3-9-95, 4:46

zwischen den flaschen sprach sk mit ihr. sie verstand, daß sie ihn nicht verstand und er das nicht verstand, daß es welche gebe, die ihn nicht verstehen. sie hatte mit dem anderen im wg gekost, das wollte er nicht vergessen, vergaß es aber. sk konnte ihr nicht böse sein, er war nicht einmal enttäuscht. er nahm es hin wie eine geduld, eine verlängerung des wartens. so wie sie mit ihm sprach, konnte das nicht ernst gemeint gewesen sein. ((dennoch mußte sich sk darauf einrichten, daß sein namensvetter hier verstärkt würde auftauchen, um einen hof im wg zu machen, mit all der verschissenen günstlingswirtschaft – das pack konnte ihm egal sein.)). sk fror wie ein schneekönig. all das würde ihn nicht vernichten, gleichwohl extrem zurückwerfen. die selbstbezogenheit war das problem, die ewige beziehung auf sich selbst. e. wandte ein, daß man sich über all das nicht so viele gadanken machen müsse. genau das war natürlich wichtig und richtig. sk redete ziemlichen klartext. sie aber schien all das bereits längst gewußt zu haben, so redete sie davon. sie wußte mehr von ihm, als er gedacht hatte. sie wußte auch offenbar um all sein leiden, wissend, daß sie nicht die richtige sei, dagegen vorzugehen.

so geht es nicht, sk, versuchte er sich einzureden. freilich war er von großer zentripetaler wirkung auf all die, die gekommen waren. darin gefiel er sich eitel nicht schlecht. doch das alleinsein blieb, das wissen, texte zu schreiben, die niemand mehr außer ihm verstand. die entfernung der kommunikation, die sich, fand sie mit ihr statt, in so eine nicht mehr erhoffte unkompliziertheit verwandelte, daß er … naja, daß er. du wirst nicht leben, nie, sk, wie du es dir vorgestellt. du wirst diese vorstellung nur in texten aufbewahrt haben. sie hat dich mit schriftstellern verglichen. glaube ihr das, aber glaube es nicht dem rest der welt.

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