28-8-95, 2:46

die freunde waren gekommen, man lümmelte schlau im wg (wintergarten). der gestank von intelligenz wehte. e. setzte sich dazu und schien, wie ein schwamm alles einzusaugen. später, beim abwasch, sagte sie, daß sie die intellektualität beunruhige. sk versuchte, diese bedenken zu zerstreuen. über das becken gebeugt sagte er, daß sie dazu gehöre. sie sagte dazu nicht einen hauch. dann kam ein kurzgeschorenes wesen mit sk’s bürgerlichem vornamen, das zwar sk sympathetisch war, aber auch mit eifersucht überzogen, wie eine kandierte frucht, von der e. nicht naschen sollte, wenn es nach sk gegangen wäre. „not for you“ murmelte er, und er meinte sich. nachher, als e. aus dem kino wiederkam, erzählte sie ihm den film. sie sprachen abstrakt von liebe, von der im film. sk hüllte sich in die ponchodecke. sie konnte stellen aus brechts „an die nachgeborenen“ auswendig. das habe sie sich mal ins zimmer gehängt. sk wäre errötet, so liebte er sie jetzt. sie sagten einander gute nacht.

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