anastomose

auf 3sat zeigen sie unter dem rubrum „skalpell bitte …“ eine komplette drei-bypass-operation (der klassiker bei progredierender KHK). schaue mit offenem mund (und herzen) zu, was vor bald zwei jahren mit mir geschah. das WUNDER WUNDE.

aufwachend damals aus der narkose, konnte ich nicht lächeln, da noch der tubus im hals steckte. erinnere mich als erstes nach der nicht-erinnerung an einen würgreflex, dann an die hand der anonymen schwester, die meine fest hielt, die schon wieder zupackte, als der tubus gezogen wurde. danach ungemein wach, obwohl noch betäubt, sehend das grauende spätjunisommermorgenlicht. überlebensschwergewissheit, darin trunken noch und schon wieder lüstern. manchmal träume ich noch davon, von der offenen brust, der eröffnung und stilllegung des herzens, der ich in lyrik vor derselben immer schon nacheiferte. dankbar. demütig. die anastomose meiner brustwandARTerie und der „radialis“ aus meinem linken arm. der ist erst jetzt nicht mehr partiell taub. ein kleines bisschen tod im linken arbeiterfaust-reck-arm, der gerade dieser tage sich ins lebendige verflüchtigt. draußen noch lange kein erster tag des frühlings. nur das wissen darum – um sein (wieder und wieder) kommen, auch wenn ich nicht mehr sein werde. beruhigend, „the lonely heart, that can’t be tamed“.

(am 4.4., 4. todestag klavkis)

Dieser Beitrag wurde unter ByeByePass, projekt erinnerung veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.