wie auch wir vergeben nicht uns schuldigen

„… ihr, die ihr auftauchen werdet aus der flut …“ (bertolt brecht)
„… welche straße die würmer durch sein fleisch gehen würden …“ (heiner müller)

mag sein, dass wir in uns’rer anerkenntnis
der größten aller schuld uns auch von ihr
nur nachher frei zu sprechen suchen, wenn nichts
gefunden dafür, als das leid ins hier

zu holen, wo die nachhut schlägt ans kreuz
sich, angeklagt, es euch auch aufgerichtet.
mag sein, dass solchem nachgeholten deut’
hängt an ein los nicht kommen, euch geschichtet

auf leichenhalden eurer väter. söhne
und töchter sind wir dennoch völkermords.
dass man sich uns verbrechern nicht versöhne,

ist klag’, die setzt das lied der täter fort:
auf dass wir opfer werden des verhöhnens
der eig’nen tat so gegenan ins wort.

(heutiger reflex auf dies und jenes)

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