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du gehst in roter seide
und auf der blüten zauberfüßen
an meiner heiß erglühten seite,
wo meine küsse dich begrüßen

wie in der feuernacht zuvor
die dichterzunge in dich floss,
noch tiefer in dein rosenohr.
manch vers sich dort ergoss

in blühend’ knospenstrom
und wortgeranke in dich reckt,
bis weit du wirst und singst ihm schon,
was du verströmst – er’s aus dir leckt.

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ich reise durch die weiten,
wo fern wird nah und nahes fern
auf pfaden, die mich hin geleiten
durch flüsterlaut in deinen kern.

ich raste an der lichtung,
wo sommerwasser rot wie schnee
erscheint in aller dichtung,
und glücksgrün all der klee,

den ich gesät in deine furchen
mit pflug im flug der silben,
die in dir fester zurrten
den zwirn des wörterwilden.

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als wär’s ein roter faden,
und wüssten wir nicht mehr,
wer ihn gefädelt, wer beim wagen
ihn flinker schob in’s nadelöhr.

und wer von beiden war die nadel,
die uns einander angenäht?
war’s ich im stolzen dichteradel,
warst du’s, die ihn genährt?

ich streichle über deine nähte
und fühle, wo ein stoff sich schmiegte
dem and’ren an, mein atem wehte
und war doch deiner, der mich wiegte.

rote_seide_3

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du gehst so rot und seidig
für mich und deiner hin.
momente sind’s, die zeitigt
der ewigkeiten sinn.

und sonnenlichtern gleißt,
wo wellenflaum sich gießt
an uns’ren strand, der heißt
erinnerung, die nun zerfließt

ins itzt, den roten augenblick,
den wir so wild zerküssten
mit lippen und in mod’schem chic,
als ob’s die rosen wüssten.

(an die ?muse)

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