maiglöckchen 1914

und wie ich war ein kelch an maiens blüten,
noch finsterer als weiß die orchideen,
weil mich ergeben an das weiß verglühen,
das wusst’ vom trunk’nen sanktus des verwehens.

denn sieh, ihr sitzet auf den kargen pritschen
und schlaft in dürreren der schmutz’gen decken.
wünschtet ihr, was alle wünschen, witzen,
den inhalt aufzublühen ums verrecken?

seufzerallee

dass glocken sängen, schlügen überdauern
und was nicht war, doch endlich einmal wäre:
ein so gesang und dichtend wort des schauerns,

als wäre nichts, denn gegenwärt’ge schwere
und leichtigkeit des maien glöckchens blühen,
das wir so fern und doch so nah erspüren.

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