schwarzweise

schwarz ist in sommern die nacht nie, weil weißer an deinem gestade.
lag ich dir dort noch im schwarz, sah ich doch blinken dein licht.
gegengesätzlich ist’s nimmermehr, wenn ich die nächte zum tage
mache und spiele mein schach, schwarzweißem damengedicht.

yin und sein yang dann, wo sind solche verse umbeinende paare.
einig die himmel, so weiß, betten zur schwärzlichen ruh’
feuchte der erde, von spritzendem tropfen so tosend bewahret,
dass ich mich, weiser, gelegt, schwarz wie ich war, in dein du.

dort konnt’ ich finden das milde der schatten inmitten des gleißens
brennender sonne und schmerz. herz darauf reimen ich darf
wieder, verboten war’s einst, als geschwärzter ich war von dem weißen,
das mir die nacht ins gedicht schrieb und ins düst’re mich warf.

spiegel ist schwarz nur vom weiß, und kein licht könnte ohne den schatten
sein, der es taucht tief hinein, sendet aus weißem den strahl,
hell zwar, doch sanfter belichtend als nächtens die rauschenden matten
schwärzten das weiße papier. kalt war der tintende stahl,

den ich durch texte gebohrt und die tränen zu schnee hatt’ gefroren.
jetzt liegt der schlummernde teich weicher, weil du darin schläfst,
träumst auch mit mir von den weißeren wellen, die schäumend geboren
grauer getrübtes ins weiß, liebliche, die du mir lebst.

(für j)

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