27-12-95, 0:50

peterchens mondfahrt, der maikäfer (mit abgerissenem bein) sumsemann. der ähnliche name, wo pluto das haus verläßt, um den mons veneris zu besteigen ((schönes bild)). der punschball hüpfte durch skas gehirn, denn e hatte gedankt für’s mynonysische geschenk und ihn dabei vertraulich an der schulter berührt. also mehr als erhofft, obschon ska sich ängstlich damit herumgetragen hatte über all die tage hinweg. „voll schön“ hatte sie dieses pandämonium einer verlockung gefunden. ska hatte das registriert (es stand in der vergangenheitsform hier), wissend, er solle sich darauf nichts einbilden, sondern nur brav das zu den akten wissend geben, was hiermit geschehen.

ska schienen seine texte dieser tage wie ein erneutes durchlaufen der analen phase, in der die kontrolle des ausscheidens zu lernen wäre. er hatte begonnen, das skizzenbuch ans maschinelle (marinelli!) tagebuch mitteilen zu lassen, welches nichts als ein akt der vervollständigung war. und dies war eben viel. nicht daran zu denken, daß ihm der abschluß (sprich die vollständige überarbeitung von „wie die lilien“ wie eben jener mons veneris vor dem lippenpaar (sprechendes lippenpatriarchat)) bevorstand. das war zu tun, und so hielt er sich zunächst an der digitalisierung des skizzenbuchs für die edition des diariums 95 auf. typische fluchten.

pondus, der pinguin war ebenso zugegen gewesen, mit rotem momperschal und aufgerecktem schnabel, e’s kinderkritzel mitten im text (von denen ska wahrlich meinte, man müsse sie der aufbewahrung halber scannen – welch ein unsinn).

einer dieser wg-abende, wo ska pausenlos mitschreiben mochte, weil es sich um den abgleich von verschiedenen zeichensystemen handelte, das herausfinden der schnittmenge. die wg war nach einem halben jahr in der phase der konsolidierung, also eine sehr wertvolle zeit, denn sie arbeiteten an weichen mit nägeln, die in die schwellen und schienen als wegmarken für die nächste zeit geschlagen wurden. ska war geradezu verpflichtet, mit dem sthetoskop dabeizusitzen. gestern schon hätte man feris schlauheit recorden müssen, die als schwacher abglanz dennoch enorm glänzend in skas dopeverwirrtes hirn gelangt war, und nun wie eine verpaßte chance darin geisterte.

den tag hingegen (ein einziges warten auf die wiederkunft vor allem e’s) hatte ska mit archivierungen und einer mail an ww verbracht, natürlich spät aufgestanden von den toten und die puschen gleich am morgen beiseite gekickt.

nun erstmal dope und mozartrequiem eingelegt, machte er sich bereit für die fortsetzung, eine kumulative beendigung des diariums 95, das er vervollständigte um das raunen des skizzenbuchs und die faszinationen der letzten zwischenjahrestage. morgen einfügen: ein elaborat über die verfertigung eines teleskops, das er am silvesternachmittag so etwa 78 beendigte. mal schauen. jetzt also, 1:15, dope und trazomm!

1:27

so hochverzeitet kann kein scheuer sein.
kein schwarzer strumpf im fuß spricht solch’ gebet.
mir weht der bauch nicht klitzeklein
gekitzelt, wie ’n kinderlachen, sondern essend spät.

tratst du ein, selbstverstand in hosen.
du hattest mich derwischt im tosen
meiner endgezeiten. und den mond
mit deinem lächeln und berühr’n bewohnt

der mann in selbem. du wirst verzeih’n
mein traulich sehnen einer fetten sucht:
wie das tor will ich hinein
in deiner hacken angeln und mit dem boot auch in die bucht

dort will ich ankern und das stroh
in garben in die scheuer fahren.
denn so erblüht und froh
war ich nur mit deinen scharen.

estheeleison, e leis! kü-i-ä=älä-hie-sonn. cunnus stricte discussurus. solvet saeclum in mammila. quantus tränmoor est futurus?

cunnus mirum spargels soh-ho-ho-n. hart am rand des kalauers lauert der kabhang. so sprach das tübelein, zwei tuben am rand des eis mit ’ner schlange zu vermählen, das wär’ proferetur.

