lila | julia

die blauen flecken,
die – nach mir – dein griff
umarmend hinterließ,
verfärben, seit ich mich verliebt
und ankerte mein schiff
an julias lila hecken,

sich nun zum violett
der liebesveilchen.
auf uns’rem hell begrünten acker
wuchs blaue blum’ schon wacker,
und rosenrot ward’s streicheln
im seid’gen bettballett.

lila

und auch die abendsonne,
wenn sie in fenster schleicht,
verwandelt’s weiß der zaudernd lilien
in späte pracht vergess’ner immobilien.
was schien schon matt und bleich,
dein lila färbt’s mit wonne,

lässt welkes wieder blühen,
treibt farbe in die reifen trauben
an ihren ausgedörrten stöcken.
und wider meinen stachel löcken
die küsse, dir von lippen abzurauben,
die ehedems, die endlich sich verfrühen.

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