifft“ reicht, kundig sie
zu lesen, zu deuten den eigensinn im verschwinden,
schwindelig von so viel kleinkunst,
irr noch kurz an deren gewaltiger stirn.

was, so wagt es zu fragen, wäre ich?
darunter versunken zumindest die frage,
welches mich erhör- und erhöhte aus dem,
was so klein meine message-größe wäre:
vergleichbarkeit in der verheißung, gottes
ebenbild mir zu bespiegeln in mir.

so untergehen im nichts der vernichtung,
um auf- sich zu ergehen ins dasein, das
verfluchte und gleichwohl erkannte und
somit angenommene und -gekommene.
ein spalt, eine verwerfung, die nicht
bodenlos bleibt, indem ich sie benenne.

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