1:42

honigsüß ist das verehren ohn’ belang und ohne zerzähren. wix justus, wichs’ gerecht mit cum. ((cunnus lingua nova)) et sedebit, säberte ’s bett. da trat ein der REX (TYRANNODOMINIDISAURUS) tremendae majestatis mit marschtrompeten und ’nem landserknecht auch seine pauke. ein stern fiel, als skasack hinaustrat im gewande und aufschaute gen himmelszelt. salomé salva me. mons pietatis (liegt pinkelnd in der nähe des mons veneris). ausklangakkord.

culpa rubet vulva mea. culpa mea culpa. exaltisti, exaltittsi. sososo, sprach mürbe ska.

schwerer rausch!

mozart: das confutatis hat in den zweiten geigen fast einen e-gitarren popaspekt.

diedrich diederichsen: voca me cum benedictis!

mozart: oro supplex et ancinis ist dagegen filmmusik für hamlets (ham & egg’s) fall. am ende noch ein herzschlag, dann der septakkord zum lacrimosa.

diedrich diederichsen: das in der tat ist genial.

mozart: bleiben wir nochmal beim lacrimosa (lakmus rosa, also leicht sauer, während es ja unten sauersauber ist) zunächst: leiser kann man das nicht einleiten. es folgen dann die abwechselnden seufzermotive von männern und frauen. wobei ich der weiblichen stimme durchweg mehr bedeutung beimesse.

diedrich diederichsen: ich nehme zunächst ein bier, greife eine aus diesen zu vielen noten, und puff: fällt ’ne theorie des pop heraus.

mozart: und all’ das während meines requiems. ein auslaufender posaunenschauer, durchwacht nochmal von der begehrenden fiedel auf dem brocken, wo die hexen tanzen, meine aus der flasche einer hebamme gesogen …

diedrich diederichsen: ich aber bevorzuge jetzt den bojolee, nach luv schwankend mitten ins libera meas, äh eas, de poene aeonis, die strafe des (trinkt) zeitalters der postnintendoisten und postnintendeoistinnen ist das sed signifer sanctus im zweiten akt. auch der comtur sagte doch sowas, oder? comtur mit kontur im väterlichen dmoll geweint wie’n flennendes geigenkind, dem eine saite gerissen ist.

mozart: wie’s dem abraham verheißen ward.

diedrich diederichsen: verheißen in verkühltem zustand, möcht’ ich meinen, et semini, semini eius.

mozart: (sichtlich betrunken) hoßthiahs et brezels turbos.

diedrich diederichsen: klasse! kult! wenngleich die humilitates dazwischenraunen, oder?

mozart: freilich die ahnen, die mir nachfolgten. plan wiederholten sie nach einem von mir hinterlassenen akkord nochmal die abrahae-fuge. einfallslos.

diedrich diederichsen: anfallslos.

mozart: musik wie ’n sommer im sanctuspark!

ska dichtete wie nicht abgedichtete, also noch nicht fertige fuge. war das thema angeschlagen, mengte sich mindestens einen takt zu früh schon die zweite stimme oder selbiges gesicht ein. schön, daß es schon vorbei war im ohrhörer. denn da setzte mild was ein wie ariel am abhang des prospero, dessen bücher e wohl alle gesammelt hatte – von skas füßen. die waren ihre und der breite nach in seinem maul, daß seine zunge brav wie durch die riffeln eines wattsands ihre zehen leckte. sie jucheete die trompete aufgemeißelt wie puter auf der bahre (oder der harfe). dahinein mit hinterm ohr gescheitelten haaren wollte der gescheite ska mit allverlangen. allein nicht nur, sondern auch zu riechen ihre federn. tragöttinnenhaft danach ein lamento singen, das ist gewiß. sostenuto im gedärm, da zog ska ein, eins ums andere ritardandyhafte verzichten auf den holden lippen, hingehaucht wie sopran über gründelndem baß. so e(s)therisch war’n die lüfte voll vom kampher. und der schoß ins kraut wie ska am unt’ren hemdkragen. die osanna-fuge hatte was leichtes, wie ’ne suseliebesuse raschelt im stroh. doch agnus dei holte ska von der leine, den strick ums halsgehälse gewickelt, verheißend, er werde das nächste nur erleben, wenn es denn hülfe. hilfehilfe schrie sie da, denn es hing an ihrer bettkante wie einmal in berlin beim claudel der bra von der stange des griffs zur klotüre, die ska wegen kaffees diurethikum zweenmal hatte frequentieren müssen. der choral schwang darin leicht aus. ein geigenausfluß, dann war’s gänzlich aus.

2:14

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