Mo, 26.7.10 (Di, 27.7.10, 4:39): Kleintierblogger

Entfremdung durch Arbeit mal wieder mustergültig heute: Weiter an dem supereiligen Layoutprojekt, das längst fertig war, aber jetzt, weil die Eile auf einmal Weile hat, seitens des Auftraggebers noch allerlei Änderungen bedarf. Das wiederum eilig. Also, gerade so eben montäglich aufgewacht, rasch da ran, dauert dann aber doch bis in den späten Nachmittag, ix Telefonate, hier noch was und da noch jenes.

Den KN-Text über Nigel Kennedy dann irgendwo noch zwischen geschoben. Hätte Kunst werden sollen, kam dann aber nur als noch eine Arbeit rüber.

Schlechtes Gewissen gegenüber Lilly: Da ist sie hier, und ich vernerdtrödele den Tag mit Arbeit. Starkes Gefühl von Selbstentfremdung. Dass mich das auch ihr entfremdet, kann sie mir ausreden. Streicht mir übers Haar, küsst. Alles gut.

Zumal sie während meiner Kunst und Liebe verhindernden Arbeitseinbeutung Ideen für erstere entwickelt. Eine kassibrische Versteckspielaktion, um in einem Blog zu kommentieren, den sie verfolgt, der hier aber nicht gelinkt werden kann, weil das ja dann die Aufdeckung der Camouflage wäre. Tja, wir „web natives“ wissen eben, wie man entlarvende Trackbacks vermeidet.

Es geht um das „aussterbende Medium Zeitung“ und andere Kleintierzüchtervereine, den trotz Betagtheit noch recht aktiven Rammler „Jochen“, ins Internet sich ergießenden Kaffee aus umgestürzten Plastebechern und Forellen am Haken. Das basteln wir zu einem Podcast zusammen. Keine große Kunstattitüde und gerade dadurch wird es Aktionskunst, sehr netzisch zudem der „Flame“, wie Lilly ihn sich ausdachte.

Wer jetzt meint, hier schauspielerspräche ich, irrt gewaltig oder weiß nicht, wo Herr Senckbusch sich den Kleintierpelz verbrennt.

Derart dichterlabernd weicht wenigstens die Entfremdung durch Arbeit der Ententfremdung durch Kunst – oder dergleichen, Ähnliches, An- und Ausgestoßenes. Als das Ding gepostet ist, freuen wir uns ein Loch in unsere Lebkuchenherzen, wir Kleintierblogger im nummerschiebetürbenachbarten Streichelzoo.

Dieser Beitrag wurde unter d.day - keine nacht für niemand veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.