18-12-95, 20:15

du strauchelst nicht die wunden voll so wundervoll. du gießest mir die (meine) wunden voll so wundervoll. schmerzensmanns papiertigerbalm. du strauchelst. wundervoll die wunden voll. eingegebenen falz senkrecht nach außen gespreizt. lügenstümmel, logenbommel &thc.

sonett! ((„lest und lebt sonett!“))

du versorgest mich mit buchen, auch
dem baal, mich trunk’nen stets und lüst‘ren nach
dem nächsten trunk aus zeilen, der den bauch
nicht voll genug davon bekam. und brach

auch mir der stift davon. ich will‘s dir danken,
bin dein‘ lobes voll und auch vom strauch
der träume angefüllt, des‘ linder rauch
mich leer gemacht. und so das geld hat schranken.

doch geht‘s dir zu bei meiner wiederkehr
aus arbeitsweh’n. du sollst es nicht vermissen.
denn bin ich baal, berückt und gliederschwer,

so gilt von vierzehnachtzig hier die zahl.
du ahnst, ich schreibe hier, wir beide wissen,
daß, wem der baal so nahe schläft, ist baal.

(baal an es, 15-12-95 2:55)

der text war monströs geworden, eine anhäufung wie laub der lilien, zusammengehalten nur von pflastern, blutigen binden um den kopf und die heftig quellenden gebeine (eingeweide; die im amen heftig quälende gemeinde).

vierzeiler (verzeiher)

man gönnt sich ja sonst nichts,
das enthelein sonnt sich
in herrenschrein gespult
und schnurrt wie katzenhaar am abhang.

etwa der abhang des schrankes, auf dem die katze vorsichtig balancierte, nach unten schaute und ängstlich war.

was baal alles kann: er baalt die faust. er baalt im bade. er baalt die bagage. er baalt baalistisch. baal baalt die buhle.

ein montagsvierzeiler (beschwörend als spruch für „himmel & hölle“)

enemene briefpapier
schwedentrunk aus eimerhenkeln,
mädchen steh’n an ihrem grab spalier,
sausesüß will sich mit weiß besprenkeln.

soundsoviele eichkätzchen waren im letzten frühling nicht aufgegangen, sondern knospend verblieben. auch lastete der himmel tief darüber, wie eine andauernde gewitterstimmung. schreiarbeiter, vor den von der seltenen krankheit betroffenen bäumen miteinander schreiend aufgestellt, konnten nichts ausrichten. wie es blieb, blieb es. wie es beleibt, ißt es sich nicht, sagte einer. die anderen schrien noch lauter, so daß es keiner hörte. unter einer der gelblichen laternen am weg lag ein betrunkener mit rausgeholtem glied. den schrien sie an in der hoffnung, die lampe möge eichkätzchen treiben und ihn weich einkokonieren.

im baal koitiert der schauspieler koité (das spricht man „koatee“). in „koitieren“ steckt „tieren“. mit den tieren koitieren nur die tiere. wir koatierten im chorgestühl, was sich die schreiarbeiter sofort sehr laut notierten. suseliebesuse raschelte derweil schon im stroh. strohfeuer auf dem strohhut und im stroh(korb-)stuhl. man stelle sich das vor: ewige flamme auf einem strohhut, die sich langsam glimmend zur krempe vorfrißt und das haar ansengt, was man sofort riecht. und die kopfhaut wird ganz wundersam wund davon.

am sonntag vorher hatte sk entsprechend die sache moderiert, jedoch die frage nach dem ernsthaften monster nicht gestellt, ebensowenig nach den standardtänzern rösner & degowski, die sk zu goethepreisträgern vorzuschlagen beabsichtigte, damit aber nicht zu wort kam. wir kamen jetzt endlich zu potte und wurden dann sehr still, die zigarette danach rauchend. die schreiarbeiter wirkten auf uns jetzt eher störend. die füße rollten sich wie fettkugeln in einem wasserfall oder glyzerin in ein teeglas geworfen, bevor es sich auflöst. versuch’s mal mit gemütlichkeit, sagte es. das licht war ausgegangen, die kerze niedergebrannt, und auf dem fußboden lagen verstreut abgebrannte, am brand rundgebogene streichhölzer. die treppe brannte lichterloh, der himmel stand kalt darüber. er war stark abgesenkt und an den dämmrungsrändern angesengt wie das haar unter dem fackelnden strohhut. kampferfahren beugte sich einer der schreiarbeiter über sie und schrie in ihre schon gerötete und geschwollene trompete, daß es aus ihrem mund laut widerhallte. er hatte sie also gewissermaßen „durchschrien“, oder auch „durchschritten“ (wie ein gehölz am bahndamm, auf dessen gleis man dann tritt, vögel zwitschern). am mundstück klebte speichel und hatte das messing (der lippen …) korodiert (proletarier aller ränder! koitiert koordiniert!).

