Sa, 29.5.10 (Di, 1.6.10, 00:51): Die Natur der Kultur

Wollte eigentlich schon vormittags, aber nicht aus den Federn gekommen. Also erst nachmittags zum Symposion “RestNaturen” in die Kunsthalle.

Dort vor mich hingebrütet, irgendwie noch denkbenebelt von gestern.

Dann aber wieder dieses eingefangen Werden, wenn da vorne jemand steht und laut denkt. Dieses plötzliche Aufwachen aus dem Zuhördämmer (der auch im Dämmer seltsam alert ist, sozusagen antennisch aufgehorcht, selbst wenn erst nur Rauschen ist). Holla, was war das? Das ist ja interessant. Eigentlich wache ich nur davon auf, dass der eben da vorne geäußerte Gedanke sich in mir schon weiterdenkt, sich vermischt mit Erinnertem, schon mal anders irgendwo Gelesenem, Metaphern, Gedichtzeilenabraum aus Brachen, die im Hirn eh darauf warteten, so neu bepflanzt (und in der Folge beackert) zu werden.

Kultur vs. Natur, wobei das eben kein Gegensatz ist, sondern sich somit auch in meinem Denka[n/b]wesenheitsmodus verschränkt, also …

vs.

Wobei in beiden aus diesem Denkstrom heraus ge-iPhonten Pixies eben immer beides ist, nur in unterschiedlicher Mischung, Präsenz, Vorderhintergründigkeit usw.

Voll davon und etwas, das sich schon wieder verskassibert, romantisch anverwandelt, nachhause. Lilly gefont, die – oh, Überraschung (*freu*) – sich schon im Zug hierher befindet.

Dann ist sie da. Und, da wir uns lange nur virtuell gesehen hatten, auf angenehme, wiederentdeckungsspannende Art ein bisschen fremd(elnd). Dann aber wieder diese Nebenundineinanderliegenvertrautheit beim Filme Gucken, ihr Bratkartoffeln mit Zucker Braten, Würstchen heiß Machen.

Ist Lilly für mich Natur oder Kultur, was bin ich für sie? Oder eben beide beides? Aber dann in welchem vice-versa-Mix?

Im Nachtkaffee, den ich uns erhitze, wirbeln Schwarz und Milchweiß im Moment des Eingießens umeinander, bevor sie einander brünetten.

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