razor.crème

(„dass er meines angesichtes hilfe und mein gott ist“, bach, cantata 21)

dein leinen, weiß und grün
und schwarz und deine hügel, rot!
MEin GOtt ist mir die hülfe
in meiner angesicht’gen not.

ich schau’ hernieder
und rasierer
geht mich an und auf.
ich stehe auf, denn

was ich fühle, kitzler,
macht mich aufbegierig.
ich werf’ das alte lasterhaar herab,
dass mir ein neues wachse.

ein wenig blut dabei von
scharfer sch[n]eide,
leck’ ich es auf und bin
so sehr wie nie bei dir.

dein kleid, wie es mich kleidet,
und mund, wie er nur einmal
züngelnd mich geküsst.
und SIEHe, HErr, ich stehe

auf von meinem lager,
streif’ all die alten laken
ab von mir, doch schlafe,
um von dir zu träumen.

ich liege nackt und
stehe auf, ich bin so
plötzlich wieder MEnsch
und herz und mund und tat

und leben, dass mir es fließt
aus meinen tränenwehen
wie flut zum meer, und siehst
mich hin dir sterben, streben.

(goscha für j.)

backlink „razor.head“

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1 Antwort zu razor.crème

  1. Pingback: der lógos und die logos [eine und die andere poetologie] | schwungkunst.blog

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