sund am abend: leise rieselt das blattwerk, am seerand weiter hinten stehen kolbenartige gewächse. gewitter naht, entlädt sich aber nicht, sondern verzieht sich wieder, nachdem die sonne untergegangen ist, so daß man sie erst morgen wieder sehen wird. man kriecht in ein zelt, liegt da und zählt die stangen, erst die ganzen stangen, es sind vier plus zwei quer, dann deren glieder: die vier bestehen aus je zwei, die zwei aus je drei, macht 14. mal zwei ergibt das 28 und ist genau ein zyklus von blut zu blut. man spricht mann zu mann über soetwas und wundert sich darüber, während es nun doch recht schnell dunkel wird. hinter anderen zeltbahnen, was man noch durch die eigene sieht, werden petroleumlampen angezündet, was wie ein ritual ist. 28 mal zwei ist wiederum 56, was der wochenzahl des jahres (angenommen die kürzeren zeitmaße bleiben gleich definiert, während ein jahr weiterhin einem sonnenzyklus entsprechen soll) in ca. 20.000 jahren oder so entspricht. in 20.000 jahren würden also die zyklen aus blut genau in den der sonne passen. was jetzt voll esoterisch ist. es hätte trotzdem zur folge, daß dein zyklus sich immer zur gleichen zeit im jahr ereignete, also zb zweikommaacht tage nach frühlingsanfang. wie wir so, jetzt vor dem zelt, im schneidersitz saßen und rauchten, sahst du auf den tiefschwarzen sund hinaus und vermutetest, daß an dieser rechnung irgendwas nicht stimme, seist aber zu faul, daß jetzt näher zu bestimmen oder gar nachzurechnen. ich hingegen überlegte, in wievielen deiner zyklen die ersten blätter von den bäumen und dann also aus dir herausfielen. es mußten etwa sechs sein.

diese menarchiatsvorstellung wurde in dem text von ska eindeutig eingebet(t)et in eine bildlichkeit der bedrohung, was natürlich tiefenpsychologisch blicken ließ. sich hinter einer figur zu verstecken, nützt nichts. oder ästhetisierungen dieses vorgangs, in denen vergleiche wie solche gezogen wurden, daß es sich beim dichten ebenfalls um eine art blutung handele (hirnblutung), die zyklisch erfolge und mit der abstoßung von etwas zu tun hätten, das zur zeugung aufgebaut sei. zb wenn einer sagt, er habe sein herzblut in diesen text gegossen. sowas war nicht ernstzunehmen, denn das wäre wie wein aus einer flasche aufs papier oder wieder rückwärts, daß es schmeckte wie wein, wenn er das aufleckte vom stuhl, welche vorstellung wiederum die masochistisch-maschinellen züge des ganzen nicht verleugnen konnte.

denn er habe dich erlöst, sang es von der empore, dich bei deinem namen gerufen, worin das euphemistische „abberufen“ für einen vorgang, wo sich jemand die pulsadern aufschneidet und dem blut beim in den ausguß perlen zusieht, deutlich mitschwang. da sie keinen platz in der herberge fanden, hatten sie es hinter der orgel gemacht, umschwirrt von pfeifentönen, die melodie des chorals räumlich völlig zerrissen. (wenn man zu nah an die musik herangeht, verschwindet sie; gilt für alle kunstwerke).

