schlummer-filet_16

nach tagen und manchen nächten. als textlich dieser text ruhte (und reifte vielleicht, ohne dass man ihn, allenfalls die eichenhölzernen bedingungen seines whiskey-fasses verändert hätte), räumte er die träume beiseite für neue. seit tagen, wenn nicht wochen, sagt er, wären die schlummer flacher und die träume tiefenpsychologischer. etwa, als er träumte, er würde dem moped, das anfangs erwähnt wie geträumt wurde, die zündkerzen stehlen, damit sie da bliebe, nicht weg könnte. und dass er es auf herbstliche nebelfeuchte schiebe, dass die zündkerzen nicht zünden und auch nicht kerzen. wie die kohle im nur fern vorhandenen ofen sich nicht anfachen ließe, geradezu inert bliebe ob jedes streichholzes, während doch im na(c)hbarzimmer nebenan sich, durch die wand hörbar, zeugungsversuch ereignete. er lauschte dem, war sich aber doch gewiss der eigenen zeugnisunfähigkeit wie der unbrennbarkeit der kohle, die auf etage geschüttet ward. er wusch sich die füße. als wollte, so sprach der herbst mit seinem ganz normalen blätterfall, heute nichts mehr sich ereignen als nebel und trübe der „zwölfzolltiefen“ atmosphäre, des wetters und der sinne. man müsse nicht aufbrechen heute in ihn, verriet der tag wie in einem kassiber. er, der tag, sei eh nur einer von vielen, ebenso die ihm folgenden nächte. indes zur mitterna(c)ht müsse man noch aufmerksam sein, wie lang man noch beabsichtige, der nacht in den morgen zu folgen. ob man sich nicht besser hinläge und dann liegen bliebe. man habe ja schon „einiges intus“, „manchen im tee“, alk und auch des grasens blüten, ob es da nicht einfach „angesagt“ wäre, liegen zu bleiben, obwohl ja noch und gerade dadurch text in einem keime, weniger schuldige schafe von jenem hirten gehütet werden müssten. man solle gleichwohl nicht mäh rufen, allenfalls den acker endlich mal mähen. überhaupt, schnitte! die seien ja vonnöten. nachmittags, darob doch unverhofft bei der friseuse, die ihre dickschiffigen brüste unverwandt und also anverwandt über seinen – er sagte (ihr nicht verständlich): „kairos“ – hinterschopf legte. lang sei sein haar, sagt sie, wie vorwurf, dass er ihr ihren regelmäßigen lohn vorenthielte, indem er heimlich und viel zu spät käme, aber dabei nicht zu ihr. die matrone süßelt und schnippelt. nach dreizehn minuten triumphiert sie, seinen pony reitend, so sei es wohl gut, und sekundiert dem nackenspiegel … allein, er hat die brille noch nicht wieder auf. gut, ja, gut so, sagt er vor und eilig. und sie schaut wie dienstboten, die wissen, dass sie der eigentliche herr sind. ob sie noch … ja, unterbricht sie ihn, gerne ab 19 uhr. aber vorher müsse er sich gedulden. im restaurant schlemmt sie dann, verzehrt gewaltig, aber lässt nicht. was ihn nicht kümmert, weil er genau das schon inklusive märchensteuer genauso ausgerechnet hat. sie geht, ihm steht’s. nachher nachts verschafft er sich inseminierende erleichterung. von seinem boden schreit es, das nicht gezeugte kind, das er selbst meint zu sein. feucht also, die hose eingenässt, geht er ins bett zum träumen für kapitel 17, „wo man noch träume“ habe.

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