selbstbildnis

ach, kaum noch etwas davon bin ich mir,
einst aufgeweckt und wach und allem lächelnd,
jetzt trüb zumeist und lieber schlafend hier,
wo meine verse nur sind tropfen, brechend

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in mir mich selbst, produkt des sünd’gen baus,
bloß schatten, die ich selbst mir zeichnete,
ein glück der worte noch in all dem graus’,
bevor ich mich ins grab verleichnete.

jedoch, ich sehe meine aug’, von brillen
noch nicht verstellt, das unscharf welten sehen,
und das wird noch hernach mein sehnen stillen.

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ich seh’ mich an durch all der zeiten wirren:
ein kind, das spielte ahnend mit verwehen
und bleibt’s im alter – ein so flügelnd’ schwirren.


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2 Antworten zu selbstbildnis

  1. Iris sagt:

    Manchmal habe ich das Bedürfnis, einfach einen „gefällt mir”-Button unter ihren Texten anzuklicken. Aber den gibt’s ja nicht, und sowieso mag ich die auch nicht. Aber einfach „schön!” oder „gefällt mir” als Kommentar zu schreiben, erscheint mir zu simpel, mehr Worte dagegen auch irgendwie fehl am Platz, unangemessen. Deshalb genieße ich (in der Regel) schweigend. Und immer mal wieder – wie jetzt – überkommt mich das Bedürfnis, wenigstens einen Gruß da zu lassen und Sie wissen zu lassen, dass mich das Gelesene sehr anspricht, so auch das heutige Gedicht. (viel zu viele Worte …..)

  2. oegyr sagt:

    Ich bin auch kein Freund von Gefällt-Mirs, dennoch streicheln sie natürlich die Dichterseele derart, als da zumindest der ein oder die andere sichtbar mitliest. Da ich das meiste parallel auf Facebook poste, können Sie, so Sie es wünschen, dort den Daumen auf hoch stellen. Hier mein Facebook-Link.

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