ska äußerte, er sei „hammermäßig breit“. fühlte er sich wie ein gerade zerklopftes wiener schnitzel? der ausspruch ließ vermuten, daß das rauschmittel der hammer gewesen sei, der ihn „breitgekloppt“ habe. jedoch meinte er das umgekehrt und dachte dabei an einen dampfhammer, der einen ganzen tag lang träumerisch gleichmäßig auf eine spundwand einschlägt, damit sie sich milimeterweise in den lehmigharten boden bohrt, wobei unweigerlich die frage auftritt, warum die schreiarbeiter in einen wasserundurchlässigen boden eine spundwand trieben. die großflächige brache mit ihren verrotteten gartenbuden (budiken), hochgewachsenen stauden und ansätzen zu wäldchen waren ideales revier für jugendliche zuzweitmasturbanten, die nicht nur keinen raum in der herberge fanden, sondern für die es diesen bis auf die klappe bei karstadt gar nicht erst gab. oder sie nahmen sie sich, die herberge zwischen beschrifteter tür und spülkasten, wie ska mal einige schapps weiter gehört hatte, als er sich gerade selber anhand einer gerade erworbenen zeitschrift kurbelte. auf diesen lehmigen grund klatschten die schweren tropfen, doch sie waren nicht blutig. und mit der spundwand wurden sie tiefirdisch gerammt. die szene der schreiarbeiter mit dem dampfhammer stimmte ihn stark erotisch. so assoziierte er in der hosentasche zettel um zettel, die er aus einem der magazine riß, immer am rand lang.

den müden rausch in einen ausdauernden zu verwandeln ließ sich über die dosierung regeln. erst wenig, dann viel nachgießen. wie beim kochen, erst köcheln, dann kurz aufschäumen lassen. die tomatensoße war blut. der tomatensaft war blut, im hamburger royal war blut zwischen einem fleischklops und zwei käsescheiben mit salatblatt und zwiebelringen, die sich i&i verlobungsabsichtsvoll auf die viel zu dürren finger geschoben hatten, wobei es und er mitleidig-neidisch zugesehen hatten. auf den pommes war blut. r hatte das blut fotografiert. es war unscharf geworden und sah sehr eklig aus. der rücken der chinakladde war blut und auch die leuchtdioden am nimmermüden recorder, die bluteten im takt. pflasterpflasterplaste, dachte ska. die vorstellung, daß der ausgehustete schleim auch blutig sei, verratend, daß etwas ziemlich nicht in ordnung war mit ihm. auch das blut, daß nicht mehr durchs herz wollte, weil es da zu eng war, e‘s krampfader, überall blutblutblut. „blute nur du liebes herz“, „bäche von gesalzenen zähren“, „blutbuche“, „blutorange“. alles sehr blutal.

die anknüpfungspunkte waren meistenteils sehr klein, eben punktförmig, so daß es im tal jetzt noch dunkel war, während auf dem hügel schon sonnenaufgang war. die verknüpfung der sonnenmetaphorik mit der des roten blutes (roter mund, gespannte/geschwollene lippen, menanarchistinnen &c.) war extrem faschistoid, weil ska letztlich sich gegenüber seinen texten faschistisch unduldsam verhielt. wer nicht sagte, was er meinte, wurde willkürlich an die wand gestellt, röhmputschende zeilen wurden dermaßen heftig in den arsch gefickt, daß sie den rückstoß verschluckten und wie ein mit dem strohhalm aufgeblasener frosch verendeten. die gewalttätigkeit dieser bilder war tätig, waltete ihres unerbittlichen amtes. ska war einer jener, die sich mit den rutenbündeln der vergangenheit so lange geißelten, bis sie pflaster brauchten, damit die striemen nicht vernarbten, sondern langsamluftig heilend auf der haut verschwanden. erst im sommer, als der rücken sich färbte von der sonne, traten sie wieder zutage.

suseliebesuse raschelte der blonde sänger heino in den strohballen, die man in den musikantenstadl gekarrt hatte. hinter denselben vögelten vico toriani und carolin von reiber mit ulrich fickert und einer regiehospitantin aus gutem hause an der vater-kant. der ndr, das beste am norden!

ska: „die basiskonferenz meiner sinne hat beschlossen: es ist mit der linie, utopie und strategie der partei unvereinbar, auf holzbänke herzchen zu ritzen. wer das tut, fliegt raus.“ der zentralkatalog des profitbüros trachtete nach diesem meerwert tangbehangener wasserleichenzungen. die marketingstrategie des alter ego bestand darin, jede werbung für eine verbotene kriminelle vereinigung zweimal zu verkaufen, wogegen sich die in der illegalität werbenden kaum wehren konnten. schließlich gab es aus gründen der konspiration keinerlei belege für irgendwelche erteilte oder nicht erteilte aufträge. beläge gab es nur auf zähnen, korodiertem metall (auch: rost! rostiger rost des grills im hinterhof, der dort seit dem sommer gammelt) oder belanglosen buchtiteln überflüssiger verlagsverleger.

