hellgrün geglückt

schau’, wie es sich reckt,
das helle blättchengrün:
selbst in grauen mauerfugen,
in die wir zweifelnd lugen,
bleibt stets, was will erblüh’n,
auch wenn’s sich noch versteckt.

so ist das leben – lauernd,
sich stets auf’s neue zu entfalten.
denn nicht umsonst ist grüner klee
symbol fürs glück, das auch im weh
wird nimmermehr erkalten,
und macht uns blinde schauend.

horch’, wie grünend es gedeiht,
wo’s dunkel war, bringt’s licht
und liedchen, das als wind wird rauschen
über junges gras. wirst du ihm lauschen,
wie’s sich durch deine wurzeln flicht
und macht sich dir bereit?

ich leg’ dich sanft ins gras
und werde deine schafe hüten,
die dort so friedlich weiden.
denn wie im frühling treiben
hellgrüne weiden aus die blüten,
war ich’s, der deiner nie vergaß.

spür’ hin, wie zart das moos,
auf das ich habe dich gebettet,
den rücken dir gestreichelt.
in grün hab ich’s dir aufgezeichnet
und mich in dich gerettet
und lass’ dich nicht mehr los.

denn leise sprudelt solcher quell
ein schlaflied, dich zu wecken.
komm’ mit mir in den grünen hain,
ich lad’ dich in’s ergrünen ein,
wo wir den süßen nektar lecken,
zu blühen blättergrün und hell.

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2 Antworten zu hellgrün geglückt

  1. Iris sagt:

    (Jetzt probiere ich’s nochmal mit dem Kommentieren:)

    Wie schön das ist. Dieses Gedicht im besonderen wie auch die ganze Reihe wie das ganze Blog – eine Weide, eine Quelle. Ich freu mich, dass ich’s entdeckt habe.

    LG, Iris

  2. Ingo Dierck sagt:

    Die Liebste und ich bedanken uns herzlich für die Widmung.

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