rosebud

(nach peter weiss: „die ästhetik des widerstands“)

rosner aber, jude, seine vernichtung
schon sterbend, wissend um die oktobrisch’ revolte,
die ihn nicht schützen würde, keine lichtung
erböte, selbst vor dem lauf der roten revolver,

sang dennoch das lied der partei, hoffend auf rettung.
allein, die partei erwies sich als geschwächte,
schloss bünde mit jenen, von denen erhoffte sie deckung
für ihre genossen, bedroht doch von derer wächte.

denn wenn man steht unter einem wie anderem galgen,
bleibt uns kein rat, denn dialektische lehren,
die weiße kalkgrub’ der anderen seite der schwalben,

die jagen in jedem himmel ihre insekten,
tief fliegend, wenn der zeiten gewitter bekehren
uns, dies erkennend, nicht uns nur, doch mehr zu verstecken.


Dieser Beitrag wurde unter reiz[ende]worte veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

1 Antwort zu rosebud

  1. Pingback: 18-12-95, 20:15 | schwungkunst.blog

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.