o, haut voll blut und wunden! wer ist schuld? das geschächtete schaf oder das scharfe messer des schlächters? beide wohl! mit dieser opfermetapher begab sich ska auf das sichere terrain der durchorganisierten vernichtung derer, die sich nicht wehren, weil sie glauben, daß man das mit ihnen nicht machen wird, was das schaf mit dem schlächter tut, nämlich ihn zum schlachten zu bewegen, ihn begehrlich danach zu machen und das wachs in die ohren derer zu stopfen, die die durch die stadt eilenden sirenen irgendwelcher helfershelfer bei herzinfarkt (fortgesetzter kampf gegen die gerinsel, obwohl doch das fließende total indifferent ist, während erst das „geronnene“ gestalt zeigt, kantige, schwielenhafte) nicht mehr hören können oder wollen oder sollen. haut! hautsehautse immer auffe schnauze. die schnauze des kätzchens, das an der tür nagt, um hereinzukommen, glich dem begehren der eichel am hautrand der möse.

du hast da unten zwei hautlappen. zwischen denen befindet sich ein schmerzendes loch in der mitte deines körpers. dies ist die prämisse. wir folgern (ska folgert): die decke der hautlappen verschließt wie die lippen den mund diese öffnung. öffnest du den verschluß der lippen, sieht man zähne oder das loch. dein körper enthält acht öffnungen, die augen mal mitgerechnet zehn: zweimal nase, zweimal ohren, einmal mund, einmal möse, einmal darm, einmal harnleiter plus zweimal (so halb) die augen. das sind mehr schnittstellen, als die meisten computer haben. wenn aus allen diesen öffnungen blut strömt, stirbst du binnen kurzem. die zuzweitzeit bis zum tod verlängert sich mit jedem loch, aus dem kein blut fließt. fließt nur aus einem loch blut, kannst du ganz leidlich am leben bleiben. ich, sagte ska, aber habe ein loch weniger, das heißt, ich brauche ein loch mehr, um am leben zu bleiben, dh, bei mir wird‘s schon bedrohlich, wenn aus einem der löcher in mir blut fließt. das ist ein definitiver nachteil, den ich dadurch zu kompensieren hoffe, sprach aber der ska, daß ich möglichst nicht blute. eine öffnung in der herzwand, so ska zu journalisten, sei sowieso sofort tödlich.

der mensch habe zu viele offene, nicht verschließbare außenbordverschlüsse, als daß er ein gutes tauchboot sein könne. mit dieser äußerung verbot er einem den mund.

so zog es ihm im zahn, so sang er hin, wort für wort (word for word, ein textkonvertierungsprogramm; der evangelische text ist zum islam konvertiert oder umgekehrt. der heilige krieg der heiligen gegen die krieger). er hing im sessel wie‘n schlafender berserker mit einem bart, der bis zum südpol ging (auf der anderen erdhalbkugel umgekehrt). das gerede vom schwachen fleisch im gegensatz zum starken geist beruhte darauf, daß das fleisch eventuell blutend war (also lebensbedrohlich), während der geist dies nicht konnte. insofern war geist nur insofern überlegen, als er keinen zyklus hatte, sondern eher weltgeistmäßig linear auf ein ziel zustrebend sich entwickelte. wer zyklisch ist, hat kein ziel. es hatte kein offensichtliches ziel, das war deutlich. und also unterschied sie sich nicht.

im sommer der garten. sich mit wasserschläuchen abspritzen, gießkannen über dem vom meeressalz verfilzten haar ausgießen bis zum letzten tropfen. dabei juchzten wir, weil das wasser kalt war. der letzte tropfen ist immer der beste, weil der salzigste bzw konzentrierteste. der stoff näh(e)rt sich darin dem purismus. im sommer der garten ist saftig wie eine winterorange oder -zitrone. er läßt sich aber nicht auspressen. man muß sich hineinbegeben, oder man bleibt draußen. draußen ist es immer kühl, während drinnen die lampen brennen. der sommer ändert daran nichts, solange es nacht ist.

die füße waren eher länglich dürr.

