lied unter vollem mond aus vollem mund

man wird mir nicht nachsagen, dass ich leise
singe – oder gerade das: denn wenn ich schweige,
sinke ich an deinen vollen mund:
„the eagle has landed“ auf uns’rem mond.

auf dessen rückseite, sprichworträtselte
ich, wächst schilf, durch das ich segelte,
nicht ruderte, doch schwamm im sumpf.
mein wortschwert rostiger und stumpf

reim’ ich auf meine rechnung, stumme
gleichung: du und ich, das ist die summe –
wohl eher quotient, weil impotent
die nacht durch jeden folgetag verpennt.

man wird mir nachsagen, dass ich liebe,
mach’ zärtlichkeit aus jeder hymne hiebe
und singe also wie die barden einst
unterm mond, was uns dort fern vereint.

(für julija)

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