„lieber zu weit gehen als nicht weit genug!“
1
wo wir waren, war niemand
und wir niemande des planeten
auf seinem trabanten.
das unbegreifliche dessen,
was wir sehen durch ferne
röhren der nächte.
wie ich als 5-jähriger geweckt
wurde, als sie auch in meinem namen
den schritt taten.
zu früh am morgen
ein schon des noch,
das ich seither bin.
und hinaus will
zu den sternen, es sei denn
ich fände ihre ruhe auf erden:
100 meter weit zum „little
west crater“, der eigentlich,
vom mond aus gesehen, östlich lag.
2
der kleine vogel, zitternd,
nachdem er an mein hermetisch
geschlossenes fenster geprallt
war, saß schüchtern um sich
schauend, feststellend, die
flügel seien nicht zerbrochen.
später, als ich nach ihm
sah, hatte er längst sich
wieder erhoben, frühlings-
wärtser als ich hinter den
scheiben, lauernd schon
wieder auf irdene winter.
3
nachts aber, bereits morgenlicht
im maien, öffnete ich grundlos
das fenster, nur um zu atmen.
einfliegende mücke, noch jung,
zertrat ich schnellen schritts
wie in dem, den sie damals schritten.
in meine krater fällt kein kalklicht.
die steilen schatten hatt’ ich
selbst gesät als schroffe sonnenschirme.
übersommern war die sechstel
schwerkraft, das überwintern
im juli stets fiel mir leichter.
4
das anfluten der substanzen
an unser schwerflüchtiges blut,
an die zerzausten wände der herzen
und der worte, so rot wie
keine morgenfront auf dem mond,
der nur schlagschatten und
grelles licht kennt
(mangels atmosphäre) – so schritten
wir in (und durch) die nacht.
5
das meer der ruhe, wie es
sich breitet, leckend
an seinen brüchigen küsten.
die schiffe im staub, rostige
von tränen der ritter der enthaltsamkeit,
ihrer großen, heroischen gesten.