mit der hand in die stirn gestürzt war das leidlich zu ertragen, darüber nachzudenken die einzige flucht. im kopf ist die stirn allerdings eine bandagierte faust, die prügelt wie axel schulz. der ringrichter ist ein bourgeoises schwein aus dem umfeld der zitelmann-redaktion, der im senegal lager für weiße hat errichten lassen, aus einem falschverstandenen kulturalismus heraus, der den schwarzen denselben rassismus zugestehen will wie den weißen. so gesehen ist dieser gedanke längst überfällig, weil man hinter die stirn nicht mit truppen, es sei denn man verkleinert sie mikrobenhaft, marschieren kann. sk meinte jedoch, daß er quasi einen durchmarsch durch sie mache (durch alle ihre löcher), indem er sie „durchschreite“. das ruhige schrittempo dieses wortes ließ das auch nicht völlig fernliegend erscheinen. dennoch war der reiz zu hoch für ein ouvert oder eine ouvertüre, die die des „don giovanni“ 28-stimmig in den schatten gestellt hätte, aber freilich nie komponiert worden war. es gab maschinelle begrenzungen ebenso wie nicht-maschinelle, die beachtung verlangten. eine davon war die fließgeschwindigkeit in den kapillaren des hirns, des linken zeigefingers und des daumens, an dem er, ska, nuckelte, bis dieser aufgeweicht und rot war.

die hand log sich gerade in ihr irgendetwas zurecht, davon, daß sie das so wolle oder zumindest er. die andere hand machte sich am knopf zu schaffen, hielt ein flötenloch zu oder hielt den stift krampfartig auf das papier gedrückt. wenn man dieses mit einem strich zerrisse, daß also durch das schreiben das papier sich verflüchtige zu einem hackfleisch von satz- und wortfetzen. er warf die schnippsel auf den boden und ließ sie dort wochenlang liegen, trat hinein, saugte einige weg oder göbelte mitten darauf (auch das ließ er liegen, denn es kam auch aus seinem mund, es war da durchgegangen, genauer!).

bist du noch da, oder schläfst du? sag an! die schreiarbeiter wollten es genau wissen. sie aber war nicht da, sondern schlief.

im händefalz gärte der schweiß, der stift wurde naß.

im handumdrehen hatte sie einen ring liegen, einen silbernen, denn reden ist so, schweigen anders.

die heimkehr des helden war im singsang der antifaschistinnen immer schon beinhaltet. der heimkunftsort des helden war eine insel irgendwo im mittelmeer, unbewohnt, ungepflügt und karstig. der held hatte sich an seinem mast festbinden lassen und durchschritt die sirenen so sicher, eine nach der anderen, jede in einem anderen loch. nur die augen blieben unbefleckt von ihm, aber nicht von ihren tränen.

die ikonen sogen, weil das im lautstand vokalisenhaft nahe beieinander lag, aus keinem anderen grund.

im händefalz der gärten. wo ist das? zwischen zaun und pforte, zwischen aorta und vorhof?

der text hat mich so müd‘ gemacht, sagte ska.

sonderlich sind nur die sonderlinge, während sich der text auflöst.

sonntags in der immer nach arzenei oder phimol riechenden wohnung unterm dach war eine unter der decke das ganze zimmer einnehmende modelleisenbahn aufgebaut. der völlige rausch kann nur in der isolation des zimmers eingenommen werden. wir saßen auf hohen stelzenstühlen und ließen die bahnen unter trafostrom fahren. unsere köpfe lagen riesenhaft mitten in der landschaft, total gestoned aber nicht auf den schienen. die bahnen surrten rhythmisch herum. gelegentlich kam eine direkt nördlich des scheitels vorbei oder südlich der laschen hand, die auch noch irgendwo lag, die andere am traforegler. keiner von uns war in der lage, sich zu bewegen, so heftig war das zeugs, daß ska in einer der tunnels versteckt hatte oder im kohlentender einer nur noch als modell existierenden berühmten dampflok der soundso-serie.

der ficker sah ziemlich krank aus. er war überall am körper gerötet, seine hände zitterten. so sahen ihn die frauen nie, die ihm zum opfer fielen. denn so sah er nachher aus: völlig zerstört und aus dem lot, mit dem er eben noch gelötet hatte, ein erbarmungswürdiger anblick. so weit soll es (mit) dir nicht kommen, dachte sk, als er ihn so sah.

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